Bewusstseinszustände
Der Mensch wird von der Wissenschaft als eine Einheit betrachtet, die nur aus Prozessen besteht, welche nur mit Eigenschaften materieller Entitäten erklärt werden. Deshalb haben sie unser Bewusstsein auch noch nicht gefunden. Geist als separate Existenz anzuerkennen wird immer diffamiert, weil er nicht messbar ist. Aber jeder ist überzeugt, dass er Geist hat.
Die Quantenphysik wird letzten Endes die Wissenschaft dazu führen, dass auch alle Materie-Entitäten nur Geistwesen sind.
Die Wissenschaft kennt die inneren Prozesse der Wahrnehmung zwischen unserer Körperentität und unserer Erlebnisentität nicht. Die Wissenschaft hofft immer noch unser Bewusstsein in einem Materie-Konstrukt im Körper zu finden.
Erst durch diese Zweiteilung unserer Wahrnehmung ist es möglich, die verschiedenen Bewusstseinszustände, die die Wissenschaft kennt, zu erklären. Sie erklären sich durch unterschiedliche Modii der Zusammenarbeit beider geistigen Entitäten.
Die verschiedene Modii der Zusammenarbeit zwischen Erlebnisentität und Körperentität beim Menschen werden hier kurz erläutert. Es ist dabei zu beachten, dass unser ganzes Gedächtnis im Neuronennetzwerk nur aus früheren bewussten emotionalen Erlebnissen und deren emotionalen Bewertungen durch die Erlebnisentität basieren, die zu bewussten Entscheidungen geführt haben.
Um diese Modii zu verstehen, müssen wir auch verstehen, dass wir Menschen immer ein Zielenetzwerk in unserem Neuronengeflecht mit uns herumtragen, das im Laufe des Lebens immer komplexer wird. Es enthält unsere ganze Lebenserfahrung. Wegen der Beschränkung unserer Erlebnisentität auf 7 Bedeutungen in unserem Bewusstsein, kann nur unsere Körperentität uns an ein Ziel erinnern, das wir uns einmal vorgenommen haben, wenn die momentane Situation dazu passt.
Unser Leben besteht aus einem ständigen Strom von emotionalen Einzel-Entscheidungen, die wir ständig treffen müssen. Wir entscheiden uns dabei immer, welche der vorhandenen Handlungsanweisungen in unserem Neuronengeflecht führt zu einem unserer gespeicherten Ziele. Haben wir mal keine hinreichende Handlungsmöglichkeit abgespeichert, dann wird durch den Vorgang des Nachdenkens eine neue, bessere Variante eingefügt.
Entscheidungen sind nicht nur das Wollen, das zu einer körperlichen Aktivität führt. Wollen im Sinne der Finalen Theorie ist jedes emotionale Wünschen, jedes Sehnen, jedes Begehren, dass Eingang in unser Zielenetzwerk findet. Alle unsere Ziele sind emotional motiviert. Sie sind das zukünftige wollen. Die intellektuelle Erklärung unseres Wollens wird später erst verstanden. Emotionale Wünsche sind Zielvorstellungen, die im Moment nicht zu einer willentlichen Aktivität führen, aber zukünftige Aktivitäten stark beeinflussen.
Alle früheren Entscheidungen wurden bewusst getroffen, auch wenn uns nicht immer alle Konsequenzen bewusst waren. Die Körperentität darf nur im extremen Notfall ohne eine Entscheidung der Erlebnisentität entscheiden, wie reagiert werden muß (Panik-Situation).
Unterbewusstsein
Die Psychologie kennt den Begriff des Unterbewusstseins und verbindet damit ein Steuerungsinstrument, das unser Verhalten beeinflusst, obwohl die Ursachen für unser Verhalten uns in diesem Moment nicht bekannt ist.
Die Erklärung des Unterbewusstseins ergibt sich aus der Zweiteilung der menschlichen Person und der sehr beschränkten Speicherkapazität unserer Erlebnisentität. Wir sind nur die Erlebnisentität, die sich des Körpers bedienen darf, um am Leben im Universum teilzunehmen.
Im Laufe des Lebens formt die Erlebnisentität eine große Zielehierarchie, die von der Körperentität im Neuronennetz hinterlegt wurde und verfolgt wird. All diese Ziele sind auch miteinander vernetzt und bauen aufeinander auf. Sie wurden alle ohne Ausnahme emotional durch die Erlebnisentität entschieden und von der Körperentität abgespeichert.
