Die Macht der Angst

Die Emotion der Angst oder Furcht soll ja Anzeigen, dass wir uns in einer Situation befinden, die wir aufgrund von früheren Erfahrungen einschätzen können, dass sie potentiell gefährlich ist oder es ist eine Situation, die wir nicht kennen und sie deshalb gar nicht Einschätzen können.

Furcht rät immer zur Vorsicht. Können wir die Ursache unserer Furch an einem Wesen festmachen, dann kommt es auf unsere persönliche Einschätzung der agressiven Möglichkeiten des Agressors an.

Je nach Einschätzung ziehen wir die Flucht vor oder wagen einen Gegenangriff. Wird der Gegner übermächtig eingeschätzt und eine Flucht ist nicht möglich, dann ist es nur noch möglich, sich tot zu stellen und hoffen, dass der Agressor vorbeizieht.

Die Angst vor übermächtigen Feinden ist eine der Gründe, dass wir uns zu Organisationen zusammenschließen, um als Gemeinschaft ein größeres Machtpotential zu bekommen. Macht ist das Potential andere Menschen dazu zu bringen, die eigenen Ziele zu unterstützen oder nicht zu gefährden.

Gleichzeitig ermöglicht dieses größere Machtpotential auch andere Menschen zu einem gewünschten Verhalten bringen kann, ohne dass die Macht wirklich angewendet werden muss. Die Drohung alleine reicht schon aus, besonders wenn diese Macht schon ein paar mal exerziert wurde.

Dies ist exakt der Grund, warum wir Menschen uns in den Nationen Armeen halten, die mächtig genug sind Aggressoren von einem Angriff abzuhalten. Diktatoren halten sich kleine Sonderarmeen, die ihn persönlich vor inneren Feinden schützen sollen.

Leviathan

Seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion ist die einzig verbliebene militärische Großmacht die USA. Die politischen Führer der USA sind sich dieser Situation wohl bewusst. Sie neigen deshalb zur Überheblichkeit gegenüber anderen Nationen.

Thomas P.M. Barnett  spricht in seinem Buch The Pentagon’s New Map deshalb von einem Leviathan (Sieh Buch von Hobbes), wenn er von der neuen Rolle des US Militärs in der Welt spricht. Ein Leviathan ist eine Sagenstalt, wie ein Drache, der so übermächtig ist, dass alleine sein Anblick die Menschen zu wohlgefälligem Verhalten bringt. Barnett leitet alleine aus der Übermächtigkeit das Recht ab, andere regieren zu können. Er spricht aber nicht von Ausbeutung.

Dies ist der grasse Gegensatz zur Idee der Demokratie, von der immer noch in Sonntagsreden die Rede ist.

Korporatokratie

Die kapitalkräftigsten Unternehmen in den USA, die Teil der “Korporatokratie” sind, haben es inzwischen geschafft, dass es egal ist, welche von den beiden Parteien an der Macht ist, dass das Kapital immer dabei ist. Durch die Größe der USA und ihres Wahlsystems können nur sehr kapitalstarke Bewerber der zwei Parteien den langen Wahlkampf als Sieger bestehen. Neue Parteien haben keine Chance.

Somit ist jede Person, die Präsident der USA wird auch ihren Geldgeber verpflichtet. Er leistet zwar seinen Eid auf das Wohl der USA ab, dieses Wohl ist aber leicht zu interpretieren, dass die “Nationale Sicherheit” immer Vorrang besitzt. Die Nationale Sicherheit erfordert auch einen ständigen Strom an Geld Ressourcen und Waren von außerhalb der USA in die USA hinein, um das Wohl des amerikanischen Volkes sicherzustellen.

Die gleiche Argumentation reicht auch immer, um das Geld bereit zu stellen, dass für diesen riesigen Moloch des US amerikanischen Sicherheitsapparates (Militär, Geheimdienste, Polizei) nötig ist.

Die “Korporatokratie” der USA entscheidet für welches Fehlverhalten anderer Nationen, Organisationen oder natürlichen Personen sie ihren Leviathan einsetzen. Sie haben inzwischen ein großes Arsenal an Möglichkeiten entwickelt, die sich nicht nur auf militärische Maßnahmen beschränken.

Damit die Öffentlichkeit der USA oder zumindest die Mehrheit davon überzeugt ist, dass dies in ihrem Wohle und dem Wohle der Menschheit notwendig ist, ist natürlich auch ein sehr starkes Marketing der offiziellen Ideen für die Öffentlichkeit notwendig.

Ein Faktor dieser Marketingstrategie ist Angst.

Angst als Marketing Strategie

Die ganze Geschichte der USA und der USA selbst basiert ja auf der Selbstverständlichkeit, dass man den Ureinwohnern eines Landes ihr Land wegnehmen kann und die Bodenschätze ausbeuten kann ohne dass die Ureinwohner daran beteiligt sind.

