Die Ur-Ideen
In einem Geistuniversum gibt es nur geistige Entitäten. Ideen sind das Einzige, womit sich ein geistiges Wesen beschäftigen kann. Auch wir Menschen können nur Ideen verstehen und nur solche erleben. Unser Ich, unser Bewusstsein beschäftigt sich nur mit Ideen.
Es existiert für uns Menschen nichts außer Ideen, die entweder in konkreten Ausprägungen als Materieentitäten erscheinen und in unserer geistigen Umwelt existieren oder als Fantasien in unserem Gedächtnis gespeichert sind.
Die Theorie des Seins arbeitet mit der Vorstellung von Ur-Ideen, um den Dingen, die wir verstehen können einen konzeptionellen Hintergrund zu geben und um auf unsere Beschränkung von maximal 7+-2 Bedeutungsinhalte die wir gleichzeitig in unserem Bewusstsein haben können, Rücksicht zu nehmen,.
(siehe Wikipedia: Millersche Zahl)
Das Gemeinsame
Eine Ur-Idee ist ein Bedeutungskomplex, der eine große, vielleicht unendlich große Menge an konkret und diskret vorstellbaren Varianten ein und derselben Grundidee darstellt. Die zentrale Grundidee ist das Verbindende, das Gemeinsame dieser Menge.
Die Variation
Das Unterschiedliche der einzelnen Elementen dieser Menge erzeugt die Vielfalt an vorstellbaren unterschiedlichen Elementen der einen Grundidee. Das Unterschiedliche ist auch Ausruck der unterschiedlichen Beziehung der einzelnen Elementen zu anderen Elementen von anderen Ur-Ideen.
Die platonischen Ideen und die Archetypen der Psychologie sind Vorstellungen solcher Ur-Ideen und können als Teilmengen der Ur-Idee aller Ur-Ideen angesehen werden.
Die Ur-Idee der Ur-Ideen enthält alle Ur-Ideen in ihrer Komplettheit. Sie bezeichnet das Erkenntniskontinuum. Die Vorstellung der Ur-Idee der Ur-Ideen ermöglicht uns, trotz unserer Beschränkung die Unendlichkeit in einem endlichen Bedeutungskomplex zusammenzufassen.
Die Beziehungen
Alle Ur-Ideen sind miteinander verbunden. Die Variationen der konkreten Ausprägungen von Ur-Ideen stellen die unterschiedlichen Verbindungen zu anderen Ur-Ideen dar.
Alle Ur-Ideen in allen Ausprägungen stellen zusammen genommen das Erkenntniskontinuum dar. Bildlich gesprochen ist das Erkenntniskontinuum das weißeste Weiß, das es gibt oder das Glatteste, was es gibt. Es ist ein unendlich feines Kontinuum.
Gedächtnis
Ich gehe davon aus, dass alle Lösungen für materielle Gedächtnisse bei Lebewesen eine Struktur haben, welche die Beziehungen zwischen den verwendeten Ur-Ideen repräsentieren und das jede Nervenzelle darin für eine Untermenge der bekannten Ausprägungen von Ur-Ideen zuständig ist.
Bei uns Menschen müsste dabei sicher auch die Beschränkung auf 7+-2 Ur-Ideen berücksichtigt werden.