Die Erlebnisentität hat keinen unmittelbaren Zugriff auf das komplette Zielenetzwerk. Sie kann sich immer nur einen Teil von der Körperentität vorlegen lassen, damit sie unserem ICH bewusst ist. Oft sind es wirklich nur bestimmte Emotionen, die wir unbedingt wiederholen möchten oder unbedingt vermeiden möchten ohne schon einen Satz von Handlungsanweisungen dafür zu haben.
Sind wir momentan in einer Situation, die es ermöglicht, dass wir einem dieser hinterlegten emotionalen Ziele durch eine bestimmte Entscheidung näher kommen würden, dann werden wir uns dafür entscheiden, weil wir diesem Ziel ja näher kommen wollen.
Dieses Ziel muß nicht unbedingt eine physische Konstellation des eigenen Körper enthalten. Es kann auch nur eine neue Bewertung einer alten Situation sein, die durch eine neue Erkenntnis, eine neue Wichtigkeit bekommt. Diese neue Entscheidung bringt uns vielleicht in unserer emotionalen und charakterlichen Entwicklung weiter. Unser Geist wächst.
Vielleicht entscheide ICH mich auch nur dazu, einen bestimmten Ort zu besuchen, weil ICH mit in der Vergangenheit einen Besuch an diesem ORT als besonders erfüllend vorgestellt hatte. Jetzt bin ich in einer Situation, wo ich mich dafür entscheiden kann, weil die Voraussetzungen dafür besonders günstig sind.
Bei dieser Entscheidung spielt es keine Rolle, ob mir im Moment bewusst ist, dass ich mir das früher schon einmal vorgestellt hatte. Die emotionale Zielvorstellung bleibt länger im Gedächtnis als die Ziele, die mit einer räumlichen Vorstellung verbunden sind.
Es ist aber immer die Körperentität, welche die Erlebnisentität unaufgefordert an ihre kurzfristigen, mittelfristige und langfristigen Ziele erinnern muß. Die Erlebnisentität kann sich allerdings auch gewollt an ihre Ziele erinnern. Die Erlebnisentität bekommt die Ziele priosisiert vorgelegt. Die emotional wichtigsten Ziele, die momentan dringensten Ziele oder die langfristigen Ziele, die ICH erreichen will.
Es werden auch diese Ziele verarbeitet, die wir auf Druck von anderen Personen in unser emotionales Zielenetzwerk aufgenommen haben. ICH sollte regelmäßig meine Ziele überarbeiten indem ich darüber Nachdenke.
Normalmodus
Dies ist unser normaler Betriebsmodus als Erwachsener. Unsere Erlebnisentität hat die Kontrolle über die äußeren Aktivitäten des Körpers. In der Innenansicht arbeitet sie daran, einige kurzfristige Ziele ihres Zielenetzwerks zu erreichen.
Kurzfristige Ziele unterstützen immer mittelfristige Ziele, welche ihrerseits die langfristigen Ziele unterstützen. Diese wiederum unterstützen die obersten Ziele, unsere Triebe.
Die Mitteilung der Ziele der Erlebnisentität an die Körperentität geschieht durch Wollen.
Abhängig von der Lebenserfahrung der Person und ihrer Einschätzung der momentanen Situation und der Art des angestrebten Zieles gibt es unterschiedliche Betriebsvarianten, die zum Erreichen der momentanen Ziele unterschiedliche Schwerpunkte setzen.
Bei einer Variante, zum Beispiel bei einem sportlichen Wettkampf, geht es darum, das angestrebte Ziel möglichst effizient und schnell zu erreichen. Die Erlebnisentität ist auf dieses eine Ziel fokusiert. Es bekommt eine sehr hohe Priorität.
Es sind sehr viele automatisierte Handlungsketten im Spiel, die von der Körperentität selbständig ausgeführt werden. Die Erlebnisentität bekommt die Erfolgsmeldung dieser Handlungskette rechtzeitig mitgeteilt, damit die Erlebnisentität weitere Handlungsketten willentlich in Auftrag geben kann.
Eine andere Betriebsvariante hat zum Ziel, seine Person bei anderen Personen in ein besonders positives Licht zu rücken. Hier wird besonders auf die Reaktionen der anderen Personen geachtet. Hier sind zu lange automatisierte Handlungsketten schädlich, da man in Abhängigkeit von den Reaktionen der anderen Personen, seine kurzfristigen Ziele ständig ändern muß, um die mittelfristigen optimaler zu erreichen.
