Die Wahrnehmungen

Die Theorie des Seins basiert auf der Vorstellung, dass es nur geistige Entitäten (Wesen) gibt, die geistig voneinander in einem Schöpferegist existieren. Deshalb können geistige Entitäten nur andere geistige Entitäten wahrnehmen.

Was wird dann von einer anderen geistigen Entität wahrgenommen?

Grundlagen

Es kann nur der geistige Inhalt eines Geistwesens wahrgenommen werden. Die Theorie des Seins verfolgt hier das Konzept der Ur-Ideen. Alles was gedacht werden kann besteht aus einer Menge von Ur-Ideen.

Der dreidimensionale Raum, so wie wir ihn erleben ist solch eine Ur-Idee. Alle Entitäten im Universum haben ein Bewusstsein für die Ur-Idee des dreidimensionalen Raumes. Sie haben auch eine individuelle Vorstellung über ihren Ort, relativ zu anderen Entitäten.

Wir müssen davon ausgehen, dass geistige Entitäten die Fähigkeit haben, ihre individuelle Vorstellung ihres relativen Ortes bewusst zu verändern.

Außerdem ist es wahrscheinlich, dass geistige Entitäten individuell entscheiden können, welche Untermengen an Ur-Ideen ihres Bewusstsein sie momentan nach Außen präsentieren möchten, die dann von anderen Entitäten wahrgenommen werden können.

Alle Arten von Entitäten sind für eine bestimmte Untermenge an Ur-Ideen zuständig. Entitäten können nur Ur-Ideen wahrnehmen, für die sie zuständig sind.

Evolution

Während der Evolution des Universums haben sich unterschiedliche Fähigkeiten zur Kommunikation zwischen den beteiligten Geistwesen entwickelt.

Jedes Geistwesen hat die Fähigkeit Ur-Ideen zu präsentieren oder darzustellen und Ur-Ideen von anderen Geistentitäten wahrzunehmen. Alle Arten von Entitäten im Universum haben unterschiedliche Beschränkungen der Wahrnehmung und der Präsentation von Ur-Ideen.

  • Der Präsentierer kann die beschränkte Fähigkeit haben nur eine Untermenge seines Bewusstseinszustandes nach Außen in einem Takt präsentieren zu können.
  • Der Wahrnehmer kann Beschränkungen unterliegen, so dass er nur bestimmte Variationen von bestimmten Ur-Ideen wahrnehmen kann, die für seine Spezies zugelassen sind.
  • Die Wahrnehmung kann dadurch beeinflusst werden, wie detailliert er schon Kenntnis über die relevanten Ur-Ideen besitzt, um den präsentierten Bewusstseinsinhalt voll zu erfassen. Er kann eventuell nur eine Untermenge des präsentierten Bewusstseinsinhalt erfassen und somit auch nur wahrnehmen, also erleben.

Wahrnehmung ist eine Fähigkeit jeder diskreten individuellen Entität im Universum. Wahrnehmung ist immer Beginn eines Prozesses welcher den Zustand des Bewusstseins der wahrnehmenden Entität verändert und dadurch im nächsten Takt einen veränderten Zustand präsentieren kann.

Die Möglichkeiten zur Wahrnehmung seiner Umwelt ist wesentlicher Bestandteil der Evolution. Alle Entitäten im Universum unterliegen einer artspezifischen Beschränkung zur Wahrnehmung und zur Präsentation von Bewusstseinsinhalten.

Nur durch diese Beschränkungen der Arten und der Individuen ist es möglich die Auswirkungen auf das Leben im Universum im Detail zu untersuchen.

Um zum Beispiel die Vor- und Nachteile bestimmter Fortbewegungsarten zu Evaluieren muß eine Spezies auf eine bestimmte Art der Fortbewegung festgelegt werden und mit bestimmten Trieben ausgestattet werden.

Die Beschränkungen zur Wahrnehmung können in folgenden Bereichen vorkommen:

  • Die Menge an Ur-Ideen, die im Gruppenbewusstsein einer Spezies vorhanden sind.
  • Die Größe des individuellen Taktes zur Wahrnehmung, der artspezifisch nur Wahrnehmungen von Veränderungen der Umwelt von Takt zu Takt ermöglicht.
  • Wieviele individuelle Takte können im individuellen Gedächtnis gespeichert werden?
  • Wieviele konkrete Ausprägungen der artspezifischen Ur-Ideen können im individuellen Gedächtnis gespeichert werden?
  • Für welche Ur-Ideen bekommt das Individuum einer Art schon Verständnis bei der Dissoziation?
  • Für welche Ur-Ideen muß das Individuum sich erst ein Verständnis durch Erlebnisse im Universum erarbeiten?

