Ein Leitfaden zum Glücklichsein

In einem Punkt hat  der Buddhismus Recht: Alles Leid kommt von nichterfüllten Wünschen, von nichterfüllten, individuellen, emotional beladenen Zielvorstellungen. Es macht aber keinen Sinn, sich deshalb nichts mehr zu Wünschen oder nichts mehr Wollen zu wollen. Wir müssen nur lernen, die richtigen Zielvorstellungen zu entwickeln.

Eine richtige Zielvorstellung haben wir dann gewählt, wenn sie uns auf dem Weg unserer persönlichen Evolution hält, dessen Richtung von unseren Trieben vorgegeben wird. Dann sind wir auf dem Weg, ein zufriedenes und glückliches Leben zu führen.

Der Trieb unseres Körpers ist die Erhaltung unserer Art. Der Trieb unseres ICHs, unseres Geistes ist die ständige Weiterentwicklung unserer Persönlichkeit. Wir Menschen haben den göttlichen Auftrag zur Evolution. Unser ICH, unser Geist oder wenn dir das lieber ist, unsere Seele ist ein eigenständiges spirituelles Wesen, das nur mit seinem Körper verschränkt ist, um am Leben im Universum teilnehmen zu können.

Finden eines Lebenspartners

Ein in allen Kulturen weitverbreitetes Ziel von Menschen ist es, im Leben einen Partner zu finden, mit dem sie ihr ganzes Leben verbringen wollen.

Schon die primitivsten Menschen hatten dazu alle notwendigen Fähigkeiten, um einen Partner zu finden, der zu einem passt. Passen bedeutet, wenn beide Personen sich zu einer neuen Person vereinen würden, dann wäre diese neue Person eine viel ausgeglichenere, viel fähigere Person, eine viel komplettere Person, mit einem viel größeren Schatz an Handlungsoptionen als jede der einzelnen Personen. Diese neue Person besäße nun auch ein viel größeres Bewusstsein über die Wirklichkeit der Welt als jeder Einzelne.

Dies ist die eigentliche Attraktivität eines anderen Menschen, die uns in den Bann zieht. Ein anderer Mensch, der optimal zu mir passt, um mit ihm zusammen ein neues Superwesen zu erzeugen. Leider kennt die Wissenschaft immer nur die materiell erfassbaren Parameter des Lebens und macht uns deshalb Glauben, dass die sexuelle Attraktivität das Primäre wäre. Sie spielt dabei natürlich auch eine sehr wichtige Rolle, ist aber nur ein Teil der Attraktivität.

Das Finden solch eines Lebenspartners ist das Eine, das Zusammenleben mit ihm, um das gemeinsame Superwesen zu erzeugen das Andere.

Das eigentliche Problem des Zusammenlebens ist, dass zu Beginn des Zusammenlebens keiner der Beiden das Bewusstsein hat, das sie zusammen sind, um etwas Neues, Größeres, als sie selbst zu entwickeln.

Unserer heutige Gesellschaft in Deutschland ist stark geprägt vom Egoismus des Einzelnen, der besonders von den Ideologen des Kapitalismus als Freiheit des Einzelnen verkleidet wird, weil sie teufliche Angst vor sozialen Ideen haben, das einzelne Menschen in einer sozialen Gemeinschaft eine viel größere Glückserfahrung machen können. Eine solche positive Erfahrung könnte sich zu Sozialismus oder gar Kammunimus entwickeln, was zur Folge hätte, dass das Privateigentum zurückgedrängt werden würde. Privateigentum ist die ideologische Basis des Kapitalismus. Soziale Ideen als Gesellschaftsform werden immer von den Strategen der Kapitalisten mit ideologischen Informationskriegen, echten Kriegen und organisierten Unruhen in diesen Gesellschaften bekämpft, die Anzeichen einer solchen Entwicklung zeigen. Die jüngsten Beispiele dafür sind Libyen und Venezuela.

Dieser gesellschaftliche Drang nach Egoismus (Freiheit) des Einzelnen ist das eigentliche Hindernis, das jedes Paar in einer Lebenspartnerschaft überwinden muß, um einen zufriedenen Zustand der Paarentwicklung zu erreichen.

