Die Automatisierung der Person

Automatisierung

Das ganze Leben meiner Erlebnisentität ist ein Erkenntnisprozess. Ich lerne ständig neues, wie ich meinen Körper einsetzen kann, um meine Ziele zu erreichen. Dieser Prozess endet erst mit meinem Tode. Wenn ich nichts zu optimieren finde, dann wird es mir schnell langweilig. Ich setze mir ständig neue Ziele, auch wenn es oft nur sehr kurzfristige Ziele sind. Aber in meinem Gedächtnis sind auch alle mittelfristigen und langfristigen Ziele gespeichert.

Alles was ich je getan und gedacht haben, hat seinen Niederschlag in der Struktur meines Nervengeflechts und meines Körpers gefunden. Ab einer bestimmten Entwicklungsstufe tue ich im Wesentlichen nur noch das, was ich vorher schon einmal getan habe oder zumindest gedacht habe, dass es sinnvoll wäre unter bestimmten Situationen dies so zu tun.

Nur meine ständige Anpassung meiner kurzfristigen, mittelfristigen und langfristigen Ziele an meine Triebe helfen mir ein zufriedenes Leben zu führen.

Da meine Erlebnisentität nur 7 Bedeutungen gleichzeitig halten kann ist es sinnvoll, häufig benutzte Bewegungsabläufe in mein Langzeitgedächtnis zu bringen und sie voll automatisch von meiner Körperentität ausführen zu lassen. Das geschieht unbewusst und wird wahrscheinlich durch die Häufigkeit der Benutzung des Bewegungsablaufes und seines Erfolges gesteuert.

Meine Körperentität hat sicher keine Kapazitätsbeschränkung. Sie könnte sonst die vielfältigen Aufgaben meines Körpers nicht koordinieren.

Meine Körperentität baut deshalb immer in Abhängigkeit meiner Eingansinformationen ein Bereitschaftspotential auf für die vielleicht  7 besten Möglichkeiten, die in meinem Gedächtnis als Antwort auf die Eingangsinformationen hinterlegt sind. Sie bereitet sich auf alle 7 Möglichkeiten vor.

Jetzt werden diese maximal 7 Möglichkeiten meinem Bewusstsein (meiner Erlebnisentität) mitgeteilt. Jetzt wird mir die Situation erst bewusst. Ich entscheide mich für eine der 7 Möglichkeiten, die nun von meiner Körperentität selbständig und schnell ausgeführt wird, da schon der ganze Körper darauf eingestellt ist.

Ohne diesen Mechanismus der Automation wären wir nicht in der Lage Auto zu fahren oder Rad zu fahren. Wir müssten jeden Muskel bewusst bewegen. Wir wären unendlich langsam. Wir wären nicht überlebensfähig.

Warum hat unser Erschaffer uns diese Einschränkung von nur 7 +- 2 gleichzeitigen Bedeutungen auferlegt? Auch das hat einen Sinn. Ich werde darauf zurückkommen.

Jetzt wird aber klar, warum mein Körper das Bereitschaftspotential früher aufbauen muss. Er bietet mir damit eine Auswahl an besten Antworten auf die Eingangsinformationen an. Er kann nur die anbieten, die ich in meinem Gedächtnis, in meinem Körper schon habe.

Diese Auswahl wurde aber von mir (meiner Erlebnisentität) schon in der Vergangenheit durch häufige Verwendung in das Langzeitgedächtnis verschoben und dadurch zur Automation freigegeben. Meine Körperentität bietet mir deshalb nur meinen früheren freien Willen an, den ich nun akzeptieren oder modifizieren kann.