Der Mensch als Erkenntnisprozess

Das Geistwesen Mensch als ein Individuum, dass aus einer Erlebnisentität und einer Körperentität besteht hat zwei Triebe, die er nicht ablegen kann. Die Erlebnisentität beginnt seine Existenz mit Null Wissen und dem Trieb zur Erkenntnis. Seine Körperentität hat die Aufgabe, seine Erlebnisentität anzulernen, seinen Körper zu benutzen, um damit zu immer neuen Erkenntnissen kommen zu können. Damit dies möglichst lange geschehen kann, hat die Körperentität auch die Aufgabe sicherzustellen, dass das Individuum möglichst lange überlebt, um Nachkommen zu zeugen, damit die Art des Homo Sapiens nicht ausstirbt.

Der menschliche Erkenntnisprozess ist ein Regelkreis der aus folgenden Schritten besteht:

  • Ständige, wahrscheinlich ungetaktete Wahrnehmung aller Emotionen im Umfeld durch die Erlebnisentität
  • Ständige Wahrnehmung der getakteten Signale aller Körperrezeptoren durch die Körperentität
  • Alle Signale aller Körperrezeptoren eines Taktes werden durch das Neuronennetzwerk des Körpers geschleust, bis sie in der höchsten Hierarchie des Neuronennetzwerks landen
  • Jedes Neuron steht dabei für eine Idee, die sich aus den Ideen, der darunterliegenden Neuronen zusammensetzt.
  • Dieses beste Verständnis der momentanene Situation durch die Erlebnisentität, das in den Neuronen gespeichert ist, wird nun ungefiltert in das Bewusstsein der Erlebnisentität geladen und mit einer, der Situation angemessenen Emotion verbunden.
  • Die Erlebnisentität wird nun, angetrieben durch ihren Trieb und seine eventuell schon abgespeicherten Ziele, eine Aktivität von der Körperentität verlangen, um das derzeitige Verständnis der Situation zu verbessern. Die Erlebnisentität wird sicher mehrere Takte des Neuronennetzwerks benötigen, bis sie sich zu einer Willensäußerung entscheidet.

Ich sehe momentan fünf Phasen der individuellen Evolution jedes menschlichen Individuums, die aber alle bis zum Lebensende anhalten können, wenn wir uns einen freien Geist erhalten. Auch der Beginn dieser Phasen ist individuell sehr unterschiedlich und kann nur grob angegeben werden:

Erkennen seiner unterschiedlichen Sinne und seiner Möglichkeiten des Wollens

Diese Phase hat etwa mit einem Lebensjahr ein lebensfähiges Niveau erreicht. Der Lebenswille ist ausreichend etabliert und sein Wollen orientiert sich am Überlebenswille und am Erkenntnisdrang.

Wenn Eltern in dieser Phase denken, dass es ausreicht für genügend Nahrung zu sorgen und nicht Wissen, dass ihre emotionale Zuwendung die Grundlage dafür schafft, dass ihr Kind in Zukunft ein strebsames und zufriedenes Leben leben kann, tragen sie zur sozialen Verarmung unserer Gesellschaft bei.

Erkennen der vielfältigen Möglichkeiten, seinen Körper zu Benutzen

Diese Phase hat mit etwa vier Jahren ein lebensfähiges Niveau erreicht, weil die Beherrschung des Körpers durch die Erlebnisentität in Einklang mit dem Umfeld selbständige Aktivitäten ermöglicht.

Wenn Eltern ihren Kinder in dieser Phase nicht ausreichend Raum für selbständige körperliche Aktivitäten bieten, tragen sie dazu bei, dass ihre Kinder niemals ihr volles geistiges und körperliches Potential entwickeln können. Sie schränken sie dadurch für ihr ganzes Leben ein, denn körperliche Aktivität basiert immer auf geistiger Aktivität

In dieser Phase erkennen wir, dass wir ein Individuum sind, das getrennt von allen anderen Individuen existiert. Die Erinnerung daran, dass wir in dieser Phase durch aktives Lernen, gelernt haben, unseren Körper zu beherrschen, wird aus dem Gedächtis entfernt, wenn es überhaupt vorhanden war. Es bleibt nur das Bewusstsein, dass wir nur eine bestimmte Bewegung machen wollen und der Körper tut es. Die Löschung der Erinnerung an das gewollte Lernen unterstützt die Vorstellung, das unser ICH und unser Körper EINS ist.