Panik
Zielverfolgung durch die Körperentität.
Im Zustand der Panik hat die Körperentität die Kontrolle über den Körper übernommen, weil die Erlebnisentität momentan nicht in der Lage ist, das wichtige Ziel des Erhalts der Systemintegration des Körpers zu halten.
Das Ziel die Systemintegration des Körpers zu erhalten bekommt oberste Priorität. Alle Aktivitäten des Körpers dienen jetzt diesem obersten Ziel. Die Erlebnisentität bekommt erst wieder die Kontrolle, wenn die Gefahr abgewendet wurde.
Die im Gedächtnis der Erlebnisentität enthaltenden andere Ziele werden nicht berücksichtigt. Das Gedächtnis wird mit diesen überlebenswichtigen Aktivitäten nicht aktualisiert, da dort nur Aktivitäten der Erlebnisentität hinterlegt werden. Die Erlebnisentität wird sich an diese Aktivitäten nicht erinnern können. Sie wird sich wundern, was alles in den letzten Sekunden oder Minuten passiert ist, wenn es andere erzählen können.
Flow State
Zielverfolgung durch die Erlebnisentität.
Der Zustand des flow state beschreibt eine weitere Variante des normalen Betriebsmodus zwischen Erlebnisentität und der Körperentität um besondere körperliche Leistungen zu erbringen.
Diesen Zustand kann man nur erreichen, wenn alle notwendigen Verhaltensprogramme zur mittelfristigen Zielverfolgung automatisiert sind. Man spricht vom so genannten flow state, wenn die Erlebnisentität nur die fortlaufenden Ergebnisse der kurzfristigen Ziele bis zum Erreichen des mittelfristigen Ziels von der Körperentität mitgeteilt bekommt.
In diesem Stadium gibt es keine Konflikte zwischen unserem bewussten Wollen und den Zielen der Körperentität. Beide haben ein mittelfristiges Ziel vor Augen. Die Erlebnisentität hat der Körperentität ein mittelfristiges Ziel gegeben, das diese nur optimal erreichen kann, wenn der Fluß der kurzfristigen Ziele zu diesem mittelfristigen Ziel nicht durch ein ganz anderes Ziel mit höherer Priorität in der Auswahl der 7+-2 Inhalten enthalten ist und dadurch eine bewusste Neuorientierung der Erlebnisentität erfolgen muß.
Eine Neuorientierung durch die Erlebnisentität kostet 0,35 Sekunden. Dies ist für viele Sportarten zu lange. Da müssen die jeweiligen neuen kurzfristigen Ziele schon immer im Voraus feststehen, bevor das vorhergehende Ziel erreicht wird. Dies geht nur durch Training von Bewegungsabläufen in ausreichender Variation bis sie im Gedächtnis den Status der Automation (Langzeitgedächtnis) bekommen.
Dieses mittelfristige Ziel muß durch die Erlebnisentität mit einer sehr hohen emotionalen Priotität belegt sein, dass es für die Körperentität in diesem Zeitraum nicht notwendig wird, Ziele mit noch höherer Priorität zur Entscheidung vorzulegen.
Das vereinbarte Ziel darf auch nicht durch zwischengeschobenes Denken oder Phantasieren abgelenkt werden. Die Körperentität muss das mittelfristige Ziel als höchste Priorität halten können. Dies ist ein Zustand, der durch Training erreicht werden kann.
Dieses Stadium wurde ursprünglich von Sporttrainer im Rahmen des persönlichen Coachings erkannt und definiert. Ziel des Coachings ist dabei alle mentalen Hindernisse für den Sportler zu beseitigen.
Das bedeutet, alle Konflikte möglichst zu beseitigen, die bei der Ausübung des Sportes zum Tragen kommen könnten. Hat ein Sportler große persönliche Probleme, dann werden diese Konflikte mit Sicherheit während der Ausübung des Sports von der Körperentität, der Erlebnisentität nahe gebracht. Haben wir noch zu viele, andere unerreichte mittelfristige Ziele, die eine höhere Priorität für uns haben? Oder haben wir eine wichtige Ur-Idee, die zum Entwicklungskomplex des Menschen gehört, noch nicht ausreichend in unsere Erlebnisentität integriert, dann wird unsere Körperentität immer wieder versuchen diese Ziele der Erlebnisentität in das Bewusstsein zu laden.