Lebenspartner haben nur selten von Anfang an eine Beziehung, die ich als “Die Große Liebe” bezeichne, deren Anfang immer eine wirkliche kurzzeitige spirituelle Vereinigung mit größten Glücksgefühlen beider ICHs vorangeht, die sich schnell wieder in eine lebenslange Verschränkung umsetzt, weil ja beide gezwungen sind, in separaten Körpern zu existieren. Dies erzeugt trotzdem eine tiefe Vertrautheit und ein tiefen gegenseitigen Respekt, der den individuellen Egoismus leichter überwindet.

Die meisten Paare verschränken sich zu Beginnn ihrer Partnerschaft mit geringerer persönlicher spiritueller Attraktivität in Verbindung mit intellektuell erfassbaren, egoistisch positiven wirtschaftlichen und sozial attraktiven Zielvorstellungen, die sie mit dieser Verschränkung assoziieren. Außerdem wird der sexuellen Attraktivität des Partners oft den Vorrang gegeben.

Ziel einer guten Partnerschaft

Das evolutionäre Ziel jeder guten Partnerschaft ist das Erreichen dieses oben erwähnten, vereinten neuen spirituellen Superwesens, obwohl beide Partner in separaten Körper wohnen. Dies erfordert von jedem Partner eine intensive Beschäftigung mit dem anderen Partner und seinen Fähigkeiten, Emotionen und Zielvorstellungen. Dies erfordert ebenfalls ein intensiven Mitteilung der eigenen Gedanken, Emotionen und Zielvorstellungen an seinen Partner.

Unser bisheriges Kulturwissen über das Ziel des Lebens ist sehr mangelhaft und stark beeinflusst von den Führer der egoistischen Machtorganisationen wie Religionsorganisationen, Staatswesen und Wirtschaftsorganisationen.

Ziel jeder guten Partnerschaft ist es, eine einzige Person zu entwickeln, die von beiden ICHs akzeptiert und von den Einzelpersonen realisiert wird. Ziel einer guten Partnerschaft ist die Schaffung eines neuen Wesens, das aus zwei oder mehr Personen mit getrennten Körpern besteht.

Spirituelle Einheitserfahrung

Diese Entwicklung hin zu einem neuen Superwesen, das aus zwei Körper und zwei ICHs besteht, ist eine andauernde spirituelle Einheitserfahrung, die im positiven Extremfall in der “Großen Liebe” ended, wenn die Einheit erreicht ist. Alle Glücksgefühle von uns Menschen werden durch eine spirituelle Einheitserfahrung verursacht.

Jede kleine Einheitserfahrung macht glücklich. Immer wenn wir die Emotion erleben, die wir oft als “Ich bin gerührt” bezeichnen, dann erleben wir eine spirituelle Einheitserfahrung, die durch ein Erlebnis erzeugt wird, an dem wir uns mit dem Erlebten vereint erleben. Jeder Fußballfan, der sich innerlich einseitig mit seinem Verein verschränkt, ist glücklich, wenn dieser erfolgreich ist. Er ist spirituell vereint oder zumindest verschränkt mit seinem Verein.

Auch wenn in einer Diskussion jemand voll deine Einstellung teilt, ist das schon eine kleine Einheitserfahrung, die glücklich macht. Glücklich sein geht immer nur im Moment. Auf längere Sicht kann man nur zufrieden sein mit der Richtung, in die man sich entwickelt.

Diese Einheitserfahrungen werden durch zu starken Egoismus des Einzelnen ( “Der andere soll sich nach mir richten, wenn er mich liebt”) verhindert. Vielleicht hilft bei solchen Diskussionen die Vorstellung, das Beide ein neues Superwesen erzeugen sollen, um die richtigen Entscheidungen und Kompromisse zu finden.

Ende der persönlichen Evolution

Wenn du keinen Willen mehr hast, dich zu entwickeln, dann hast du keine spirituellen Ziele mehr. Dann hast du keinen ausreichenden Nutzen mehr für die Evolution. Erlebst du keine Bewusstseinserweiterungen mehr, ist dein Leben nur noch Routine, nur noch ständige Wiederholung von schon Bekanntem, wenn du auch keine neuen Menschen mehr kennenlernst, dann wirst du bald krank werden und dann wirst du daran sterben.

