Vereinigungsposition

Es kann nur die Theorie einen Anspruch auf Nähe zur Wirklichkeit haben, welche die  Position der Materialisten mit der Position der Spiritualisten vereint. Es muß eine sein, welche die Ansprüche der Wissenschaften mit den Ansprüchen der Religionen vereint.

Die Theorie des Seins als DIE finale Theorie erhebt Anspruch auf dieses Prädikat. Die Theorie des Seins sieht Geist als die Ursubstanz allen Seins. Die Theorie des Seins sieht das Universum als ein Geistuniversum an, indem es nur Geistentitäten gibt, die alles Geschehen im Universum realisieren.

Die beiden Hauptgründe für die bisherige Unvereinbarkeit beider Denkrichtungen liegt in unserer persönlichen Erfahrung dieser Bereiche. Wir sind uns absolut sicher, dass wir ein Bewusstsein haben, das wir ein Geisteswesen sind, das die Fähigkeit zur Erkenntnis besitzt und in der Hauptsache durch seine Emotionen gesteuert wird.

Auf der anderen Seite sind wir natürlich auch absolut sicher, dass wir einen Körper haben, durch den wir alles Wahrnehmen und durch den wir nach Außen agieren können. Unser Wissen über Materie sagt uns, dass dieser Körper auf der Grundlage der Wirkungen zwischen seinen Materieentitäten zusammengehalten wird und in einem fortwährenden Entwicklungs- oder Anpassungsprozess sich ständig verändert, ohne dass wir dass bewusst wollen.

Wollen können wir nur in unserem Bewusstsein. Wollen können wir nur bewusste Muskelbewegungen unseres Körpers, sonst können wir bewusst mit unserem Körper nichts machen, doch Nachdenken und Fantasieren geht auch noch. Aber jede Art von Kommunikation mit anderen, außerkörperlichen, materiellen Entitäten können wir im materiellen Universum nur bewusst durch Muskelbewegungen erreichen.

Nur durch unseren materiellen Körper können wir die materielle Welt des Universums erfahren. Erleben und Erforschen können wir sie aber nur durch unser Verstehen und durch unser Wollen in unserem Bewusstsein. Wir können unseren Körper nur mittels unseres Bewusstseins gewollt bewegen. Durch den Drang in uns, die Welt besser zu verstehen, können wir durch gezieltes Wollen einen bestimmten Bereich unseres Erlebens genauer untersuchen.

Wir durchschreiten dabei einen Regelkreis, der durch gezielte Aktivitäten und deren erlebten Konsequenzen eine Theorie des Zusammenhangs untersucht wird. Oder wir untersuchen einen bestimmten Bereich unseres Erlebens durch ständige Variation dieses Bereiches, um überhaupt zu einer Theorie oder einem anfänglichen Erahnen eines Zusammenhangs zu kommen. Wenn die Konsequenzen der Aktivitäten nicht die zugrundegelegte Theorie bestätigt, dann wird die Theorie angepasst und erneut untersucht.

Ziel jeder Wissenschaft sollte eigentlich sein, beide Denkrichtungen in einem Denkmodell zu vereinen. Das Denkmodell der Materialisten kann nur seinen Anspruch auf Wirklichkeit aufrecht erhalten, wenn es gelingt, das Bewusstein und das Verstehen von Ideen und deren Bedeutung für das eigene Sein durch Materieentitäten darzustellen.

Findet die Wissenschaft unseren Geist noch in unserem materiellen Gehirn, dann muß die Materie Potential für Bewusstsein haben. Materie hat dann eine Geistkomponente, die  bei komplexeren Materiestrukturen auch zu komplexeren Geistesleistungen fähig sein kann.

Wenn aber Materie Geist hat, dann liegt es nahe, dass auch die Wirkungen der Materie irgendwie durch die Geistkomponente zum Tragen kommt oder beeinflusst wird.

In einer spirituellen Welt ist es kein Problem, die Wirkungen der Materieentitäten als Wirkungen von geistigen Materieentitäten darzustellen. Unterstellt man aber der Materie auch geistige Potenz, dann fallen beide Denkmodelle zusammen.

Es ist egal, ob man Materie als Geistentitäten darstellt oder Geist als Materientitäten. Man kommt in beiden Fällen zu einem Geistuniversum.

Deshalb ist es sicher sinnvoll, gleich eine Theorie zu entwickeln, die nur geistige Entitäten vorsieht, um zu einer Theorie zu kommen, die unser ganzes Repertoir an Erlebnissen und Bedürfnissen erklären kann. Die materiellen und emotionalen Erlebnisse, sowie unsere wissenschaftlichen Erkenntnisse müssen darin ihren Platz haben. In einem geistigen Universum muß es auch eine Erklärung für die Existenz aller geistigen Entitäten geben, die dann für uns Menschen  den Sinn des Lebens darstellen würde.

Die Theorie des Seins basiert auf einer Philosophie des Bewusstseins. Es gibt nur bewusstes Sein. Sie bietet unserem Verstand ein Vorstellungsmodell an, mit dem alle Erscheinungen des menschlichen Lebens erklärbar sind.

Die menschliche Person besteht darin aus zwei Entitäten. Eine geistige Erlebnisentität in der wir unser Leben spüren, Bedeutung erkennen, denken und so weiter. Die andere ist unsere geistige Körperentität und repräsentiert unseren Körper. Mit unserem Körper nehmen wir am Leben im Universum teil. Beide Entitäten sind in besonderer Weise mieinander verschränkt.