Meine Realität

Bei Wikipedia habe ich drei Deutungen gefunden, was als Realität im Allgemeinen angesehen wird.
A) Als „real“ wird zum Einen etwas bezeichnet, das keine Illusion ist, und nicht von den Wünschen oder Überzeugungen eines Einzelnen abhängig ist.

B) Zum Anderen ist „real“ vor allem etwas, das in Wahrheit so ist, wie es erscheint, bzw. dem bestimmte Eigenschaften „robust“, also nicht nur in einer Hinsicht und nicht nur vorübergehend zukommen. Realität ist in diesem Sinne dasjenige, dem „Bestimmtheit“ zugeschrieben werden kann.

C) Für die Naturwissenschaften ist Realität das, was der wissenschaftlichen Betrachtung und Erforschung zugänglich ist. Dinge, die nicht messbar sind, sollen keine Basis für wissenschaftliche Theoriebildung sein.

Alle drei Attribute der Realität haben ihre Beschränkungen und sind nicht geeignet, Realität umfassend zu definieren. Für mich ist Realität das, was eine erfahrbare Wirkung auf mich hat. Ich erlebe eine äußere Realität und eine innere Realität. Meine innere Realität, mein Ich ist eigentlich die einzige Realität von der ich mit absoluter Sicherheit sagen kann, dass sie wirklich existiert. Über meine äußere Realität habe ich ein gewisses Vorstellungsmodell, dass die äußere Realität aber nicht exakt widerspiegelt, da ich immer wieder von meiner äußeren Realität überrascht und überfordert werde.

Wenn ich mich der wirklichen Realität nähern will, dann muß ich mit der Realität beginnen, deren ich mir absolut sicher bin, mit meiner inneren Realität. Nur wenn ich mich selbst realistisch sehen kann, dann habe ich überhaupt eine Chance, sinnvoll über meine äußere Realität nachzudenken.

Die Realität meines Seins

Deshalb habe ich den Begriff der Erlebnisentität eingeführt, um bei der Betrachtung der Realität nicht schon zu Beginn ein ungesichertes Vorstellungsmodell meiner körperlichen Existenz bemühen zu müssen. Das geistige Konstrukt der Erlebnisenität ist mit meinem Ich gleichzusetzen. Ich bin absolut sicher, das Ich, das meine Erlebnisentität existiert. Meine Erlebnisentität betrachte ich zunächst einmal von meinem Körper unabhängig, um eine separate, diskrete Entität zu haben in der ich alles erlebe. Nur darin nehme ich alles wahr. Nur darin verstehe ich etwas. Nur darin fühle ich. Nur dadurch kann ich Nachdenken. Nur darin kann ich etwas wollen. Diese rein geistige Erlebnisentität, nur das bin Ich. Mein Körper ist etwas anderes.

Ich konnte allerdings auch erst als Erwachsener damit beginnnen, gezielt über die Realität Nachzudenken. Erst als mein inneres Vorstellungsmodell der Realität eine notwendige und hinreichende Komplexität erreicht hatte, war ich dazu in der Lage. Ich habe keine Erinnerung daran, wie ich die ersten und damit wichtigsten Teile meines inneren Vorstellungsmodell erkannt habe. Ich weiß auch heute nicht, was diese wichtigsten Teile wirklich sind. Ich vermute, dass sie etwas mit der Realität meiner körperlichen und geistigen Existenz und meinem Sein als Mensch und Individuum zu tun haben.

Ich stelle fest, dass egal wie die Realität wirklich beschaffen ist, eine Beschreibung der Realität ohne ein Vorstellungsmodell überhaupt nicht möglich ist. Dies gilt übrigens für jede Art von Beschreibungen, unabhängig vom Thema. Wir benötigen immer ein Vorstellungsmodell, nicht nur zur Kommunikation, sondern auch um darüber Nachdenken zu können und um Realität oder sonst etwas überhaupt verstehen zu können.

Jedes Vorstellungsmodell der Realität kann deshalb nur aus Ideen bestehen. Die Realität kann nur durch Ideen abgebildet werden. Alles was wir Wahrnehmen können, was wir Erleben, Fühlen und Denken können sind immer nur Ideen. Die Idee der Erlebnisentität ist solch eine Idee. Es ist im Kern die Idee einer diskreten Existenz, ein separates Sein, separiert von allem anderen was auch existiert.