Dieses Überladen ist immer Bewusstwerdung des Konfliktes. Das ist immer eine kurzfristige Ablenkung der Erlebnisentität von der momentanen Ausübung des Sports und benötigt eine bewusste Entscheidung. Wenn es um Bruchteile von Sekunden geht, um den Sport optimal auszuführen, wird dies zu Fehler führen.
Die Erlebnisentität gibt dann nicht rechtzeitig die richtigen Signale für den Sport an die Körperentität. Gibt es keinen Konflikt, dann kann die Körperentität die Ziele des Sports verfolgen, wie sie von der Erlebnisentität gewollt sind, da keine höheren Prioritäten vorhanden sind. Die Körperentität muss auch nicht ständig auf neue Entscheidungen der Erlebnisentität warten, wie es bei einer Konfliktsituation immer notwendig ist. Sie kann zumindest die automatisierten Bewegungsabläufe ohne Unterbrechung optimal ausführen.
Wenn unser Körperentität nicht auf eine Entscheidung unseres Erlebnisentitäts warten muss, kommt die Langsamkeit der bewussten Entscheidungen nicht zum Tragen. Dann sind wir körperlich besonders leistungsfähig. Wir sind im Flow.
Für die Körperentität ist die körperliche Aktivität des Sports nur ein Üben für den Nahrungserwerb, für die Flucht oder die Verteidigung. Es kann gleichzeitig auch ein Optimieren der Chancen zur Arterhaltung sein, indem Kontakte gepflegt werden, Hackordnungen eingestellt werden, um möglichst erfolgreich zur Besamung zu kommen. Für unsere Erlebnisentität war es vielleicht nur ein super Tennismatch, bei dem wir unsere optimale Leistung abrufen konnten und uns deshalb super fühlen, weil wir für das erfolgreiche Ausleben unsere Triebe mit guten Gefühlen belohnt werden.
Nachdenken
Zielverfolgung durch die Erlebnisentität.
In unserem Modell der beiden Erlebnisentitäten bedeutet Nachdenken immer Ausleben des Erkenntnistriebes der Erlebnisentität bei gleichzeitiger Optimierung der Ziele der Körperentität. Es wird dabei immer auf alte Erkenntnisse und Erlebnisse der Vergangenheit im Gedächtnis zugegriffen.
Es werden beim Nachdenken immer alternative Handlungsketten oder alternative Denkmodelle durchgespielt. Diese gedachten alternativen Varianten vergrößern die Menge und Vielfalt an möglichen Varianten, um für die Zielverfolgung in der Zukunft besser vorbereitet zu sein.
Die bisher nur gedachten Varianten werden mit der niedrigsten Priorität im Gedächtnis verankert. Werden eine in der Realität verwendet und zeigt sie sich als erfolgreich, dann steigt ihre Priorität.
Die Priorität der einzelnen Varianten steigt mit der Anzahl ihrer Verwendung und mit ihrem Erfolg. So können die geistigen Handlungsketten in Computerspielen, in denen Konflikte mit Gewalt gelöst werden zum eigenen Verhaltensrepertoir aufsteigen. Wenn für Konfliktlösungen noch kein eigenes erlebtes Verhalten in der Realität vorhanden ist, dann können die Handlungsketten der Computerspiele durchaus verwendet werden.
Das Ergebnis des Nachdenkens ist immer eine größere Vielfalt an konkreten, diskreten Verhaltensprogrammen oder Ur-Ideen, die eine Erweiterung des eigenen Weltbildes und Selbstbildes darstellen und dadurch eine größere Flexibilität für die Zukunft bereitstellt.
Das bewusste Denken ist eine Funktion unserer Erlebnisentität, die erst durch Erkenntis von ausreichenden Ur-Ideen der Erkenntnisstufe Bewusste-Erkenntnis erworben werden kann. Wenn wir die Ur-Idee des Denkers verinnerlicht haben, dann denken wir in jeder freien Minute, wenn keine anderen Prioritäten anstehen, um andere Ziele anzustreben.
War es ein Gott der diese Zeichen schrieb,
Die mir das innre Toben stillen,
Das arme Herz mit Freude füllen,
Und mit geheimnisvollem Trieb,
Die Kräfte der Natur rings um mich her enthüllen?