Du erfüllst deinen evolutionären Auftrag nicht mehr, für den du am Leben teilnehmen durftest. Du lieferst keinen Beitrag mehr zur Vielfaltmaximierung im Universum. Wenn deine körperliche Auflösung in seine Molekularen Bestandteile und deren Interaktionen mit den Mikroorganismen einen größeren Beitrag zur Vielfalt im Universum darstellt als deine Existenz als menschliches Super-Individuum, dann wirst du sterben.

Erkennen einer Beziehung

Wir Menschen sind spirituelle Wesen und unsere primäre Wahrnehmung ist spiritueller Natur. Die Wahrnehmung eines primitiven Urmenschen wurde noch nicht von unserem unfangreichen “Kulturwissen abgelenkt. Er war noch ohne Probleme in der Lage den spirituellen Zustand des Anderen unmittelbar zu erkennen, wahrzunehmen.

Dazu gehört es, den Anderen offen anzusehen, zu sehen, wie er momentan wirklich ist. “Offen anzusehen” bedeutet dabei, dass man selbst offen ist für Alles, was der Andere sein könnte. “Offen anzusehen” bedeutet besonders mit seinem inneren Auge, mit seinem Geist den anderen Geist wahrzunehmen. Man darf dabei selbst keine eigenen Filter oder Schutzvorhänge vor seine Wahrnehmung installiert haben. Eigene, intensive Wünsche, was sein soll, Ängste oder andere Vorurteile sind solche Filter, welche die spirituelle Wahrnehmung verfälschen können.

In jeder Beziehung zwischen Menschen geht es immer um Nähe und Distanz. Ich rede hier nicht von körperlicher Nähe. Ich rede von innerer, Nähe, die ich gerne als spirituelle Nähe bezeichne. Basis jeder guten Partnerschaft ist eine ausreichende spirituelle Nähe aller Partner.

Wie gut oder schlecht die Beziehung zwischen zwei Menschen ist, zeigt sich im Kern nicht durch die Taten, welche die Beiden füreinander tun oder lassen. Im Kern ist es die gegenseitige, innere (spirituelle) Wahrnehmung des unverfälschten inneren Wesenskerns des  jeweils anderen ICHs (Geist, Seele), was die Beziehung zwischen zwei Menschen ausmacht.

Es geht um die Wahrnehmung des innere Wesenskerns der anderen Person, sein wahrer absoluter innerer Bewusstseinsstatus, der nicht über die körperlichen Sinne zu erfassen ist, sondern nur spirituell zu erfassen ist. Über die körperlichen Sinne ist nur das zu erfassen, was wir als “Körpersprache” erfassen. Diese kann aber durch Training gelogen werden, was Schauspieler und oft Politiker lernen. Viele Kinder lernen diese Fähigkeit schon früh, um ihre Interessen bei den jeweilen Machthaber ihres Umfeldes durchzusetzen.

Die eigene Wahrnehmungsfähigkeit des inneren Kerns einer anderen Person ist aber stark von dem eigenen Bewusstseinszustand abhängig und der eigenen Fähigkeit sich anderen Personen zu öffnen. Deshalb kommen sich nur Menschen wirklich näher, die zueinander wirklich passen.

Je nachdem, wie gut die gegenseitige Wahrnehmung des anderen ist, ist diese Wahrnehmung mit dem Erleben einer Emotion verbunden. Je nach dem Grad der Vollkommenheit der gegenseitigen Wahrnehmung des anderen wird Sympathie, Freundschaft, Liebe oder sogar die Große Liebe erlebt.

Wenn solch eine Beziehung eine Freundschaft ist, dann ist es für die Beteiligten selbstverständlich, dass man sich hilft, gegenseitig unterstützt, gerne gemeinsame Aktivitäten unternimmt und auch die gegenseitige körperliche Nähe sucht.

Bei dieser gegenseitigen Wahrnehmung  kann nicht gelogen werden, es kann sich aber geirrt werden, wenn man sich selbst schon Wahrnehmungs-Filter eingebaut hat. Die Taten, die sich selbstverständlich aus solch einer Beziehung ergeben, können auch getan werden, ohne dass solch eine innere Beziehung existiert. Dadurch kann man eine innere Beziehung vortäuschen. Wenn man nur auf die Taten und Worte schaut und nicht mehr in der Lage ist, die echte innere Beziehung wahrzunehmen, dann wird man in der Beurteilung seiner eigenen Beziehung leicht falsch liegen.

