Die Wirklichkeit: Philosophie Versuch

Im Jahre 2011 habe ich meine Theorie des Seins im Philosophie Forum www.philosophie-raum.de vorgestellt. Es war für mich eine sehr lehrreiche Diskussion. Sie hat mir klargemacht, dass all meine Aussagen über meine Vorstellungen über die Wirklichkeit der Welt in meiner Web-Präsenz nicht geeignet sind dem wissenschaftlichen Anspruch philosophischer Aussagen zu genügen.

Allerdings muß ich auch sagen, dass dies nie mein Anspruch war. Mein Anspruch war, eine allgemein verständliche Formulierung meiner Theorie darzulegen, die meiner Meinung nach eine Art finaler Theorie für alles Seiende darstellt und von jedem interessierten Durschschnittsmenschen nachvollzogen werden kann. Irrtümer sind in jeder menschlichen Kommunikation nicht zu vermeiden.

Interessant fande ich auch in dieser Diskussion, dass niemand eine Aussage gemacht hat, aus der zu erkennen wäre, dass er meine Theorie im Prinzip verstanden hat. So wie wir im Alltag versuchen zu verstehen, was unser gegenüber aussagt, auch wenn dessen Aussagen nicht immer logisch schlüssig auf einem bekannen Axiomensystem aufbaut.

Jetzt wage ich den Versuch meine Theorie mit philosophischen Aussagen auf Basis eines einfachen Axiomensystems zu präsentieren.

Axiome

  • Es gibt nur Geistwesen.
  • Ein Geistwesen kann nur Ur-Ideen enthalten.
  • Das Erkenntniskontinuum ist Maximalgeist und enthält die Menge aller Ur-Ideen in allen Ausprägungen.
  • Unser Universum ist ein Geistuniversum. Es ist ein Bewusstseinsraum eines Großen Geistwesens, das Kosmos genannt wird.
  • Geistwesen können aufgrund von enthaltenen Ur-Ideen unterschiedliche Fähigkeiten und Freiheitsgrade besitzen die sie zur Verfolgung von artspezifischen Zielen benötigen.
  • Folgende Fähigkeiten sind bisher bekannt:
    1. Alle Geistwesen besitzen mindestens einen Trieb, dem sie ihr ganzes Leben lang folgen müssen.
    2. Geistwesen haben das Potential aus sich heraus, separate, eigenständige Geistwesen zu dissoziieren.
    3. Geistwesen können sich mit anderen Geistwesen zu einem einzigen neuen  Geistwesen vereinen.
      1. Alle Bewusstseinsinhalte (Ur-Ideen) werden zu einem Bewusstseinsinhalt des vereinten Geistwesens.
    4. Geistwesen können sich mit anderen Geistwesen verschränken.
      1. Teile von Bewusstseinsinhalten (Teile der Ur-Ideen) der verschränkten Geistwesen werden in einem neuen Teilgeist vereint, der die Auswirkungen dieser teilvereinten Ur-Ideen koordiniert.
      2. Die verschränkten Geistwesen ordnen sich nun den Zielen des gemeinsamen Teilgeistes unter.
    5. Geistwesen können den momentanen Bewusstseinszustand anderer Geistwesen wahrnehmen.
    6. Geistwesen können bestimmen, welchen momentanen Bewusstseinszustand sie anderen Geistwesen offenbaren möchten.
    7. Welche Geistwesen welche der obigen Fähigkeiten besitzen, muß noch ausgearbeitet werden.

Geist

Die Qualitäten und Fähigkeiten können so vielfältig sein, wie die mögliche Vielfalt an Untermengen an Ur-Ideen des Erkenntniskontinuums.

Geist ist die Unendlichkeit an sich. Geist kann sich dissoziieren ohne auch nur ein bisschen an geistigem Potential einzubüssen.