Bei der Annäherung an die Realität müssen wir versuchen, möglichst unabhängig von Vorstellungsmodellen zu operieren, welche die Realität schon festlegen. Ich habe bisher meine Erlebnisentität, die sich mit Ideen beschäftigt. Das ist mein Vorstellungsmodell, das meine innere Realität beschreibt. Es sagt noch nichts darüber aus, wie meine äußere Realität aussieht. Wenn ich mich nur mit Ideen beschäftigen kann, dann sollte ich versuchen, die Idee der Ideen besser zu verstehen. Dazu führe ich den Begriff der Ur-Idee ein.

Eine Ur-Idee ist ein unendlich großer Ideenraum. Er besteht aus unendlich vielen Variationen, ein und derselben Grundidee. Die Grundidee ist das Gemeinsame jeder denkbaren Variation dieser einen Ur-Idee. Es gibt wahrscheinlich auch eine unendliche Anzahl von unterschiedlichen Ur-Ideen. Alle Ur-Ideen stehen auf irgendeine Art miteinander in Beziehung.

Packen wir alle Ur-Ideen zusammen, so kommen wir zu einem Erkenntniskontinuum, das keine Strukturen mehr aufweist. Es ist das Glatte, das Ewige. Es ist Anfang und Ende allen Seins. Es gibt nichts, was außerhalb des Erkenntniskontinuums sein kann. Es enthält alles Denkbare, Vorstellbare, Erlebbare, auch alles Widersprüchliche, das nicht zu vereinen ist, dort ist es vereint. Es ist das Equivalent zu dem weißesten Weiß mit maximaler Leuchtkraft. Wenn sie religiös sind, können sie auch annehmen, dass es der göttliche Erkenntnisaum eines göttlichen Bewusstseins ist.

Betrachten wir eine diskrete, konkrete Beziehung zwischen zwei Ur-Ideen, so verbindet diese Beziehung zwei Vorstellungen von zwei konkreten, diskreten  Ausprägungen zweier, verschiedener Ur-Ideen. Die Vielfalt einer Ur-Idee zeigt sich in der Vielfalt an unterschiedlichen Beziehungen zu anderen Ur-Ideen oder zu sich selbst. Wir Menschen sind sehr beschränkt, wenn es darum geht, sich viele solcher Beziehungen gleichzeitig vorstellen zu können.

Ein gutes Beispiel zum Verständnis einer Ur-Idee ist die Ur-Idee des Zweirades. Es gibt sehr viele Varianten an Zweiräder und deren Komponenten. Viele davon existieren in der Realität und noch mehr davon sind denkbar, sind vorstellbar. Versuchen sie einmal die Vielfalt der denkbaren Beziehungen sich gleichzeitig vorzustellen, die Vielfalt der Ur-Ideen von Zweirad – Fahrzeug – Bauteil – Raum – Ort – Steuerung – Antrieb – Kraftübertragung – Körper – Bewegung – Weg, die sie kennen. All das sind Ur-Ideen, die eine Beziehung zur Ur-Idee des Zweirades haben. Sie werden merken, dass sie da nur weiterkommen, wenn sie analytisch vorgehen und Nachdenken. Sie müssen ihr Gedächtnis bemühen, was Zeit kostet. Sie haben diese Ideen nicht alle in ihrer Erlebnisentität instantan parat.

Es wird dabei aber auch klar, dass eine konkrete, diskrete Variation der Ur-Idee Zweirad, durch die Auswahl an ihren konkreten, diskreten Beziehungen zu den anderen Ur-Ideen bestimmt wird. Auch wird dadurch die konkrete, diskrete Variante für uns Menschen  erst vorstellbar.

Mein Vorstellungsmodell meiner Realität wächst. Ich kann nicht viele Ideen gleichzeitig in meiner Erlebnisentität halten, ich muß ständig mein Gedächtnis bemühen, das außerhalb meiner Erlebnisentität sein muß. Mein Gedächtnis gehört deshalb zu meiner äußeren Realität. Wissenschaftler haben die “Millersche Zahl” definiert. Aufgrund von Experimenten haben sie gefunden, dass wir Menschen nur sieben plus/minus zwei unterschiedliche diskrete Ur-Ideen gleichzeitig in unserer Erlebnisentität halten können. Das bedeutet sofort, dass mein Vorstellungsmodell über die Realität in meinem externen Gedächtnis vorhanden sein muß. Extern bedeutet hier, nicht in meiner Erlebnisentität.