Die innere Beziehung zwischen zwei Menschen besteht nur aus den gegenseitigen Wahrnehmungen beider innerer Wesenskerne. Es spielt dabei keine Rolle, ob sie jeweils korrekt oder falsch ist. Die Beziehung ist so, wie sie gesehen wird.

Falsche emotionale Zielvorstellungen

Ein vielfach vorhandenes Problem innerhalb Familien ist die eigene falsche Zielvorstellung an sich selbst, die eine ungeprüfte Übernahme einer Zielvorstellung eines Elternteiles darstellt, bei der eine emotionale Bestrafung durch ein Elternteil erwartet wird, wenn sie nicht weiter verfolgt wird. Das Kind schafft es nicht als Erwachsener, diese fremde Zielvorstellung offen abzulehnen, was normalerweise in der Pubertät geschieht.

Ein vielfach vorhandenes Problem bei Menschen ist auch die fälschliche kindliche Erwartung einer Erwartenshaltung eines Elternteil an das Kind, das vom erwachsenen Kind fälschlicher Weise erwartet wird. Eine offene Aussprache über die eigenen Erwartungen beider Seiten könnte hier Klarheit schaffen.

Ein vielfach vorhandenes Problem bei Menschen ist eine falsche Erwartenshaltung an andere Menschen, die auf der falschen Vorstellung einer nahen Beziehung basiert, die aber nicht existiert.

Diese falschen Erwartenshaltungen an das Verhalten anderer Personen sind oft verursacht, weil man die eigene Beziehung zu einer momentanen Beziehungspersonen mit einer Beziehung überlädt, die zu einem eigenen Elternteil gehört. Danach verhält sich solch eine Person in ihren emotionalen Erwartungen so, als wäre die momentane Beziehungspersonen das Elternteil. Das führt zu starken Problemen und falschen Erwartungen. Eine offene Aussprache über die eigenen Erwartungen beider Seiten könnte hier Klarheit schaffen.

Ein ähnliches Problem existiert, wenn erwachsene Kinder immer noch die gleiche kindliche, emotionale Erwartungshaltung haben, die auf leistungsloser Liebe basiert, die nur Kleinkindern gewährt wird. Dies geschieht oft, wenn es Eltern vermisst haben, ihren Kindern rechtzeitig Pflichten und Anforderungen aufzubürden, die sie auf das Leben der Erwachsenen vorbereiten sollen.

Eltern wollen aber in einer gesunden Beziehung zu ihren erwachsenen Kindern leben, die eine gesunde Beziehung zwischen Erwachsenen sein muß, die auf gegenseitigem Respekt und gegenseitiger Fürsorge basiert. Eine einseitige emotional, egoistische Erwartungshaltung birgt immer immense Probleme zwischen Kindern und Eltern.

Wenn Menschen gelernt hätten, den inneren Wesenskern ihrer Gegenüber wahrzunehmen, dann würden solche falsche Erwartungshaltungen gar nicht erst aufkommen. Die Wahrnehmung des inneren Wesenskern der Eltern Personen ist wahrscheinlich sehr schwierig, weil der Bewusstseinszustand der Kinder natürlich oft weit weg ist vom Bewusstseinszustand der Eltern. Hier ist Toleranz, Liebe und viel Kommunikation auf beiden Seiten gefragt, um sich anzunähern und um sich nicht nur missverstanden zu fühlen.

Ein anderes vielfach erlebtes Problem aus der Pubertät ist der eigene emotionale Rückzug vom Leben durch eine tiefe Enttäuschung, verursacht durch einen anderen Menschen, dem man sich in Erwartung der Liebe total geöffnet hat, der selbst aber nicht in der Lage war sich seinerseits total zu öffnen, was zu der “Großen Liebe” geführt hätte. Menschen, die nach solch einer Enttäuschung ihr Innerstes vor der Welt nun schützen und verbergen wollen, laufen in das Problem, dass sie beziehungsunfähig werden, weil sie sich vor dem Schmerz der Enttäuschung schützen wollen und sich deshalb keinem anderen Menschen mehr öffnen wollen.