Welt

  1. Unsere Welt, die wir Universum nennen, ist Teil eines dissoziierten Geistwesens, das ich Kosmos nenne.
  2. Kosmos hat den Trieb zur Reintegration mit seinem Schöpfergeist.
  3. Kosmos glaubt, dass diese Reintegration nur möglich ist, wenn er das Erkenntniskontinuum in sich trägt.
  4. Dies zwingt ihn zu ständigem Erkenntniszuwachs. Wir Menschen nennen dies die Evolution des Universums.
  5. Kosmos hat alle notwendigen und hinreichenden Fähigkeiten seinem Trieb zu folgen.
  6. Kosmos hat zum Beispiel die Fähigkeit weitere Geistwesen zu dissoziieren, die aber nur eine Untermenge seiner selbst sein können.
  7. Kosmos wurde ohne besondere Erkenntnisse dissoziiert.
  8. Kosmos dissoziiert Geistwesen mit gewünschten Fähigkeiten und Trieben in das Universum.

Geistwesen des Universums

In der Theorie des Seins nenne ich alle Geistwesen Entitäten, zum Beispiel Erlebnisentität, Körperentität, Materieentität und so weiter.

  1. Alle Geistwesen haben einen Trieb für ihre separate Existenz von Kosmos erhalten.
  2. Alle Geistwesen haben alle notwendigen und hinreichenden Fähigkeiten ihrem Trieb zu folgen.
  3. Die Freiheitsgrade der Fähigkeiten können vom Individuum willkürlich zum Verfolgen seines Triebes angewendet werden.
  4. Alle Triebe dienen dem Ziel eine Untermenge an Ur-Ideen näher zu erkunden.
  5. Alle Geistwesen sind deshalb ein individueller Erkenntnisprozess.

Die Bestimmung der Fähigkeiten der verschiedenen Geistwesen und ihrer Freiheitsgrade oder Beschränkungen ist Gegenstand der verschiedenen Wissenschaften.

Trieb

Der Trieb jedes Geistwesens im Universum gibt die Richtung vor, in die das Geistwesen sich mit seinen Fähigkeiten und Freiheitsgraden entwickeln muß. Sie halten das Individuum auf Kurs, damit es sich nicht in seinen Freiheitsgraden verliert.

Die Ziele der Triebe der einzelnen Arten können sehr unterschiedlch sein. Sie dienen in der Summe aber alle dem Erkenntnisprozess des Schöpfers des Universums.

Erkenntnisprozess

Ein Erkenntnisprozess dient dem Erkennen von neuen Ur-Ideen oder dem Erkennen von neuen Ausprägungen von bekannten Ur-Ideen.

Alle Geistwesen sind damit Teil-Erkenntnisprozesse, die dem übergeordneten Erkenntnisprozess von Kosmos dienen.

Alle Triebe aller Geistwesen dienen der weiteren Untersuchung (Bewusstwerdung) einer bestimmten Untermenge an Ur-Ideen durch Variation der Ausprägungen dieser Ur-Ideen, um dadurch eventuell einen weiteren Zusammenhang zwischen Ur-Ideen zu erkennen oder sogar ganz neue Ur-Ideen zu erkennen.

Eine hohe Vielfalt an unterschiedlichen Ausprägungen aller Geistwesen wird durch alle Regeln von Kosmos angestrebt.

Ur-Ideen

Im Erkenntniskontinuum sind alle Verknüpfungen aller endlichen Ausprägungen aller Ur-Ideen zu anderen Ur-Ideen enthalten. Die verschiedenen diskreten Ausprägungen von Ur-Ideen zeichnen sich dadurch aus, dass sie unterschiedliche Mengen an Verknüpfungen zu eventuell unterschiedlichen Ur-Ideen besitzen.

Es ist anzunehmen, dass es zu jeder Ur-Idee eine unendlich große Menge an unterschiedlichen diskreten Ausprägungen dieser Ur-Idee gibt.

Jede Ur-Idee ist deshalb erst vollkommen verstanden, wenn alle Ur-Ideen verstanden sind. Das einzige Geistwesen, das alle Ur-Ideen kennt ist das Erkenntniskontinuum.

Erklärungen

Hier ein paar Erklärungen und Schlußfolgerungen.

Wirklichkeit

Die Wirklichkeit der Welt setzt sich deshalb zusammen aus den vielen individuellen Vorstellungen über die Welt aller Geistwesen des gesamten Universums.

Als Wirklichkeit der Welt kann deshalb nur die Vorstellung von Kosmos über das Universum gelten.

