Meine Emotionen
Meine Emotionen sind das allerwichtigste in meinem Leben. Alles andere, was ich so denke, das mir wichtig ist, ist mir hauptsächlich wichtig weil eine bestimmte positive Emotion damit für mich verbunden ist.
Das ist schon so lange, so lange ich zurückdenken kann. Wahrscheinlich ist es schon von Anfang an so. Denn als ich als Geistwesen mit dem winzigen Körper im Leib meiner Mutter verschränkt wurde und so zur Existenz kam, hatte ich doch von überhaupt nichts eine Ahnung. Ich wusste damals noch nicht einmal, dass dieser Körper, den ich irgendwann wahrnahm, zu mir gehört. Selbst das mußte ich erst lernen.
Bei diesem sehr frühen Lernen haben mir meine emotionalen Erlebnisse viel geholfen. Emotionen sind auch immer mit einer rudimentären Vorstellung einer Ur-Idee verbunden. Sie haben mir gezeigt, welche Vorstellungen über diesen Körper die richtigen waren und welche nicht. Welch eine große Freude war es, als ich verstand, dass ich bestimmte Bewegungen dieses Körpers bewusst wollen konnte und er hat das gemacht, was ich wirklich wollte. Herrlich, ich war glücklich.
Jetzt als Erwachsener stellt sich mir erst die Frage, wer macht eigentlich meine Emotionen? Ich bin es nicht direkt, sonst könnte ich ja andauernd glücklich sein. Ich kann es nur auf Umwegen, indem ich das Richtige im Leben mache.
Aber was ist das Richtige? Es kann doch nur das Richtige für den sein, der mir auch meine Emotionen erzeugt. Wer ist das? In allen menschlichen Kulturkreisen hat sich die Vorstellung einer höheren Macht etabliert. Ich rede gerne vom Schöpfer des Universums. Ich habe ihm den Namen “Kosmos” gegeben, weil er für mich immer persönlicher und immer presänter wird, je intensiver ich mich mit meiner Existenz befasse, wie sie leicht aus dieser meiner Internetpräsenz erfahren können.
Ich finde es eine sehr befriedigende Vorstellung, dass ich schon mein ganzes Leben lang von meinem Schöpfer mit der Führungsleine meiner Emotionen verbunden war. Er hat mir schon immer angedeutet, welche Richtung ich im Leben hätte einschlagen sollten, damit es mir gut gehe.
Irgendwann in meinen sehr jungen Jahren muß ich die Emotionen ignoriert haben. Ich muß damals die falschen inneren Entscheidungen getroffen haben. Ich habe ein emotional sehr schwieriges Leben geführt, dass sich erst mit 58 Jahren grundlegen gebessert hat.
Solche Fehlentscheidungen, wie auf entsprechende Emotionen zu reagieren ist, geschehen immer in einer Konfliktsituation. Ein Konflikt existiert immer dann, wenn mindestens zwei Personen gegenläufige Interessen in einer Konfliktsituation verfolgen.
Mein Konflikt war folgender: Ich wurde als sechstes Kind meiner Mutter geboren. Ich habe sehr viel körperliche Nähe und Aufmerksamkeit erfahren bis das siebte Kind, mein Bruder Rainer auf die Welt kam. Da war ich erst 2 Jahre alt.
Der Verlust dieser körperlichen Nähe, die sich nun meinem Bruder zuwandte wurde durch nichts kompensiert. Mein Vater hatte nach eigener Aussage selbst keine Kinder, denn die hatte ja die Frau auf die Welt gebracht. Also war es ihre Verantwortung damit klar zu kommen. Er hatte damit nichts zu tun. Dieser Verlust war zu schwierig für mich. Ich musste mich entscheiden, wie ich darauf reagiere.
Meine innere Fehlentscheidung war es nun, mich zurückzuziehen, in der Hoffnung, dass mich schon wieder jemand da heraus holen würde und mir wieder die mir zustehende Nähe geben würde..
Ich habe Erinnerungen daran, dass ich mich mit drei Jahren in einem Kohlfeld versteckt hatte, bis man mich gesucht und gefunden hatte. Ich habe mich im Sommer zwischen den aufgestellten Gereidegarben versteckt, bis man mich gesucht und gefunden hatte. Ich lag später auch zwischen den hoch aufgetapelten gepressten Heuquader in einer Scheune versteckt. Ich habe Geld vom Nachttisch meiner Eltern genommen, obwohl ich damals noch nicht genau wusste, was man damit macht. Später habe Geld für den Kinderhort unterschlagen und für Spielsachen ausgegeben.