(Goethes Faust)
Die neuen Varianten werden bei Bedarf zur Zielverfolgung der Erlebnisentität zur Auswahl vorgelegt. Hat die Erlebnisentität eine emotionale positive Grundhaltung mit großem Selbstvertrauen, dann traut sie sich auch einmal, eine neue Variante auszuprobieren und erweitert so ihr Weltbild.
Bewusstes Denken ist ein gewolltes initiieren einer Rückkopplungsschleife mit der Körperentität im Testmodus. Wir spielen Leben. Es ist eine Frage an die Körperentität eine neue Variante unseres bewussten Weltmodells zu erzeugen. Die emotionale Antwort gibt einen Hinweis auf die Nützlichkeit der vorgestellten Ziele.
Hypnose
Zielverfolgung durch eine andere Erlebnisentität.
Unsere Erlebnisentität kann sich bewusst dazu entscheiden, die Kontrolle über unsere Körperentität einer anderen Erlebnisentität zu überlassen. Die Erlebnisentität agiert dann nur noch als Vermittler zwischen der anderen Erlebnisentität und seiner Körperentität. Diese Übertragung der Zielverfolgung nennen wir Hypnose. Diese Übertragung erfordert großes Vertrauen des Erlebnisentitäts in den Hypnotiseur.
Die ständige Kommunikation zwischen der normalen Erlebnisentität und der Körperentität ist gestoppt oder stark eingeschränkt.
Dadurch können bestimmte Phänomene verstärkt oder überhaupt erst wahrgenommen werden, wie beispielsweise der Zugriff auf Gedächtnisinhalte, die die Erlebnisentität nicht mehr gewollt abrufen konnte, oder die Kontrolle des vegetativen Nervensystems, vermehrte Empfänglichkeit für Suggestionen sowie für die Erlebnisentität ungewöhnliche Reaktionen oder Vorstellungen.
Im Zustand der Hypnose sind sowohl die Ansprechbarkeit des Körperentitäts als auch die Konzentration auf eine bestimmte Sache stark erhöht, die Kritikfähigkeit des Erlebnisentitäts ist in gleichem Maße reduziert weil die Körperentität keine Gedächtnisinhalte für die Erlebnisentität des Hynotiseurs findet.
Dr. rer. soc. Dirk Revenstorf beschreibt die Einsatzmöglichkeiten der Hypnosetherapie für eine Vielzahl von therapeutischen Zielen. Veränderungen folgender physiologischer Reaktionen können durch Suggestion oder die aktivierte Vorstellung beeinflusst werden:
Der Muskeltonus, Kreislauffunktionen (z.B.: Durchblutung), Funktionen des autonomen Nervensystems, Funktionen des Immunsystems und des endokrinen Systems. Erreicht wird dadurch Entspannung, Unterstützung der Wundheilung, Blutungskontrolle, Verminderung Stress bedingter Immununterdrückung (Herpes), Warzenbeseitigung und Kontrolle allergischer Reaktionen (Heuschnupfen). Schmerzen können in der Wahrnehmung ihrer Dauer und Qualität verändert werden.
Durch Aktivierung von gezielten Vorstellungen von Bewegungen werden die gleichen Hirnregionen aktiviert, als wenn der Proband diese Bewegung ausführen würde. Die Vorstellung von Wärme in der Hand, erhöht die Durchblutung der Hand. Ebenso erzeugt die Erinnerung an eine konfliktreiche Situation das Erleben, die damit verbundenen Emotionen. In der Therapie können solche intern generierte Muster bearbeitet werden, um eine gewünschte Verminderung oder Verstärkung der Bewertung zu erreichen und verdrängtes wieder zu integrieren.
Überwertig erlebte Details von traumatischen Erlebnissen können abgeschwächt werden (Lautstärke einer Stimme, die Farbe und Helligkeit einer Erinnerung). Fehlende Erfahrungsaspekte können in Trance assoziiert werden.
Auch die Wirkung der Hypnose und ihren vielfältigen Erfolgen in der Heilung von Kranken ist nur durch solch eine direkte Kommunikation der Erlebnisentitäten erklärbar. Seit den Tagen von Johannes Messmer, der schon 1770 – 1793 in Wien und Paris durch Hand auflegen Menschen heilte, ist die Hypnose aus der Medizin nicht mehr wegzudenken.