Jetzt habe ich schon die wichtigsten Grundlagen für ein Vorstellungsmodell der menschlichen Realität gelegt. Dieses rudimentäre Vorstellungsmodell meiner Erlebnisentität, die sich gleichzeitig nur mit wenigen diskreten, konkreten Ausprägungen von Ur-Ideen aus meinem Vorstellungsmodell der Realität beschäftigen kann und deshalb ein externes Gedächtnis benötigt, beschreibt meine innere Realität. Allerdings ist es nur ein Rahmenwerk, das geeignet ist meine Realität genauer zu beschreiben. Zur weiteren Annäherungen an die Realität muß ich jetzt nur noch weitere Ur-Ideen mit weiteren Beziehungen in dieses Vorstellungsmodell integrieren, um dadurch immer besser meine äußere Realität beschreiben zu können.

Jede Beschreibung, jede Kommunikation, jedes Erleben, jedes Verstehen, jedes Nachdenken benötigt ein Denkmodell, ein Vorstellungsmodell, eben ein Verstehensmodell. Wir können uns in unserer Erlebnisentität nur mit Ideen beschäftigen. Wir können nur Ideen wahrnehmen, die wir zumindest rudimentär verstehen, indem sie eine Vorstellung oder zumindest eine Emotion in unserer Erlebnisentität auslösen. Auch unsere Emotionen können zunächst als eine Ur-Idee aufgefasst werden.

Die Realität kann deshalb auch nur aus Ideen bestehen. Alles was real existiert, könnte auch nur aus konkreten, diskreten Ideen in einer anderen Erlebnisentität bestehen.

Woher habe ich mein Verständnis für den dreidimensionalen Raum? Ist er Teil der Realität? Oder exisistiert er nur in meiner Vorstellung? Hat jemand diese Vorstellung in meine Erlebnisentität geladen als ich Säugling war? Oder wurde diese Vorstellung in mir erst durch die Wirkungen der Materie erzeugt? Muß nicht die Idee des Raumes in mir zuerst da sein, bevor ich diesen komplexen Fluß an Impulsen meiner Neuronen so interpretieren kann, das sie einen Raum widerspiegeln?

Die Realität meines Körpers

Ich denke, ich begehe keinen Fehler bei der Definition meiner Realität, wenn ich behaupte, dass ich einen Körper habe. Das alle Menschen einen Körper haben. Ich kann allerdings noch nicht sagen, in welcher Weise meine Erlebnisentität mit diesem Körper verbunden ist und aus was dieser Körper besteht. Die Wissenschaft stochert hier noch im Dunkeln. Ich ziehe die Beschreibung vor, dass meine Erlebnisentität in besonderer Weise mit meinem Körper verschränkt ist.

Die Wissenschaft weiß zwar nicht, wo sich mein Bewusstein, meine Erlebnisentität befindet. Sie hat trotzdem enorme Fortschritte über das Verständnis der Realität unseres Körpers in den letzten zweihundert Jahren gemacht. Ich habe demzufolge einen Körper, der Milliarden von materiellen Rezeptoren hat, die aufgrund unterschiedlicher Interaktionen mit anderen materiellen Entitäten außerhalb meines Körpers Impulse produzieren. Dieser Strom von Milliarden separaten, konkreten Impulsen wird ständig über das Neuronengeflecht meines Körpers miteinander verknüpft und mit jedem Takt zur höchstmöglichen Bedeutung des Momentes hin verdichtet.