Solchen Menschen kann meist nur eine Psychotherapie helfen, die ihnen bewusst macht, dass nur sie selbst es in der Hand haben, wieder glücklich zu werden, indem sie sich anderen Menschen wieder öffnen lernen. Und dass kein strahlender Held oder Engel kommen wird, der dich aus dem Dornröschenschlaf wachküsst, damit du wieder eine echte Beziehung zu anderen Menschen zulassen kannst. Du musst wieder emotionale Risiken eingehen.

Ein großes Problem ist auch, dass sich schon Kleinkinder innerlich vom Leben zurückziehen, weil ein neues Geschwisterkind auf die Welt gekommen ist, dass nun die ganze Aufmerksamkeit und Zuneigung der Eltern erfährt. Es nimmt spirituell nicht mehr am Leben teil und hofft, dass durch diese Maßnahme, die Eltern ihre Zuneigung wieder ihm zukommen lassen und es Zurückholen. Gechieht das nicht, dann verharrt das Kind auch als Erwachsener in dem Modus des Wartens auf einen liebenden Menschen, der ihn leistungslos liebt, wie ein Kleinkind. In der Welt der Erwachsene funktioniert das nicht. Lebenslange Einsamkeit ist die Folge. Dies ist die Lebensgeschichte des Autors.

Es gibt natürlich viele andere Gründe, warum ein Mensch eine falsche Vorstellung über seine inneren Beziehungen in sich trägt und deshalb falsche Erwartungen an seine Mitmenschen hat, die nicht erfüllt werden, was wiederum Frust, Enttäuschung und Leid erzeugt.

Das eigene Leiden

Die Rücksichtnahme, die aufgrund einer Krankheit einem Kranken im privaten Umfeld gewährt wird, hat überhaupt nichts mit der Beziehung der beteiligten Personen zu tun. Es ist nur das Ausleben einer gesellschaftlichen Norm, die erwartet und akzeptiert wird, wenn vorher nicht schon eine enge Beziehung bestand. Es hat sonst nichts mit Nähe zu der Person zu tun. Natürlich kann man solch eine gesellschaftliche Norm auch als Machtinstrument missbrauchen, wenn man andere Menschen damit kontrollieren will.

Das eigene Leiden nach außen bringen spricht immer diese gesellschaftliche Norm der Hilfsbereitschaft an. Es fördert keine Nähe zu der leidenden Person, denn andere Menschen müssten bei echter Nähe das Leiden miterleben, was keiner gerne macht.

Das eigene Leid ist nicht der innerer Kern einer Person. Leid ist immer nur das individuelle Erleben von nicht erreichten emotionalen Zielvorstellungen. Die eigenen Zielvorstellungen sollten überprüft werden.

Viel erfolgreicher ist es, um Nähe aufzubauen, das eigene Potential an Lebensfreude auszubauen und andere an der eigenen echten Lebensfreude teilhaben zu lassen. Das fördert bei anderen eine innere Öffnung zu deiner Person. Es ist der Beginn von Nähe. Das Schauspielern von Lebensfreude verhindert echte Lebensfreude.

Üben, üben, üben

Ein zufriedenes und glückliches Leben bedeutet, dass man in der Lage ist, Nähe zu anderen Menschen zuzulassen. Ein souveräner Mensch kann zu jedem Menschen Nähe zulassen, den er entsprechend einschätzt.

Ein souveräner und starker Mensch besitzt eine hohe Präsenz im Hier und Jetzt. Er ist immer maximal offen für die Wahrnehmung anderer spiritueller Existenzen und ist immer maximal offen in der Präsentation seines eigenen inneren Wesenskern. Eine starke Persönlichkeit kann das für alle Menschen.

Für diejenigen spirituellen Existenzen, die er als unproblematisch einschätzt, bleibt er offen und präsentiert dem anderen sein eigenes Potential zur gewünschten Nähe, seinen positiven Bewusstseinszustand. Für die problematisch eingestuften Existenzen präsentiert er sein eigenes Potential zur Distanz, oder sein mächtiges Potential zur spirituellen Kriegsführung, wenn nötig.

Dieser Vorgang der spirituellen Kommunikation zwischen spirituellen Wesen findet zwischen Menschen immer und überall statt. Bei der Mehrzahl der Menschen findet dies nur unbewusst statt und kann deshalb auch nicht bewusst beeinflusst werden oder gar intellektuell verarbeitet werden. Jeder reagiert aber auf die Emotionen, die dabei erlebt werden.