Andere Beeinflussungen von Dritten auf unsere Körperentität gibt es natürlich auch in abgeschwächter Form, die wir dann Zugeständnis, Suggestion, Überredung oder Stockholm Syndrom nennen. Ein willensstarkes drittes Bewusstsein kann relativ leicht Einfluss auf ein schwaches Bewusstsein nehmen. Genau genommen hat jede Willensäußerung eines anderen Bewusstseins Wirkung auf uns, wenn wir sie wahrnehmen.
Unsere Erlebnisentität muss immer entscheiden, wie es damit umgehen soll. Zwischen totaler Ablehnung und kritikloser Übernahme des Willens und der Vorstellung des Dritten ist alles möglich.
Auch hier entscheidet immer die Bewertung durch die Erlebnisentität anhand seiner obersten Ziele. Hat er die Person, welche die Willensäußerung getätigt hat, in seinem Geflecht an Entwicklungskomplexen, Charaktertypen und Archetypen mit dem Übermenschen, Gott oder der großen Mutter besetzt, dann wird er der Willensäußerung nicht viel entgegen setzen und sie als sein eigenes Wollen oder seine eigene Einschätzung übernehmen.
Meditation
Keine Zielverfolgung.
Der amerikanische Neurotheologe Andrew Newberg hat die Gehirne meditierender Buddhistenmönche untersucht. Im Labor meditierten die Mönche im Lotussitz. Wenn der Buddhist im Übergang zur tiefen Versenkung war, zog dieser noch an einer Schnur.
Aus einem Nebenraum erschien dann Dr. Newberg und injizieret dem Mönch eine radiaktive Substanz, die sich besonders an den aktiven Hirnzellen anlagert. Anschließend wurde der Buddhist in einen Computertomographen geschoben und es wurden dreidimensionale Bilder seines Gehirns gemacht, die mit Hilfe des Computers ausgewertet werden können.
Die Auswertung der Ergebnisse zeigte eine Minderaktivierung im Parietallappen. Im Parietallappen unterscheidet man drei Bereiche. Der vordere Bereich ist an Körperempfindungen beteiligt. Der obere Bereich ist wichtig bei der visuellen Steuerung und bei Bewegungen sowie zur Erkennung von Reizen im betrachterbezogenen Raum, und für räumliche Aufmerksamkeit. Der untere Bereich wird für quasi-räumliches Denken eingesetzt, wie Rechnen und Lesen.
Man fand auch heraus, dass sich die Hirnstromtätigkeit bei der Meditation im Gleichgewicht zwischen beiden Gehirnhälften befindet. Die EEG Muster der beiden Hälften koordinieren sich in Bezug auf die Frequenz und die Wellen korrelieren immer stärker.
Meditation ist zu verstehen als eine Stummschaltung des Erlebnisentitäts. Sie gibt keine Entscheidung, kein Wollen mehr an die Körperentität. Die Erlebnisentität gibt die Führung des Seins bewusst an die Körperentität. Die Erlebnisentität lauscht nur noch auf Mitteilungen der Körperentität, die möglichst nicht von unseren Sinnen oder durch Denken ausgelöst wurden.
Dazu müssen wir einen reizarmen Zustand erreichen, bei dem die Körperentität möglichst keine Anforderungen von unserer Erlebnisentität bekommt und auch keine Konflikte über die Sinne erkannt werden, die von der Körperentität zur Entscheidung an die Erlebnisentität weiter geleitet werden müssen. Wir versuchen also in unserer Erlebnisentität nicht zu denken, keine Anforderungen an unser Körperentität zu senden.
Es wird angestrebt, dass die Erlebnisentität nur noch Mitteilungen der Körperentität erhält, die mit den äußeren Anforderungen des Jetzt nichts mehr zu tun haben. Es soll möglichst kein Verhaltensprogramm aktiv sein, höchstens das der Ruhe und Erholung. Wir versuchen der Körperentität zuzuhören. Wir Lauschen damit auf unser eigenes Leben. Wir bekommen Hilfe, wenn notwendig.
Schlafen
Zielverfolgung durch die Körperentität.
Der traumlose Schlaf ist die absolute Stummschaltung des Wollens der Erlebnisentität. Die Körperentität ist nun wieder absoluter Herrscher im Körper und verfolgt seine eigenen Ziele. Erholung der Körperfunktionen, aufladen diverser Speicherfunktionen im Körper, Abtransport von Schadstoffen, Energetische Optimierung der neuen Erlebnisse und Erkenntnisse der Erlebnisentität des Tages wird durch Optimierung der betroffenen Neuronen, ihrer Verknüpfungen und deren Synapsen vorgenommen.