Ich habe all die Jahre geschmollt und kein Verhalten meiner Bezugspersonen konnte mir das Gefühl geben doch gewollt zu sein. Also habe ich immer weiter geschmollt. Ich wollte immer noch mit über vierzig und darüber die Erfahrung machen, dass ich wie ein Kind leistungslos geliebt werde. Das hat leider nicht funktioniert. Mein Verhalten gegenüber anderen Menschen war dementsprechend abweisend, höchstens neutral unnahbar. Ich war immer der Partykiller.
Mein Leben war emotional ein einziges Desaster. Mein großes Glück war, dass ich eine sehr starke Frau gefunden habe, die zum Einen eine besondere Begabung zum Erfassen der emotionalen und intellektuellen Situation anderer Menschen hat und zum Anderen auch unter einem besonderen emotionalen Druck stand, so dass sie das Wagnis einging, sich auf ein Leben mit so einem Gestörten wie mir aber mit tollem Potential einzulassen.
Es ist aber auch interessant darüber nachzudenken, mit welcher anderen inneren Entscheidung ich auf die Verlustsituation hätte reagieren können, um dieses leidvolle Leben zu vermeiden. Aber auch diese leidvolle Leben war nicht uninteressant. Meine intelektuellen Freiheitsgrade und meine beschränkten Fähigkeiten zur Interaktion mit anderen Menschen haben mich in eine Richtung gedrängt, sehr viel über das Leben an sich und all meine Abhängigkeiten nachzudenken und zu beobachten.
Hätte ich damals schon die innere Sicherheit gehabt, dass ich im Leben gewollt bin, dann hätte ich sicher von mir aus aktiv die Nähe zu anderen Menschen gesucht. Ich hätte dies in jedem Falle tun sollen. Ich habe von Geschichten gehört, da haben Kinder durch ständiges Erzählen von Geschichtchen und Anektoden sich Aufmerksamkeit, Anerkennung und Zuneigung erarbeitet und dabei ein positives Lestungserlebnis gehabt.
Leider hatte ich in meinem sozialen Umfeld keinen Anschaungsunterricht, das man auch mit anderen Menschen über die eigenen Probleme Reden kann und dass man auch aktiv auf andere Menschen zugehen kann, um seine Sorgen zu teilen. All dies gab es um mich herum nicht. Dies gab es leider nie in meinem Elternhaus, so lange ich dort gelebt habe, was ich bis zu meinem 26ten Lebensjahr getan habe. Ich wurde auf vielen Ebenen nicht gut auf das Leben vorbereitet.
Ich konnte mich auf lange Sicht wirklich nur auf meine Emotionen und meinen guten Verstand verlassen, die mich trotz aller Schwierigkeiten immer nach einem ehrbaren Ziel im Leben haben streben lassen.
Ich habe aber die Hoffnung auf eine größere Nähe immer noch nicht aufgegeben. Ich strebe immer noch danach. Aber vielleicht ist das ja auch für jeden Menschen normal, weil wir alle doch Dossoziationen (Abspaltungen) vom Schöpfergeist sind und deshalb immer auch einen Drang nach größerer Nähe in uns tragen.
In meiner Vorstellungswelt ist es mein Körper, der mir all meine Emotionen erzeugt. Mein Körper ist ein Beauftragter des Schöpfers des Universums, der mir ein Leben im vorgestellten physikalischen Universum ermöglicht. Er lehrte mich, diesen Körper zu benutzen. Er leitet mich auf meinem Weg durch das Leben, wenn ich rechtzeitig lerne, bewusst auf ihn zu hören. Er sagt mir auch immer rechtzeitig, wann die Leistungsfähigkeit des Körpers gefährdet ist. Mein Köper weiß genau, warum ich am Leben im Universum teilnehme.
Es ist ebenso unser Körper, der weitgehend die Arterhaltung des Menschen sicherstellt.
Wir alle müssen besser lernen, auf unseren Körper und auf unsere Emotionen zu hören. Nur eine offene und freiheitlich orientierte Gesellschaft bietet heute noch die Rahmenbedingungen dazu.
Die Ur-Menschen hatten noch keine andere Möglichkeit, als auf ihre Emotionen zu hören. Erst durch die sogenannte Zivilisation und unser Menschheitswissen lassen viele Menschen sich fehlleiten, irgendwelchen modernen Gedanken mehr zu glauben als ihren Emotionen.
Ich wünsche ihnen alles Gute.