Dass man sogar per Gesetz festhält, dass die weiße Rasse die überlegene Rasse sei und sie deshalb auch das Recht hat, die Ureinwohner auszubeuten ist Teil der geschichte der USA. Ja, es war sogar rechtens, dass aus Afrika Menschen zwangsweise importiert werden dürfen, die als Sklaven arbeiten müssen. Es gibt noch viele Menschen in den USA, welche die Abschaffung der Sklaverei bedauern.

Mit diesem Selbstbewusstsein der eigenen Überlegenheit, dem gefühlten Recht zur Ausbeutung und der Überlegenheit ihres selbstgeschaffenen Leviathan wollen sie jetzt die Welt regieren. In alter Manier wird es kein Kindergeburtstag werden. Die Sklavenhalter lassen grüßen.

Kommunismus

Die Idee des Kommunismus stellt die größte Gefahr für den Turbokapitalismus dar. Zumindest denken das die Turbokapitalisten. Die Idee, dass alle Menschen zusammen gleichberechtigt, jeder nach seinen Möglichkeiten und Fähigkeiten am Gemeinwohl gleichermaßen arbeitet und daraus seinen Lebensunterhalt bezieht, ist etwas, was für Sklavenhalter nicht vorstellbar ist.

Deren Idee ist die absolute Macht über alle Menschen der Welt. Es ist die Allmacht Fantasie eines Gottes der sie antreibt, weil sie Unfähig sind, tiefe menschliche Bindungen einzugehen, die ihnen starke positive Emotionen bescheren würden, welche sie veranlassen würden sozialer zu denken. Sie sind gefangen in ihrer Einsamkeit, die sie als Überlegenheit interpretieren und aus der sie ihre Motivation zur berechtigten Ausbeutung ziehen.

Deshalb wurde von der “Korporatokratie” auch der amerikanischen Öffentlichkeit die Gefahr des Kommunismus nahe gebracht. Die große Angst der “Korporatokratie” war, dass diese Idee von einem Land auf das andere überspringt und letzten Endes sich sogar in der USA breit machen könnte. Dies war die Begründung für all die Kriege und die Verbrechen gegen die Menschlichkeit, die die USA in Asien verursacht hat.

Die US Öffentlichkeit war gerne bereit ihre jungen Männer zu opfern, um gegen diese, als verderbte Idee angesehen Vorstellung des Kommunismus zu kämpfen. Kommunistische Bestrebungen in den USA wurden hart bestraft.

Die Gesellschaften, die sich als kommunistisch bezeichnet hatten, hatten allerdings auch nichts mit der Idee des Kommunismus gemein. Sie waren Diktaturen, die von einem kleinen Parteiklüngel beherrscht, unterdrückt und ausgebeutet wurden. Im Prinzip strebt die “Korporatokratie” solch ein weltweites System an. Es regiert dann nicht mehr eine politische Partei oder ein Staat sondern ein paar internationale Konzerne, die von wenigen Personen gesteuert werden. Für die Unterdrückten spielt das keine Rolle.

Terrorismus

Mit dem Ende der Sowjetunion und dem internationalen Ausbau der US Militärbasen in der Welt war die Gefahr der Idee des Kommunismus der US Öffentlichkeit nicht mehr vermittelbar. Es gab sogar Annäherungen zwischen USA und Russland.

Die “Korporatokratie” hoffte sogar eine zeitlang Zugriff auf die riesigen Erdöl- und Erdgas-Vorkommen in Russland zu bekommen. Zur Zeit von Glasnost schien es so. Erst Putin hat dem ein Ende bereitet, viele NGOs verboten. Er weiß wie die “Korporatokratie” arbeitet. Er will, dass die russischen Bodenschätze den Russen zugute kommen und wenn es auch nur die russische Variante der “Korporatokratie” ist.

Um aber weiterhin die riesigen Kosten für den Militär und Geheimdienstapparat zu begründen, musste eine neue Gefahr für die US Öffentlichkeit her. Der Terrorismus wurde ausgebaut.

Die ganzen Terrororganisationen in Afghanistan, Iran und Irak, die der CIA in den Ländern aufgebaut hatte, die man vor dem Einfluß des Kommunismus bewahren wollte, waren nun nicht mehr notwendig. Oft hat man sie noch besonders damit motiviert, dass der Kommunismus den Islam verbieten würde. Diese Terrororganisationen waren stark von Muslimen durchsetzt, die indirekt für die CIA gearbeitet haben.

Die “Korporatokratie” war nicht mehr bereit sie zu finanzieren. Was machen tausende von Menschen, die bisher ihren Lebensunterhalt dadurch bestritten hatten, dass sie mit illegalen Mitteln, den Einfluß des Kommunismus in Schach gehalten haben und dafür fürstlich von  der “Korporatokratie” bezahlt und mit Waffen versorgt wurden?