Die Körperentität schläft nie, sie ist immer aktiv. Optimierung und Wartung des Körpers ist jetzt die Hauptaufgabe der Körperentität ohne durch ständige Zielverfolgung und Kommunikation mit der Erlebnisentität abgelenkt zu werden.
Bei der Optimierung des Gedächtnisses der Erlebnisentität erkennt die Körperentität eventuell auch vorhandene Konflikte in der Zielehierarchie der Erlebnisentität.
Die Körperentität versucht diese Konflikte der Erlebnisentität im Traum bewusst zu machen. Diese Mitteilungen der Körperentität sind in der Regel emotional stark gefärbt. Diese Nachrichten der Körperentität sind keine Antworten auf ein Wollen der Erlebnisentität, deshalb fehlt der direkte Bezug zum Jetzt der Erlebnisentitäts. Es gibt keinen EInsprungspunkt in das Gedächtnis der Erlebnisentität.
Aus diesem Grund sind Träume für uns nicht sofort verständlich, sie scheinen ohne Bezug für unser Jetzt zu sein. Handelnde Personen im Traum sprechen meistens nicht. Wir wissen trotzdem unmittelbar, was die dargestellte Situation für uns bedeutet, emotional erleben wir sie sehr intensiv. Die dargestellten Objekte und Subjekte und deren Beziehung zu uns sind wohl verallgemeinerte Vorstellungen von Ur-Ideen und deren Entitäten, deshalb verstehen wir sie intellektuell nicht sofort.
Ich denke, dass jeder Traum sich mit Zielen beschäftigt, die irgendwann mit einer hohen Wichtigkeit versehen wurden, sie aber schon lange nicht mehr in unserer Erlebnisentität hatten, weil uns andere Ziele immer wichtiger waren.
Dadurch kommen sie wohl in der Prioritätenliste der Körperentität weit nach hinten. Der Traum ist der Versuch der Körperentität unsere Erlebnisentität an diese wichtigen Ziele zu erinnern. Jede unserer mittelfristigen Ziele dient der Lösung eines Konfliktes.
Wir müssen uns die Träume bewusst machen, damit wir uns an sie erinnern können. Dann können wir darüber nachdenken. So können wir vielleicht intellektuell herausfinden, was unsere Körperentität uns sagen will. Da Träume keine von der Erlebnisentität aktiv eingeleitete Kommunikation darstellt, vergessen wir Träume auch sehr schnell wieder, da sie nur im Arbeitsspeicher gehalten werden und keine Aktualisierung des Nervengeflechts erfolgt. Nur wenn wir kurz darauf wach werden, dann können wir diese Erinnerung länger im Erlebnisentität halten und sie in unserem Gehirn abspeichern lassen, wenn wir sie als wichtig einstufen.
Koma
Gestörte Zielverfolgung durch die Erlebnisentität.
Der Komapatient zeigt keine bewusste körperliche Aktivität. Die Kommunikation zwischen unserer Körperentität und unserer Erlebnisentität ist gestört. Welcher Art die Störung ist, können wir nicht genau wissen. Die Körperentität wartet vielleicht auf eine Entscheidung der Erlebnisentität oder die Körperentität bringt keine neuen Informationen zur Erlebnisentität. Ob die Erlebnisentität wirklich keine Information mehr bekommt, entzieht sich der Untersuchung. Die Körperentität ist noch aktiv, denn sie hält den Körper am Leben.
Neuere Untersuchungen an Komapatienten haben gezeigt, dass zumindest die Körperentität etwas wahrnimmt. Bei der funktionellen Magnetresonanztomographie (fMRT) werden Patienten in einen tunnelförmigen etwa 1,60 Meter langen Scanner gelegt. Er bildet das Gehirn dreidimensional ab und stellt farblich dar, welche Hirnregionen zur Zeit der Aufnahme aktiv sind. Der Tomograph macht sich dabei die Arbeitsweise des Gehirns zunutze. Je aktiver ein Gebiet im Hirn ist, desto mehr mit Sauerstoff beladene rote Blutkörperchen halten sich dort auf. Diese haben magnetische Eigenschaften, auf die der MR-Tomograph reagiert. Ist eine Region des Gehirns besonders aktiv, halten sich dort viele mit Sauerstoff beladene rote Blutkörperchen auf und dies wird auf den MRT-Bildern dargestellt.