Der ständige Strom der Impulse meiner Photorezeptoren werden zum Beispiel auf wundersame Weise zu meinem erlebten Sichtfeld zusammengesetzt, das kein Raster hat, keine Lücken aufweist und sich anscheinend ohne Sprünge kontinuierlich verändert. Die Neuronen meines Sehnervs sind nicht räumlich angeordnet, so daß man daraus die einzelnen Bildpunkte meines Sehfeldes ableiten könnte. Meine Erlebnisentität bekommt ständig dieses raster- und lückenlose Sichtfeld aufgezwungen, in dem Bewegungen als kontinuierliche Veränderungen in diesem Sichtfeld erscheinen. Genau so hat es sicher auch schon ein primitiver Urmensch erlebt, der noch keine Vorstellung vom Inneren seines Körpers hatte. Die Vorstellungen der Realität von Rezeptoren und Neuronen waren ihm unbekannt.

Meine Erlebnisentität bekommt auf der Basis dieses ewigen Taktes an milliarden diskreten Impulsen, die gleichzeitig von meinem Körper produziert werden und sich ständig verändern, eine äußere Realität präsentiert, von der ich, unwissend wie ich bin, annehme, dass sie real so existiert.

Macht es überhaupt Sinn, diese erlebte Realität anzuzweifeln? Sicher nicht. Wenn wir aber annehmen, dass mein Erleben in meiner Erlebnisentität meine äußere Realität wahrheitsgetreu widerspiegelt, da stellt sich doch die Frage, wer oder was hat dieses phänomenale Verständnis, das aus einer fortwährenden Folge aus milliarden Einzelimpulsen und deren intelligenten Verknüpfungen durch meine Neuronen, mein erlebtes Verständnis meiner Umwelt generiert? Ich, in meiner Erlebnisentität bin es sicher nicht. Ich kann ja nur lächerliche sieben plus/minus zwei Ideen gleichzeitig erfassen, sagt die Wissenschaft (Millersche Zahl).

Es wird Zeit für eine neue Komponente meiner Realität. Ich möchte jetzt den Begriff der Körperentität einführen. Sie enthält alles und ist alles, was irgendwie in meinem Körper geschieht. Ich, in meiner Erlebnisentität habe ja nur sehr wenig Einfluß auf die Aktivitäten meines Körpers. Das Meiste macht der ganz alleine, aber trotzdem passt er seine inneren Aktivitäten an das an, was Ich will.

Deshalb ist es sicher nicht falsch anzunehmen, dass meine Körperentität diese tolle Fähigkeit und Weisheit hat, aus den vielen Einzelimpulsen seiner Rezeptoren, mir ein fortlaufendes Bild meiner äußeren Realität zu präsentieren. Ich gehe davon aus, dass die Art und Weise, wie ich meine äußere Realität gezeigt bekomme, etwas damit zu tun hat, dass ich ein Mitglied der Spezies Homo Sapiens bin. Andere Spezies würden sie sicher anders erleben.

Wir Menschen sind anscheinend in der Wahrnehmung unserer äußeren Realität auf das beschränkt, was Wirkung auf die Rezeptoren unseres Körpers hat und anschließend als eine Wahrnehmung in unserer Erlebnisentität landet. Nur über das, was in unserer Erlebnisentität landet, können wir Nachdenken. Ich nehme an, dass mein Sichtfeld und meine anderen Sinne in ausreichender Genauigkeit meine außerkörperliche Realität darstellen.

Ich kann diese Realität aber nur erleben, wenn ich sie verstehe oder wenn sie eine Emotion in mir auslöst. Verstehen kann ich meine äußere Realität aber nur dann, wenn ich ein Vorstellungsmodell habe, welches mir die Bedeutungen meiner außerkörperlichen Realität erklärt. Dieser ständige Strom von milliarden Impulsen muß demnach durch die Art und Weise, wie diese Impulse durch mein Neuronengeflecht miteinander interagieren, dieses stabile Verständnis meiner äußeren Realität produzieren.

Hier bin Ich, in meiner Erlebnisentität wirklich hilflos. Ich bin hier auf Gedei und Verderb auf die Ehrlichkeit und wahrheitsgetreue Widergabe meiner äußeren Realität durch meine Körperentität angewiesen. Mein persönliches Vorstellungsmodell der Realität wird durch mein Neuronengeflecht repräsentiert. Das Neuronengeflecht in meiner Körperentität ist mein Vorstellungsmodell der Realität.