Diese spirituelle Kommunikation findet auch zwischen Menschen und Tieren statt, die dafür geschaffen sind. Besonders offensichtlich ist dies bei Haustieren wie Hunde, Vögel und Katzen.

Wenn du mehr Nähe zu anderen Menschen erfahren willst, ist der erste und wichtigste Schritt dazu, dass du lernst, dein wahres Inneres ICH stärker nach außen zu lassen und dass du deine spirituelle Wahrnehmung des Inneren Kerns von anderen Menschen trainierst, indem du dich mit ihren Interessen beschäftigst und versuchst zu verstehen warum sie so denken und fühlen wie sie denken und fühlen.

Ständige Kommunikation mit vielen verschiedenen Menschen ist die Grundlage der eigenen spirituellen Entwicklung. Es ist besonders wichtig, die eigene emotionale Reaktion auf den Inhalt der Kommunikation und die beteiligten Personen zu beobachten.

Jeder Erwachsene hat sich verschiedene Rollen für das Leben zugelegt, die je nach aktueller Situation, unterschiedliche Handlungsoptionen verwenden. Du wirst ein zufriedenes Leben erreichen, wenn alle deine Handlungsoptionen deinen inneren Wesenskern enthalten. Egal ob sie Nähe anstreben oder ob sie Distanz anstreben. Es muß echt sein, es muß von DIR sein.

Es kann nicht oft genug betont werden, dass zur Nähe mit einer anderen Person nicht nur die eigene Offenheit präsentiert werden muß. Es ist unbedingt notwendig, sich dem inneren Kern der anderen Person nähern zu wollen. Eine intensive Beschäftigung mit der anderen Person ist dazu notwendig. Es ist deshalb wichtig die andere Person so sehen zu wollen, wie sie wirklich  ist, nicht so wie man sie gerne hätte. Deshalb ist Offenheit und Ehrlichkeit auf beiden Seiten notwendig, wenn wirkliche Nähe angestrebt wird.

Beschäftige dich nicht zu sehr mit Äußerlichkeiten (Kleidung, Frisur, Auto, Freizeitaktivitäten), wie du gesehen werden möchtest. Beschäftige dich intensiv damit, wie du SEIN möchtest und wie du dahin kommst, dann kannst du Kleidung, Frisur, Auto und Freizeitaktivitäten dazu auswählen.

Nur die gegenseitige, offene, richtige Wahrnehmung des Anderen ist das, was eine echte Beziehung ausmacht.

Außerdem ist Geduld, Gelassenheit und Verständnis für die eigene Unzulänglichkeit äußerst wichtig, um die richtigen Entscheidungen für sein Leben fällen zu können. Lasse dich nicht von anderen Antreiben. Jede souveräne und starke Person musste sich erst entwickeln, was fast immer mit persönlichen Niederlagen und emotionalem Leid verbunden war. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.

Das lebenswichtige Aggressionspotential

Eine bewusst und gezielt einsetzbare Aggression ist überlebenswichtig. Aggressive und ablehnende Handlungsoptionen, die mit negativen Emotionen besetzt sind, sind für eine souveräne Person genauso wichtig, wie die nach Nähe strebenden Handlungsoptionen, die nicht unbedingt nach Sex streben.

Nur wenn du ein ausreichend ausgebildetes Repertoir an ablehnenden Handlungsoptionen besitzt, wirst du dich auch trauen, dich zu öffnen, um dein empfindsames Inneres, anderen Menschen zu präsentieren, um so Nähe zu anderen zu ermöglichen. Nur dann kann man eine gute und starke Partnerschaft eingehen.

Allerdings ist die einseitige Entwicklung des eigenen Aggressionspotential nicht sinnvoll, wenn das nicht gleichzeitig mit der Entwicklung des eigenen Potentials zur Offenheit und Wahrheit einhergeht. Reine Egoisten gibt es schon genug in der Welt.