Mit dieser Methode untersuchten Jülicher Forscher um Dr. Eickhoff eine Patientin. Zunächst scannten sie als Vergleichsgrundlage ihr Gehirn im Ruhezustand, wenn sie niemand berührte oder ansprach. Als nächstes führten die Forscher drei verschiedene Versuche durch. Sie hielten ihr die Augenlider auf und schalteten ein flackerndes Licht an. Sie strichen mit einem rauen Schwamm über ihre Unterarme. Und sie spielten ihr zusammenhanglose Worte wie laufen, Buch oder Ananas vor. Die MRT-Aufnahmen zeigten es deutlich:
Das Flackerlicht aktivierte ihre Sehrinde und die rauen Schwämme auf ihren Armen den somatosensorischen Cortex, zuständig für den Tastsinn. Alles auf den Aufnahmen sah aus, wie man es bei einem gesunden Menschen erwarten würde. Was die Forscher noch mehr überraschte, waren die Ergebnisse des Hörtests. Die Worte lösten nicht nur Aktivitäten in der Hörrinde aus, sondern auch in den Sprachregionen des Gehirns. Das Überraschende dabei: Die Sprachregionen sind bei bewusstlosen Probanden, wenn sie etwa unter Narkose stehen, nicht aktiv.
Dieser Befund ist ein Hinweis darauf, dass eine Sprachverarbeitung stattfand. Es ist aber kein Hinweis, dass das Erlebnisentität des Patienten mit der Bedeutung der Worte konfrontiert wurde, obwohl die höheren Hirnregionen der Bedeutung des gehörten im Sprachzentrum angesprochen wurden.
Forscher um Martin Monti der Brain Since Unit des Medical Research Council in Cambridge haben eindeutige Beweise erbracht, dass ein seit fünf Jahren im Wachkoma liegenden Patienten seine Umwelt wahrnehmen kann. Mit Hilfe der funktionellen Magnetresonanztomographie durchleuchteten sie sein Gehirn während sie ihm eine Reihe einfacher Fragen stellten. Wenn er die Fragen mit Ja beantwortet, sollte er sich vorstellen Tennis zu spielen. Im Falle von nein, sollte er sich vorstellen durch ein Haus zu laufen.
Fünf von sechs Fragen konnte der Patient richtig beantworten. Zum Beispiel, ob sein Vater Alexander heißt. Vorher ermittelten die Forscher natürlich an gesunden Patienten, welche Regionen des Gehirns bei der Vorstellung des Tennisspielens und beim durch ein Haus laufen aktiviert werden.
Schon diese zwei Fälle zeigen deutlich, dass das Wachkoma keine einheitliche Ursache haben muss.
Schizophrenie
Gestörte Zielverfolgung durch die Erlebnisentität.
Die Schizophrenie ist psychopathologisch durch Störungen des Denkens, der Wahrnehmung und der Reaktion gekennzeichnet, wobei verschiedene symptomatische Erscheinungsformen zu unterscheiden sind. Die Schizophrenie ist eine der häufigsten Störungen im stationären Bereich der Psychiatrie. Als Erklärungsmodell schizophrenen Psychosen geht man derzeit von einem multifaktoriellen Modell aus, bei dem genetisch-biologische und psychosoziale Ursachen in einem Wechselspiel eine Schizophrenie auslösen können. Als zentral wird eine Störung der Regulation der Informationsverarbeitung angesehen.
In unserem Modell der beiden Erlebnisentitäten kann überall die Informationsverarbeitung zwischen der Erlebnisentität und der Körperentität gestört sein und deshalb zu nicht wirklichen, aber für den Betroffenen realen Wahrnehmungen kommen.
Wenn nur ein einziges Mal auf ein konkretes Wollen einer vorgeschlagenen Option des Gedächtnisses, die Körperentität ein falsches Egebnis liefert, ist das Chaos kaum aufzuhalten. Das Ergebnis wird von der Erlebnisentität als Realität interpretiert, da sie nicht im Schlafmodus ist. Sie kommt dadurch zu sehr unrealen Wahrnehmungen, die wiederum zu falschem Wollen der Erlebnisentität führt, das für das Erleben angemessene aber für die Realität unangemessenen Aktionen anfordert. Dies führt ins Chaos jenseits der Stabilität.