Beschränkung auf 7 ± 2 Bedeutungen

Die Millersche Zahl bezeichnet die von George A. Miller festgestellte Tatsache, dass ein Mensch gleichzeitig nur 7 ± 2 Informationseinheiten (Chunks) im Kurzzeitgedächtnis präsent halten kann.

Diese wissenschaftliche Tatsache, dass unser Bewusstsein (Kurzzeitgedächtnis) nur gleichzeitig 7 ± 2 Bedeutungen erfassen kann wird nicht ausreichend in dem derzeitigen Denkmodell der Psychologie über den Menschen, gewürdigt.

Unser Geist ist eine separate Erlebnisentität

Die Tatsache dieser Beschränkung unseres Geistes auf diese 7 Bedeutungen, die wir gleichzeitig erfassen können sagt uns folgendes:

  1. Wir benötigen ein externes Gedächtnis, dass die Informationen enthält an die wir uns aktiv erinnern können und es gibt einen Mechanismus, wie wir diese Informationen abrufen können.
  2. Der Zugriff auf Informationen im Gedächtnis benötigt Zeit.
  3. Wenn unser Bewusstsein in unserem Gedächtnis lokalisiert wäre, dann müsste es in allen Neuronen gleichzeitig enthalten sein. Aber dann könnten wir uns ohne Zeitverlust an jede Sekunde unseres Lebens erinnern.
  4. Wir hätten dann auch einen direkten Zugriff auf unsere Körperfunktionen. Unser Geist kann aber nur die Skelettmuskulatur bedienen.
  5. Selbst wenn unser Bewusstsein nur in den obersten Schichten unseres Gehirns (Kortex) angesiedelt wäre, dann würden wir uns zumindest an jede wichtige Begebenheit unseres Lebens instantan erinnern.
  6. Wir müssten nicht krampfhaft versuchen uns an einen wichtigen Vorfall in der Vergangenheit zu erinnern, der dann erst in den nächsten Sekunden an die Oberfläche unseres Bewusstseins gelangt. Wir würden instantan die wichtigsten Details des Vorfalls wissen.
  7. Die Millersche Zahl ist meiner Meinung nach der wissenschaftliche Beweis, das unser Bewusstsein nicht in unserem Gehirn lokalisiert ist. Dies wird gestützt durch die wissenschaftliche Tatsache, dass bei verschiedenen willentlichen Entscheidungen immer andere Bereiche des Gehirns aktiv sind.
  8. Es gibt keinen Bereich des Gehirns, der bei jeder willentlichen Entscheidung aktiv ist. Unser Gehirn ist nur unser externe Gedächtnisspeicher. Er ist extern zu der Entität, die unser Bewusstsein enthält. die nur diese 7+-2 Informationseinheiten enthalten kann. In der Theorie des Seins wird diese Entität als Erlebnisentität bezeichnet.
  9. Unser Geist, unsere Erlebnisentität ist eine rein geistige Entität, die in besonderer Weise mit seiner Körperentität verschränkt ist.

Folgen dieser Beschränkung

Wikipedia nennt einige praktische Auswirkungen dieser Beschränkung.

Die wichtigste Auswirkung hat es aber auf unser Erleben, unsere Vorstellung von Zeit. Sie beeinflusst unser Verständnis von Jetzt, von Früher und Gleichzeitigkeit enorm.

Wir leben dadurch nur im Jetzt und das jetzt ist so kurz, wie sich diese 7 Bedeutungen in unserem Geist nicht verändern.

Wenn durch ein Narkosemittel die Veränderungen der 7 Bedeutungen unterbrochen wird, dann sind wir ohne Bewusstsein. Denn Bewusstsein ist der Strom der Bedeutungen, der durch unseren Geist zieht.

Stellen sie sich einmal vor sie könnten jeden Moment ihres ganzen Lebens im momentanen Bewusstsein halten. Ihnen ist dann jeder Moment ihres Lebens ständig und immer präsent.

Die Vorstellung von Früher und von Vergangenheit im allgemeinen ist dann nicht mehr so stark, denn die ganze Vergangenheit ist auch das Jetzt. Sie würden dann auch viel schneller die Zusammenhänge ihres Tuns und ihrer Auswirkungen durchschauen. Sie würden viel schneller zu neuen Erkenntnissen kommen als dies mit dieser Einschränkung möglich ist.

Die Beschränkung stellt sicher, das all unsere neuen Erlebnisse und Erkenntnisse sehr kleinteilig zusammengesetzt sind. Deshalb benötigen wir viele ähnliche Erlebnisse, um daraus eine neue Erkenntniss gewinnen zu können. Das Große besteht immer aus vielem Kleinen.