Die eigene Sexualität

Unser mächtiger Drang nach sexueller Interaktion mit anderen Menschen, der in uns auch starke und gute Gefühle der Nähe erzeugt, hat oft gar nichts mit der spirituellen Nähe mit dem Sexualpartner zu tun. Die Sexualität spielt sich nur zwischen den beiden Körper ab. Unser ICH wird zwar mit deren erlebten Emotionen überladen, damit sie an diesem Erlebnis teilhaben und dieses Erlebnis in ihren Zielvorstellungen zur Wiederholung einbauen, weil nur das ICH Bewegung des Körpers wollen darf. Es ist aber nur der körperliche Trieb der hier wirkt.

Unser jugendliches ICH weiß intellektuell noch nicht viel über spirituelle Nähe und echter Liebe. Deshalb werden sexuelle Erlebnisse leicht mit Liebe verwechselt, weil sie mit starken positiven Emotionen verbunden sind. Große Enttäuschung und Leid wird aber erlebt, wenn nicht beide Sexualpartner das gleiche Verständnis über die wahre spirituelle Beziehung beider ICHs haben. Wenn Sex mit echter Liebe verwechselt wird ist tiefe Enttäuschung vorprogrammiert.

Auch hier hat unsere egoistische Gesellschaft großen Anteil an diesen Fehleinschätzungen. Sexuelle Freiheit ist ein moderner Slogan und ist in allen Werbemedien ständig präsent. Es ist heutzutage kein Tabu mehr, wenn auch Frauen für freien Sex offen einstehen und dies im Sinne einer Gleichberechtigung verargumentieren, damit auch sie ungehemmt diesen Trieb ausleben können.

Sexuelle Betätigung ohne eine echte spirituelle Nähe ist aber nur Selbstbefriedigung mit einem Sexspielzeug, das in diesem Fall ein Mensch ist. Es liefert zwar positive körperliche Gefühle, erfüllt aber nicht den Drang nach Nähe und nach persönlicher Evolution und hinterläßt oft nur einen schalen Geschmack.

Die allergrößte, fantastischste Emotion, die ein Mensch erleben kann ist deshalb ein gemeinsamer Orgasmus mit einem echten Partner, wo beide ICHs gleichzeitig auch eine tiefe spirituelle Nähe haben. Nur wenige Menschen schaffen es, dieses Erlebnis zu erreichen. Zu starke Fokussierung auf die Sexualität und das Verschweigen und Verleugnen der spirituellen Natur des Menschen durch die Wissenschaften, verhindert dies.

Tiere als Partner

Viele Menschen fällt es leichter, ihren inneren Wesenskern für spirituelle Wesen zu öffnen, die wir als Tiere bezeichnen, weil Tiere in Sachen Beziehungen nie Lügen und sich meistens in ihren Wahrnehmungen auch nicht irren, so lange sie gesund sind.

Eine Partnerschaft mit Tieren ist auch eine echte spirituelle Partnerschaft. Meistens leiden allerdings die Tiere unter dieser Partnerschaft, weil der menschliche Partner den Entwicklungsstand der Tiere, die Ziele der Tiere, die Emotionen der Tiere und ihr Potential an Handlungsmöglichkeiten nicht richtig einschätzen kann und deshalb zu wenig für die richtige Entwicklung des Tieres tut.

Oft ist auch dies nur eine egoistische Partnerschaft, die darauf abzielt, nur die eignen emotionalen und spirituellen Bedürfnisse zu befriedigen und der Partner wird emotional, spirituell vernachlässigt. Der Mensch macht sich auch in dieser Partnerschaft oft nicht die Mühe den Partner zu verstehen.

Unser Körper verwaltet unsere Ziele

Unser ICH, unser Geist hat leider nur ein sehr begrenztes Gedächtnis, um den Moment zu erfassen (Millersche Zahl). Unser langfristiges Gedächtnis (Nervensystem, Gehirn), in dem all unsere Wunschvorstellungen und Ziele gespeichert sind, sind auch unsere bisherigen Möglichkeiten (Handlungsoptionen) gespeichert, um diese Ziele verfolgen zu können. Unser Gedächtnis wird von unserem Körper verwaltet, weil unser Geist so beschränkt ist.

