Die Materialisten

Für die Materialisten gilt das Materiedogma: Alle Erscheinungen im Universum sind durch Wirkungen zwischen Materieentitäten erklärbar.

Diese Überzeugung kommt natürlich von dem Erlebnis, dass so ziemlich alles, was wir in unserem Bewusstsein wahrnehmen, in irgendeiner Weise mit Wirkungen zwischen den Materieentitäten unseres Körpers korreliert.

Unsere fünf Sinne korrelieren mit Signalen, die von den Rezeptoren unseres Körpers ausgehen, die für diese Sinne vorgesehen sind. Andere Rezeptoren unseres Körpers liefern Signale, die mit unserem Verständnis über unseren eigenen Körper korrelieren.

Es ist aber immer nur eine Korrelation zwischen dem Erleben und den Signalen der Rezeptoren. Es ist keine eins zu eins Beziehung zwischen dem, was unser Bewusstsein an Bedeutung wahrnimmt und den Signalen der Rezeptoren. Es gibt dazwischen eine Informationsverarbeitung, die aus den Rohsignalen der Rezeptoren unser Erlebnis gestaltet.

Unser zentrales Nervensystem und unser Gehirn verdichten die Signale der Rezeptoren bis in die obersten Schichten unseres Gehirns, welche dann die Bedeutung des Erlebten darstellen, die uns erst jetzt, nach der Verdichtung in unserem Bewusstsein bewusst wird.

Was ist unser Bewusstsein? Existiert es in den obersten Schichten unseres Gehirns? Dann muß es durch Materie darstellbar sein. Dann muß auch Materie die Potenz für Bewusstsein besitzen. Oder ist unser Bewusstsein eine rein geistige Entität, die mit materiellen Wirkungen gar nichts zu tun hat? Wie wird dann die Verdichtung in den oberen Gehirnschichten als ein Erlebnis von Bedeutungen in unser geistiges Bewusstsein geladen?

Alle Wahrnehmungen werden unserem Bewusstsein aufgedrängt, ohne dass wir sie bewusst angefordert haben. Deshalb sind wir auch davon überzeugt, dass die Wahrnehmungen unseres Körpers und unserer fünf Sinne die Realität außerhalb unseres eigenen Bewusstseins widerspiegeln.

Wenn die Materialisten langfristig recht behalten wollen, müssen sie erklären:

  1. Welche Kombination von Materieentitäten ermöglicht es, die Bedeutung der verschiedenen Signalkombinationen überhaupt zu verstehen?
  2. Welche Kombination von Materieteilchen verursacht unser pixelfreies Sichtfeld?
  3. Welche Kombination von Materieteilchen ermöglicht das Wollen einer Fantasievorstellung, die doch direkt nichts mit den Rezeptoren unseres Körpers zu tun hat?
  4. Welche Eigenschaft der Materieentitäten liefert uns die lückenlose Wahrnehmung einer Bewegung, obwohl die Signalweiterleitung in den Neuronen nur in diskreten Paketen geschieht?
  5. Welche Kombination von Materieteilchen verursacht unser Verständnis für Unendlichkeit?

Bisher konnte die materielle Wissenschaft das menschliche Bewusstsein, in dem wir alles erleben, alles wahrnehmen und verstehen, nicht in der Materie unseres Körpers lokalisieren. Obige Fragen deuten darauf hin, dass es dort auch prinzipiell nicht gefunden werden kann.

Alles was wir über die Rezeptoren unseres Körpers wahrnehmen, hat in irgendeiner Weise etwas mit den Wirkungen der Materieentitäten auf andere Materieentitäten zu tun, was auch ich als wissenschaftlich bewiesen ansehe. Deshalb ist ein großer Teil der Menschheit davon überzeugt, dass es auch nichts anderes als Materie gibt, obwohl ihr eigenes Bewusstsein nicht darin gefunden werden kann.