Erkennen der vielfältigen Möglichkeiten sein Umfeld zu gestalten

Diese Phase hat mit etwa zwölf Jahren ein lebensfähiges Niveau erreicht, weil die Körperfunktionen zum Erzeugen von Nachkommen entwickelt sind. In dieser Phase versuchen wir der Verantwortung für unser eigenes ICH gerecht zu werden und entwickeln Verhaltensweisen, die uns ein sicheres Leben im momentanen Umfeld gewährleisten.

In dieser Phase werden wir in unserem Verhalten stark von unserem individuellen Umfeld geprägt. Hier werden wir zu Egoisten oder zu sozialen Wesen geformt. Vernachlässigung oder zu strarke einseitige Erziehung schränkt unsere Möglichkeiten als spätere Erwachsene stark ein. Eine starke Persönlichkeit benötigt einen großen Schatz an vielfältigen sozialen Verhaltensmöglichkeiten, um sich in jeder Situation behaupten zu können.

Denn nur die sozialen Verhaltensmöglichkeiten, die man selbst erlebt und in sein Neuronennetzwerk integriert hat, können wir in Zukunft verwenden, um das Sozialverhalten anderer auch als solche zu Erkennen und zu bewerten. Die richtige Bewertung von Sozialverhalten anderer Personen ermöglicht es erst, die richtige Antwort in Form eines angemessenen sozialen Verhaltens zu finden.

Haben wir diese Möglichkeit der Bewertung nicht, dann werden wir sehr viel asoziales Verhalten anderer unbeantwortet geschehen lassen oder mangels vorhandener Möglichkeiten einfach überreagieren.

Auch hier habe ich die Vermutung, dass die Erinnerung daran, wie wir zu unseren verschiedenen Möglichkeiten des sozialen Verhaltens gekommen sind, gelöscht wird. Dadurch entwickeln wir weiter das Bewusstsein, dass unsere Art uns zu verhalten, zu unserer Persönlichkeit, zu unserem ICH gehört, mit dem wir uns identifizieren. Es bietet wohl so die Möglichkeit, dass die Regeln des Zusammenlebens nun leichter in Frage gestellt werden können, um eine Weiterentwicklung des Zusammenlebens zu ermöglichen.

Erkennen der Vielfalt im Universum

Diese Phase ist bei vielen Menschen mit 60 Jahren leider schon ziemlich abgeschlossen. Diese Phase ist der eigentliche Grund für die Existenz des Homo Sapiens. Der Homo Sapiens hat den gleichen Trieb zur Erkenntnis des Schöpfers des Universums bekommen, damit er ständig neue Ideen im Universum erkennt, damit auch wir Menschen immer neue spirituelle Entitäten erzeugen können wie

  • Neue Materialien
  • Neue Prozesse
  • Neue Verhaltensweisen
  • Neue Geräte
  • Neue Organisationen

Wir sind immer dann zufrieden, wenn wir durch unser Verhalten unseren Trieben gerecht werden und gleichzeitig keine dazu widersprüchliche Ziele in unserem Neuronennetz hinterlegt haben.

Erkennen, dass nur die spirituelle Vereinigung mit unserem Körper ein langes Leben ermöglicht

Die Lebensphase jenseits der sechziger Lebensjahre bietet die letzte Möglichkeit als Individuum einen höheren Bewusstseinszustand anzunehmen, indem sich unsere Erlebnisentität die Verschränkung mit unserer Körperentität aufgibt, um sich danach richtig zu vereinen. Hierzu ist ein weitgehendes Verständnis der Erlebnisentität über die Funktionen, Ziele und Abhängigkeiten der Körperentität notwendig. Außerdem ist das Bewusstsein für eine Verantwortung für die körperliche Gesundheit bei der Erlebnisentität voraissetzung. Dieser Zustand der spirituellen Vereinigung bietet die einzige Möglichkeit eines sehr langen Lebens, dass über unsere heutige Vorstellungen weit hinaus geht.

Wenn sie natürlich schon früh in ihrem Leben, die Verantwortung für die Gesundheit ihres Körpers an andere Personen wie Eltern oder Ärzte abgegeben haben, haben sie kaum noch eine Chance, je diesen Zustand zu erreichen.