Wir dürfen nicht vergessen, das alles ein Prozess ist. Es gibt keine zwei gleichen Zustände des Universums zwischen zwei Takten des Universums.

Realität

Eine Definition der Realität macht nur Sinn, um die Realität eines einzelnen Geistwesens zu beschreiben. Die Realität eines einzelnen Geistwesens hängt in erster Linie davon ab, welche Fähigkeiten und Freiheitsgrade es zur Verfolgung seines Triebes hat.

Die verschiedenen Geistwesen haben unterschiedliche Fähigkeiten zur Wahrnehmung der Ur-Ideen anderer Geistwesen. Ebenfalls gibt es unterschiedliche Fähigkeiten bei den Geistwesen, welchen momentanen Zustand ihrer Ur-Ideen sie anderen Geistwesen präsentieren wollen und können.

Jedes Geistwesen hat seine eigene Weltsicht. Auch jedes Photon.

Verschränkung

Es gibt Geistwesen, deren Freiheitsgrade erlauben, dass sie sich mit anderen Geistwesen zu einem neuen Geistwesen verschränken, um gemeinsam ein gemeinsames Ziel besser verfolgen zu können. Die Mikro-Entitäten der neuen Makro-Entität ordnen ihre Fähigkeiten dem gemeinsamen Ziel unter.

Bei einer Verschränkung behalten die Mikro-Entitäten ihr individuelles Raumbewusstsein bei.

Vereinigung

Es gibt Geistwesen, deren Freiheitsgrade erlauben oder erzwingen unter bestimmten Bedingungen die Vereinigung zu einem neuen Geistwesen. Das neue Geistwesen kann mit neuen Fähigkeiten und neuen Freiheitsgraden ausgestattet sein.

Bei der Vereinigung hat die neue Makro-Entität nur noch ein individuelles Raumbewusstsein.

Individualität

Die Individualität und Einzigartigkeit jedes einzelnen Geistwesens im Universum ist fundamentale Konsequenz aus obiger Definition der Theorie des Seins. Diese Individualität und der freie Wille jedes einzelnen Geistwesens macht es unmöglich, dass es irgendeine Theorie geben könnte mit der der zukünftige Zustand eines einzelnen Geistwesens von einem anderen Geistwesen vorhergesagt werden könnte.

Selbst bei Kenntnis aller Fähigkeiten einer Art von Geistwesen und der Kenntnis der Grenzen ihrer Freiheitgrade und der Kenntnis der momentanen äußeren Situation eines einzelnen Geistwesens kann auch dann nur mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit auf den zukünftigen Zustand dieses Geistwesens geschlossen werden.

Mensch

Eine menschliche Person besteht aus zwei Geistwesen, die in besonderer Weise miteinander verschränkt sind. Das eine Geistwesen nenne ich Erlebnisentität. Das ist unser Ich, so wie wir uns selbst erleben, wenn wir unseren Körper mal nicht berücksichtigen.

Die Erlebnisentität hat den Trieb zur Erkenntnis wie Kosmos.

Das andere Geistwesen nenne Ich Körperentität. Die Körperentität besteht aus einer vielschichtigen Verschränkung von Materieentitäten, welche in der Summe die Fähigkeiten und Freiheitsgrade unseres Körpers repräsentieren.

Die Körperentität hat den Trieb, die Spezies Mensch zu erhalten.

Die Erlebnisentität bekommt erst im Rahmen der Pubertät die volle Kontrolle über die äußeren Aktivitäten des Körpers.

Evolution

Die Fähigkeiten und Freiheitsgrade aller Geistentitäten im Universum werden von Kosmos festgelegt. Neue Freiheitsgrade von Geistwesen gibt es nur durch neue Erkenntnisse von Kosmos, die er aus dem Geschehen im Universum ableitet.

Durch neue Freiheitsgrade kann es zur Verschränkung oder Vereinigung zu neuen Arten von Geistentitäten im Universum kommen, die dann eine neue Untermenge an Ur-Ideen repräsentieren und diese dann durch ihr Leben im Universum Evaluieren.

Evolution des Universum ist die Evolution der Erkenntnisse von Kosmos. Das Universum ist der Versuch von Kosmos die vielfältigen Unendlichkeiten durch vielfache Endlichkeit zu durchdringen.