Unser Körper erinnert uns dann an unsere abgespeicherten Ziele, wenn die momentane Situation eine Chance enthält, ein hinterlegtes emotionales Ziel zu verfolgen. All unsere positiven, wie negativen Erwartungshaltungen gegenüber anderen Menschen und anderen Lebewesen sind Teil unseres Zielenetzwerkes. Wenn du zu sehr negative Erwartunghaltungen (Ziele) gegenüber anderen Menschen hast, wird dein Körper verstärkt diese negativen Ziele in dein Bewusstsein laden und so deine negative Weltsicht weiter verstärken.

Versuche also offen zu bleiben für die wirkliche Realität. Zu starke Festlegungen über die Wirklichkeit der Welt, verhindert weitere Entwicklung deiner Persönlichkeit. Denke daran, dass jeder Mensch ein Unikat ist, jeder ist ein besonderer, einzigartiger Mensch. Schon deshalb ist eine einheitliche Erwartenshaltung gegenüber Menschen grundfalsch, egal ob sie positiv oder negativ ist.

Pflege deine positiven Erwartenshaltungen, sonst wirst du irgendwann keine positiven Erlebnisse mehr haben. Denn dein Verhalten gegenüber anderen Menschen wird ablehnend sein, weil du negatives erwartest, auch wenn du den anderen Menschen gar nicht richtig kennst. Er wird sich dir nicht öffnen.

Es gilt immer, offen zu bleiben für die Wahrheit, für den echten, wahren Wesenkern des anderen, ohne vorzeitige Festlegungen. Das gilt für das ganze Leben.

Machtsysteme

Unser Überlebenstrieb und unser Erkenntnistrieb treiben uns dazu an, in jedem Machtsystem, in dem wir Leben, solche Handlungsoptionen zu entwickeln, dass wir in unserem lokalen Machtsystem unsere Ziele trotzdem verfolgen können.

Es ist bedauerlich, dass bisher alle Machtsysteme der menschlichen Gesellschaft danach streben, die individuellen  Menschen zu entmachten, indem sie ihnen die Aggressionen abtrainieren wollen. Alle bisherigen Machtsysteme fürchten sich anscheinend vor souveränen und starken Personen in der Gesellschaft, die sie nicht kontrollieren können. Zu diesen Machtsystemen gehören besonders alle Religionsorganisationen, alle Staatswesen und alle Wirtschaftsorganisationen.

Es fängt schon im Kindergarten an, dass Kinder für Aggressionen von den Handlanger der Mächtigen (Erzieher) bestraft werden, wenn sie agressives Verhalten zeigen. So wird ihnen die Möglichkeit genommen, durch die Reaktion der Betroffenen lernen zu können, was ihre Aggression anrichtet und wann sie sich richtig anfühlt und wann sie sich falsch anfühlt. Kinder sind meistens noch Meister in der unverfälschten Wahrnehmung des spirituellen, inneren Wesenskern des Anderen. Sie erleben unmittelbar, was sie beim Anderen anrichten.

So wird schon bei Kleinkindern verhindert, dass sie ausreichende Handlungsoptionen entwickeln können, um sich bei Angriff angemessen wehren zu können. Das setzt sich oft bis in die Pubertät fort. Solche Jugendliche haben dann kein ausreichend differenziertes Portfolio an ablehnenden Handlungsoptionen, um sich zu wehren oder um die eigenen Ziele durchzusetzen.

Sie konsumieren nun viele Kriegsspiele, Krimis, Actionfilme und andere Medien bei denen immer nur die extremste Form der Konfliktlösung durch Gewalt gezeigt wird. Die Jugendlichen wissen zwar, dass das nur Filme sind. Da sie selbst aber keine anderen agressiven Handlungsoptionen in ihrem Leben in ihrem Gehirn abspeichern konnten, werden nur diese agressiven Handlunsoptionen aus den Medien dort abgespeichert.

Kommen solche Jugendliche nun in Situationen, bei denen Aggressionen notwendig sind, um sich zu schützen, dann können sie nur diese extremen Gewaltoptionen aus den Medien ausführen, weil sie nichts anderes abgespeichert haben. Nun können sich die Gut-Gut-Menschen darüber aufregen, wie verroht unsere Jugend doch ist, obwohl diese Gut-Gut-Menschen meist dafür verantwortlich sind, dass die Jugendlichen in ihrer Kindheit keine Aggressionen und ihre Folgen ehrlich erleben durften, als noch keine Lebensgefahr für die Beteiligten bestand.

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