Sie waren gut organisiert, von der CIA ausgebildet, fähig Krieg zu führen und brauchten einen neuen Weg zum Überleben. Sie waren außerdem sehr sauer auf die USA, die sie nur benutzt hat und nun fallen ließ. Sie suchten sich andere Einnahmequellen. Es ist auch viel Geld in der Welt unterwegs, um den Einfluß des Kapitalismus in der Welt zurückzudrängen.

Ich bin sicher, das sowohl die CIA wie auch die Medien der “Korporatokratie” stark daran gearbeitet haben, damit die Gefahr des internationalen Terorismus in der US Öffentlichkeit überdimensional dargestellt wurde. In den Kartoffelstaaten im mittleren Westen hatten sie am meisten Angst vor Terrorismus und begannen sich zu organisieren und Sicherheitsbunker zu bauen.

Die Finanzierung des Sicherheitsapparates war für den Moment zwar gesichert, aber für wie lange?

Radikaler Islam

Durch den Anschlag am 9. September 2001 in New York, wo die Türme des World Trade Centers einstürzten bot sich der “Korporatokratie” die einzigartige Möglichkeit, die amerikanische Öffentlichkeit davon zu überzeugen, dass sie auf ihre Bürgerrechte im Kampf gegen den Terrorismus verzichten müssen.

E gibt viele Aussagen von anderen Geheimdiensten, dass der CIA über den Anschlag informiert wurde. Es wurden aber keine Gegenmaßnahmen ergriffen. Der erste Angriff von Außen mit drei Flugzeugen in  den letzten 200 Jahren muß man doch für die Zukunft der “Korporatokratie” ausnutzen können. Der “Patriot Act” der USA gibt dem Sicherheitsapparat der USA nun weitgehende  Sondervollmachten.

Die “Korporatokratie” braucht einen misliebigen Oppositionellen nur als potentiellen Terroristen darzustellen und schon kann man ihn nach Guantanamo bringen ohne ein Recht auf Verteidigung zu haben. Lästige Tatsachen kommen nicht mehr an die Öffentlichkeit. Die USA ist nun auch offiziell kein Rechtsstaat mehr. Sie hat den Rechtsstaat per Gesetz abgeschafft.

Mit Hilfe der NSA lassen sich auch alle Aktivitäten von Personen oder Organisationen in der USA überwachen. Fehlverhalten bietet immer auch Potential fü Erpressungen.

Das Angstthema des radikalen Islams kann nun beliebig ausgebaut werden. Der sogenannte Islamische Staat (IS) gibt es ja auch nur, weil die USA nach ihrem Abzug aus dem Irak wieder einmal eine große Gruppe an ausgebildeten Soldaten ohne Zukunftsaussichten entlassen hat. Diese haben sich nun auch wieder organisiert, die Waffen der irakischen Armee aus der USA sich angeeignet und machen was sie von den USA gelernt haben. Sie holen sich, was sie wollen.

Es scheint fast so, als hätte die “Korporatokratie” das so gewollt. Die “Korporatokratie” hat auch sehr gute Verbindungen zum Hause Saud in Saudi Arabien, die schon immer Terrororganisationen der USA mitfinanziert haben. Sie haben aber auch eigene Interessen und sehr viel Geld.

Die US Öffentlichkeit wird lange bereit sein den US Sicherheitsapparat zu finanieren, um diese Gefahr auch wirklich im nahen Osten zu lassen.

Die Idee des radikalen Islams kann man auch noch innerhalb der USA anwenden, wenn es notwendig sein sollte. Die “Korporatokratie” hat nach dem Ende des zweiten Weltkrieges gelernt, dass Zerstörung und Wiederaufbau ein sehr lukratives Geschäftsmodell ist.

Es fördert das Inlands- und Auslandsgeschäft gleichzeitig, denn die USA hatte seit ihrem Bürgerkrieg keine Kriegsaktivitäten im eigenen Land. Aber so ziemlich alle Kriege auf der Erde nach dem zweiten Weltkrieg hatten etwas mit den Zielen der US “Korporatokratie” zu tun.

Ziel

Das Ziel der “Korporatokratie” ist nicht die Sicherheit der Menschen in den USA. Die Sicherheit des US Sicherheitsapparates schon eher.

Denn diesen benötigen sie als Leviathan, um die Länder im “Core” von ihrem weiterhin wohlgefälligem Verhalten zu überzeugen und um die Länder im “Gap” zu motivieren, den “Idealen” der Länder des “Core” beizutreten.

Dies sichert den Machterhalt und ständigen Machtausbau der “Korporatokratie”.