Es ist Aufgabe der Wissenschaften diese Beschränkungen aller Spezies im Universum (auch Materie) zu bestimmen.

Gedächtnis

Zur Wahrnehmung einer präsentierten Ur-Idee muß diese Ur-Idee schon im Gedächtnis des Geistwesens vorhanden sein oder es löst eventuell einen Erkenntnisprozess aus.

Zum Beispiel gehe ich davon aus, dass Photonen und alle anderen Materieentitäten im Universum, die sich aus Photonen bilden, instantan den Zustand aller anderen Materieentitäten im Universum wahrnehmen können.

Starke Photonen haben wahrscheinlich einen individuellen Takt, der ihnen vielfache Veränderungen ihres Ortsbewusstseins während eines Basis-Taktes des Universums ermöglicht.

Der kleinste individuelle Takt eines Photons liegt im Bereich von 10−44 Sekunden.

Ihr Gedächtnis enthält vielleicht nur drei Basis-Takte ihrer individuellen Wahrnehmungen.Trotzdem müsste ihr Gedächtnis eine sehr große Anzahl von unterschiedlichen Orten, relativ zum eigenen Ort enthalten. Da Geist die Unendlichkeit an sich ist, ist das auch machbar.

Photonen sind wahrscheinlich beschränkt auf die Ur-Ideen, die etwas mit den Beziehungen zwischen  Materieentitäten im dreidimensionalen Raum zu tun haben.

Menschliche Wahrnehmung

Wir Menschen erleben nur das als Wahrnehmung, was unsere Erlebnisentität von seiner Körperentität präsentiert bekommt.  Diese Wahrnehmung kann sich nur von einem Takt zum nächsten Takt der Neuronen ändern. Dazwischen passiert für uns nichts, obwohl für Photonen das Universum sich in dieser Zeit viele Milliarden Mal verändert hat.

Die Wahrnehmung unserer Körperentität ist ein langer Prozess. Alle Körperrezeptoren melden mit jedem Takt der angeschlossenen Neuronen ihren Zustand mittels eines physikalischen Impulses (Molekül oder Elektronenkaskade) zu einem nächsten Neuron, das viele verschiedene Signale verarbeitet.

Das Neuron entscheidet aufgrund der verschiedenen Signale, welche alle eine konkrete Ur-Idee darstellen, ob sie ein Signal an weitere Neuronen in höheren Schichten weiterleitet. Mit jedem Takt der Neuronen wird so ständig eine Signalkaskade im Neuronengeflecht verarbeitet, bis es so in die obersten Schichten dieses Neuronengeflecht im Kortex gelangt.

Aus der Summe aller Signale, die in der obersten Neuronenschicht landen, die ja eine bestimmte Zusammensetzung an Ur-Ideen darstellen, erzeugt die Körperentität ein Gesamtbild des momentanen Verständnisses der Umwelt und präsentiert dies der Erlebnisentität.

Jetzt erst nehmen wir das momentane Geschehen war. Wir hinken der Realität ein paar Zehntelsekunden hinterher.

Die Körperentität darf der Erlebnisentität nur das darbieten, was sich aus dem letzten Takt des Neuronengeflechtes ergeben hat. Das Neuronengeflecht hat einen Takt zur Wahrnehmung von Veränderungen der im Bereich von einer Zehntelsekunde (10−1) liegen dürfte.

Die Erlebnisentität des Menschen ist auf 7+-2 Bedeutungen beschränkt, die er gleichzeitig in sein Bewusstsein aufnehmen kann. Er hat aber grundsätzlich keine Beschränkung bezüglich der Ur-Ideen. Wir Menschen haben wahrscheinlich das Potential alle Ur-Ideen verstehen zu können, die das Erkenntniskontinuum ausmachen.

Unser externes Gedächtnis im Neuronengeflecht des Körpers kann das ganze Leben des Individuums enthalten. Es wird aber fortlaufend auf das optimiert, was die Erlebnisentität für wichtig hält und wieviele Bedeutungen die Erlebnisentität gleichzeitig aufnehmen kann.

Da in unserem momentanen Neuronengeflecht all unsere Erkenntnisse unseres ganzen bisherigen Lebens gespeichert sind, enthält das präsentierte Ergebnis des Momentes zugleich eine Bewertung der momentanen Zustände unserer Rezeptoren verglichen mit unseren vorherigen Erfahrungen.

Das präsentierte Ergebnisse wird deshalb auch immer gleichzeitig begleitet mit dem Erlebnis einer passendenEmotion, gemessen an den Zielen, die wir aufgrund unserer Triebe uns im Leben zusammengestellt haben.