Mein Gott – Ich glaube

Ich bin sehr sicher, dass ich eines Tages alles genau wissen werde, was mich so interessiert. Warum mein Leben so verlaufen ist, wie es verlaufen ist. Warum ich gute körperliche Fähigkeiten und gute intellektuelle Fähigkeiten habe. Meine sozialen Fähigkeiten zur Interaktion mit anderen Menschen aber recht begrenzt sind, obwohl ich als Endsechsziger immer noch ein starkes Verlangen nach menschlicher Nähe habe. Gibt es da einen Zusammenhang?

Ich werde an diesem Tag auch genau wissen, was ein Photon wirklich ist und wie sich alle anderen Materieentitäten zusammensetzen und warum sie das tun. Warum sich Sternensysteme und Galaxien bilden, warum es die riesige Vielfalt an Einzeller und Vielzeller gibt. Ich werde wissen, ob es Leben auf anderen Planeten gibt. Ich werde dann alles wissen, was es im Universum zu wissen gibt.

Dieser Tag ist nicht mehr so fern, ich sehne ihn trotzdem nicht herbei, denn es wird der Tag meines Todes sein. Es ist der Tag, an dem ich wieder Eins werde mit dem Schöpfer des Universums. Meine Existenz im Universum als Individuum ended dann.

Ich sehne diesen Tag nicht herbei, weil ich in diesem Leben im Universum noch einen Job zu erledigen habe. Mein Job ist es, so lange zu Leben, wie es die Fähigkeiten meines Körpers und meines Bewusstseins ermöglichen. Ich bin davon überzeugt, dass meine Person zwei Ziele in diesem Leben zu verfolgen hat.

Das eine Ziel betrifft meinen Körper, der möglichst lange existieren will und seinen Beitrag zur Erhaltung meiner Art beitragen will. Das zweite Ziel betrifft mein Bewusstsein, mein Ego, mein Ich, welches das Ziel hat, sich ständig weiter zu entwickeln. Beide Ziele sind mir vom Schöpfer des Universums vorgegeben worden. Ich bezeichne diese Ziele als Überlebenstrieb und Erkenntnistrieb. Triebe können niemals für lange befriedigt werden.

Diese Triebe haben mich mein ganzes Leben lang motiviert, meine Position in der Gesellschaft ständig zu verbessern und mein Wissen über die Zusammenhänge des Lebens immer weiter auszubauen. Beides diente der Verbesserung meiner Chancen beim anderen Geschlecht und der Verbesserung der Rahmenbedingungen zur Aufzucht meines Nachwuchses und es diente gleichzeitig der Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Gemeinschaft in der ich lebe.

Weitere Ziele habe ich für mein Leben im Universum nicht mitbekommen. Ich kann gar nicht anders, als diese Ziele verfolgen, denn es sind göttliche Ziele, die ein Mensch nicht umgehen kann. Ich werde erst Leiden und dann Sterben, wenn ich sie nicht verfolge.

Meinem Schöpfer ist es egal, was ich sonst in meinem Leben erreiche, ob ich im menschlichen Maßstab gerechnet ein erfolgreicher Mensch war oder ein Verlierer, ob ich ein guter Mensch war oder ein böser. Ich war in jedem Fall ein Individuum, dass mit seinem Leben, die Ziele seines Schöpfers unterstützte.

Ich habe die göttliche Freiheit alles zu tun, was ich als Individuum als richtig betrachte, um meine obersten triebhaften Ziele zu verfolgen. Meine Erkenntnisse über die Zusammenhänge des menschlichen Lebens sagen mir aber, welche meiner Verhaltensweisen nützlich für diese Ziele sind und welche anderen Verhaltensweisen schädlich für diese Ziele sind.

Wenn ich nicht rechtzeitig und bewusst in einer Art und Weise, die von meiner Gemeinschaft toleriert wird, meine Triebe und Ziele verfolge, dann werden sich diese Triebe soweit anstauen, dass sie sich höchstwahrscheinlich in einer Art und Weise entladen werden, die von meiner Gemeinschaft nicht mehr toleriert wird.

Deshalb ist es wichtig, dass meine Gemeinschaft diese Abhängigkeiten kennt und Raum für die Triebbefriedigung aller Individuen zum Wohle der Gemeinschaft vorsieht und zulässt. Denn das ganze Leben ist nur Triebbefriedigung.

Alles im Universum ist so angelegt, dass die Vielfalt aller Entitäten langfristig wächst. Wobei die Vielfalt der verschiedenen Arten an geistigen Entitäten ständig wächst und die Vielfalt der Individuen einer Art auch möglichst groß bleibt. Dieses Ziel, der immer größer werdenden Vielfalt unterstützt das oberste Ziel des Schöpfers des Universums.

Das oberste Ziel des Schöpfers des Universum ist Erkenntnis. Er ist nicht allwissend. Er ist nur allmächtig im Universum, denn das ganze Universum existiert nur in ihm. Alles ist Geist. Alles ist Bewusstsein.

Die Evolution des Universums ist die geistige Evolution des kosmischen Bewusstseins.

Alles im Universum besteht nur aus den kosmischen Erkenntnissen an Ur-Ideen und deren individuellen Ausprägungen, die als individuelle geistige Entitäten mit individuellen Freiräumen im Universum existieren und interagieren und dabei  ihre individuellen Ziele und Triebe verfolgen.

Auch die Materie besteht nur aus individuellen Erlebnisentitäten, die ihre Ziele verfolgen, die ihnen vom Schöpfer des Universums vorgegeben wurden.

Nicht Gott ist in allen Dingen um uns herum, sondern alle Dinge sind im Bewusstseinsraum des Schöpfer des Universums als geistige Entitäten existent. Ich nenne den Schöpfer des Universums Kosmos Das Universum ist ein separater Bereich im Bewusstseinsraum von Kosmos

Ich werde zum Ende meines Lebens meine individuelle Existenz im Universum beenden und nur noch Teil des kosmischen Bewusstseins sein. Das kosmische Bewusstsein ist das Bewusstsein des Schöpfers des Universums, das alles enthält, was jemals im Universum geschehen ist.

Ich liebe das Leben im Universum! Es ist nicht einfach, aber sauinteressant.