Das Gedächtnis der Person
Weder die Psychologie noch die Medizin hat eine Ahnung davon, wie unser Wissen und unsere Lebenserfahrungen in unserem Gedächtnis hinterlegt sind. Sie sind nur in der Lage gewisse Strukturen zu definieren, die sie von den Möglichkeiten des Gedächtnisses und der dazu verwendeten Hirnbereiche ableiten.
Wie die gespeicherten Ideen (Informationen) im Gehirn kodiert sind und wie diese Ideen, je nach der momentanen Situation in unser Bewusstsein kommen, weiß die Wissenschaft nicht. Auf der Basis meiner Finalen Theorie habe ich eine plausible Vorstellung davon, die ich später aufzeigen möchte.
Zuerst möchte ich feststellen, dass die Finale Theorie davon ausgeht, dass unser Neuronensystem das ganze bisherige Leben des Individuums enthält. Alle Erlebnisse, so wie sie die Erlebnisentität erlebt und gesehen hat ist dort hinterlegt. Es ist ihre absolut subjektive Sicht ihres bisherigen, individuellen Lebens.
Die Anpassung des Gedächtnis der Erlebnisentität an neue Erlebnisse findet zwar im Wesentlichen im Gehirn statt. Das Gedächtnis besteht aber aus allen jemals gemachten Bewegungen des ganzen Körpers, seinen vielen zusammenhängenden Handlungssträngen und der damit verbundenen Zielvorstellungen und Ideen in unserem Zielenetzwerk.
Es muß aber davon ausgegangen werden ,dass entsprechende Optimierungen der erfolgreichen Handlungsstränge auch im Neuronenentz außerhalb des Gehirns an anderen Schaltstellen gemacht wird.
Nur die häufig benutzten Varianten an Handlungssträngen bleiben erhalten und die ewig nicht benutzten werden wieder aufgegeben, um Energie zu sparen. Unser ganzer Körper wird zum Gedächtnis unseres Lebens und spiegelt das mit zunehmenden Alter auch deutlich. Wir sehen dann aus, wie wir gelebt haben.
Die Psychologen haben durch Tests festgestellt, dass ein durchschnittlicher Mensch in einem einzigen Moment nur maximal 7 Bedeutungen gleichzeitig in seinem Bewusstsein (Arbeitsgedächtnis der Erlebnisentität) halten und verstehen kann (Millersche Zahl).
Wenn ich nur 7 Bedeutungen (Ideen) gleichzeitig in meiner Erlebnisentität festhalten kann, dann muß es schon eine sehr schnelle und direkte Kommunikationsmöglichkeit mit meinem externen Gedächtnis im Neuronennetz geben, um das Erleben meiner Person zu realisieren. Mein Gedächtnis kann deshalb nur von meiner Körperentität verwaltet werden.
Die Kommunikation zwischen der Erlebnisentität und der Körperentität kann nur direkt, ohne materielle Informationsträger geschehen, um unsere erlebte Realität zu erzeugen.
Diese Beschränkung auf 7 Bedeutungen, die ich in einem Moment erfassen kann, deutet schon an, dass meine Wahrnehmung, mein Erleben, mein Verstehen, mein Nachdenken und mein Wollen nur durch einen schnellen Takt von Bedeutungsveränderungen in meinem Bewusstsein realisiert werden kann.
Ein Takt macht deshalb Sinn, weil ja unsere Neuronen alle getaktet sind. Synapsen müssen sich immer wieder aufladen, bevor sie neue Signale weitergeben, weil hier materielle Substanzen im Spiel sind. Unser Bewusstsein kann diese Taktung nicht erleben, weil jede Änderung im Bewusstsein instantan durch die Körperentität geschieht.
Dies ist die Erklärung dafür, dass wir immer Kontinuität in allen Bewegungen erleben und auch dass wir kein gerastertes Sichtfeld erleben. Unser Bewusstsein bekommt nur das fertige Bild mit seinen Bedeutungen von der Körperentität überladen.
Meine Körperentität kümmert sich in jeder Sekunde auch noch um alle anderen Körperfunktionen und passt diese ständig und rechtzeitig an meine Willensäußerungen an. Ich kann nur durch Abruf von vorhandenen Handlungsketten aus meinem Gedächtnis Willensäußerungen meiner physikalischen Umwelt (Ideen-Umwelt) mitteilen. Diese Willensäußerungen zeigen sich nach außen immer durch Muskelaktivitäten.
Mein Wollen ist sehr stark von der Wahrnehmung der Bedeutung meiner momentanen Situation im physikalischen Weltbild und meinem persönlichen Zielenetzwerk abhängig. Auch meine Ziele werden von meiner Körperentität in meinem Gedächtnis verwaltet und je nach Situation meiner Erlebnisentität bewußt gemacht.
Um meinen freien Willen und Selbstbestimmung zu retten, müssen wir davon ausgehen, dass alle meine Gedächtnisinhalte aus früheren bewussten Entscheidungen und Willensäußerungen meiner Erlebnisentität bestehen und unsere Körperentität nur diese Inhalte uns bewusst machen darf.
Es bedarf eines besonderen Prozesses der Zusammenarbeit zwischen unserer Erlebnisentität und unserer Körperentität um neue Ideen in unser Gedächtnis aufzunehmen. Ich nenne diesen Prozess Erkenntnisprozess,
Mein Gedächtnis im Körper enthält mein ganzes Leben und ist ein Abbild aller willentlichen, bewussten Bewertungen und Entscheidungen meines Lebens. Wobei eine willentliche Entscheidung nicht immer bedeutet, dass ich die Konsequenzen meiner Willensäußerung exakt durchschauen konnte.