Taxonomie

Die Wissenschaft versucht mit Hilfe der Taxonomie alle Lebewesen in eine gemeinsame Hierarchie zu ordnen, die sich im Wesentlichen an den physischen Merkmalen orientiert.

Man versucht dann aus den Gemeinsamkeiten in dieser Ordnung Verwandtschaftsverhältnisse abzuleiten, um daraus wieder Rückschlüsse auf die Evolution des Lebens zu ermöglichen. Die Taxonomie hilft nur bis zu einem gewissen Grad des Unverständnisses, neue Erkenntnisse zu gewinnen. Sie hat den gravierenden Nachteil, dass sie streng hierarchisch organisiert.

Das Leben ist nicht nur hierarchisch organisiert. Die Evolution ist eine Evolution von Erkenntnissen. Das bedeutet, dass Erkenntnisse, die bei einer Gattung von Lebewesen gemacht wurden, durchaus bei ganz anderen Lebewesen zum Einsatz kommen können, ohne dass zwischen ihnen eine biologische Verwandtschaftsbeziehung betehen muss.

Die Evolution des Lebens ist so strukturiert wie unser Gehirn. Es hat eine grobe hierarchische Struktur, ist aber im Detail total vernetzt. Die Vernetzung ist um so stärker, je detaillierter die Erkenntnisse der einzelnen Entwicklungskomplexe ist.

Aus diesem Grund wird die hierarchische Taxonomie oft zu falschen Schlüssen und Annahmen führen. Ich möchte hier eine Taxonomie nach den Zielen der Lebewesen, ihrer Fähigkeiten und ihrer Freiheitsgrade anregen.

Es lässt sich doch leicht ein Computerprogramm entwickeln, welches diese Netzstruktur innerhalb einer hierarchischen Struktur abbilden kann. Es passt nun einmal nicht alles auf eine zweidimensionale Oberfläche (Papier).

Aus kosmischer Sicht ist zum Beispiel die Vielfalt der möglichen Stoffwechsel der Einzeller und der Temperaturbreiche, in denen sie leben können, viel zielführender. Aus den Zielen der Einzeller und ihrem Lebensbereich ergeben sich ja bestimmte Design-Notwendigkeiten und Design-Lösungsansätze wegen der festgelegten Regeln des Universumsprozesses.

Alle Lebewesen werden heute aufgrund ihrer Zellstruktur in drei Domänen dieser Taxonomie eingeteilt, in Archaeen, in Bakterien und in Eukarioten. In allen drei Domänen gibt es einzellige Lebewesen. Archaeen und Bakterien werden zu den Prokaryoten gezählt, die keinen Zellkern besitzen. Die meisten vielzellige Lebewesen sind Eukaryoten, die einen Zellkern besitzen.

In der Regel sind alle Zellen durch eine Zellmembran von ihrer Umgebung getrennt. Man spricht von einem Zellkern, wenn es eine eigene stabile, in sich geschlossene Struktur im Inneren der Zelle gibt, welche die DNS enthält. Als Zellplasma bezeichnet man die Gesamtheit der Stoffe, die ohne feste Struktur sich im inneren der Zelle befinden. Als Zytoskelett wird ein dynamisches Netz aus fadenförmigen Strukturen bezeichnet, die den Transport und die Lage der Inhaltsstoffe regelt und der Zelle mehr Stabilität gibt. Unter Zellorganellen werden verschiedene abgeschlossene Strukturen im inneren der Zelle, außer dem Zellkern, verstanden. Sie beherbergen unterschiedliche Funktionen und Stoffe.

  • Archaeen sind einzellige Lebewesen ohne einen Zellkern (Prokaryoten). Sie besitzen kein Zytoskelett und keine inneren Zellorganellen. Ihre DNS schwimmt als Ringchromosom im Zellplasma.
  • Bakterien sind einzellige Lebewesen ohne einen Zellkern (Prokaryoten). Sie besitzen ein Zytoskelett und Zellorganellen.
  • Eukaryoten sind Lebewesen, die aus Zellen mit einen separaten Zellkern bestehen, der die Erbinformation vor ungewollten Veränderungen schützt.  Sie besitzen ein Zytoskelett und Zellorganellen.

Bei der Endosymbiontenhypothese geht man heute davon aus, dass einige Organellen, die in den Zellen vieler Eukaryoten vorkommen, ursprünglich eigenständige Bakterien waren. Dies betrifft die Chloroplasten bei Pflanzen und die Mitochondrien bei Tieren. Diese Organellen dienen der Energiegewinnung und zeichnen sich durch eine Doppelmembran aus und enthalten eine eigene zirkuläre DNS.