Dass ich, mit meiner Beschränkung von sieben plus/minus zwei Bedeutungen, in meiner Erlebnisentität die Folge der milliarden Einzelimpulsen meines Körpers überhaupt verstehe, habe ich sicher meiner Körperentität zu verdanken. Ich habe keinen unmittelbaren Einfluß auf die Art und Weise, wie meine Neuronen miteinander Verschaltet werden.

Wenn ich einen freien Willen habe, der mir einen individuellen Freiheitsgrad in meiner persönlichen Sicht auf die Realität zugesteht, dann muß die Art und Weise der Verschaltungen meines Neuronengeflecht etwas damit zu tun haben, wie ich die Welt erlebe und sie muß alle meinen kleinen Entscheidungen meines freien Willens meines gesamten Lebens widerspiegeln.

Meine Körperentität muß darin ständig mein Leben protokollieren und dabei meine neuesten Erkenntnisse und meine Aktivitäten darin kodieren. Meine Körperentität ist dann so etwas, wie der Protokollant meines Lebens. Mein ganzes Leben, mein ganzes Verständnis von Allem ist in meinem Vorstellungsmodell innerhalb des Neuronengeflechts meines Körpers verschlüsselt. Meine Körperentität hat dies so angelegt. Deshalb spiegelt der Strom der Impulse auch in jedem Moment, meine Sicht meiner Realität wider. So wie ich sie momentan verstehe.

Dies kann aber nur richtig sein, wenn ich von Anfang an, seit vor meiner Geburt, in ständiger Kommunikation mit meiner Körperentität stehe, die mir versucht, die Bedeutung der Impulsfolgen meines Körpers verständlich zu machen. Ich musste alles lernen. Die ersten Basisideen meines konkreten Seins und deren rudimentäres Verständnis, das sicher von einer starken Emotion begleitet wurde, wurden mir sicher von meiner Körperentität in meine Erlebnisentität geladen, mitgeteilt, aufgezwungen. Der Beginn meines Lebens als Erlebnisentität Mensch.

Mein Vorstellungsmodell der Realität ist schon recht komplex geworden. Ich rede zwar von einem Körper, der mir meine Umwelt mitteilt. Erleben, Verstehen und Wahrnehmen kann ich aber nur die Ideen anhand meines inneren Vorstellungsmodells, das auch von meiner Körperentität erzeugt wird. Auch die Materie kann ja nur Vorstellung, die Idee von Materie sein, die natürlich nur diese Wirkungen auf andere Materieentitäten haben, die der Idee der Materie innewohnen.

Existiert mein Körper wirklich so, wie ich ihn wahrnehme, als feste Materie, oder existiert er so nur in meiner Vorstellung?

Diese Frage kann nicht abschließend beantwortet werden. Kein Experiment der Welt kann darüber entscheiden, ob es Materie wirklich als raumfüllende feste Materie gibt, oder ob die Wirkungen der Materie meines Körpers nur Wirkungen von geistigen Materieentitäten auf meine rein geistige Erlebnisentität ist.

Es könnte auch sein, dass alle Materieentitäten im Universum ebenfalls nur geistige Erlebnisentiäten mit artspezifischen geistigen Freiheitsgraden, die solche Wirkungen aufeinander ausüben, wie sie die Wissenschaft beschreibt. Wir hätten dann ein rein geistiges Universum als Vorstellungsmodell der Realität.

Allerdings gibt es starke wissenschaftliche Indizien für ein Geistuniversum. Die Naturwissenschaften können nur Wirkungen zwischen den Materieentitäten feststellen. Sie haben noch kein raumfüllendes festes Teilchen gefunden. Sie halten sich bewusst aus der Diskussion heraus, aus was diese bestehen, weil sie wissen, dass das nicht entgültig beweisbar ist. Selbst der berühmte Physiker Richard Feynman hat einmal geäußert “Es gibt kein Draußen, da draußen”.

Was bedeutet diese Feststellung für die Definition und Erfahrung einer möglichen Realität, wenn wir nicht sicher sagen können, aus was die Entitäten bestehen, von denen die erlebten Wirkungen ausgehen? Ist es überhaupt wichtig zu verstehen, aus was eine Entität besteht? Ist es nicht viel wichtiger zu wissen, mit welchen Freiheitsgraden diese Entität auf mich wirken kann?

Die Realität der Wirkungen

Die einzig richtige Konsequenz daraus kann doch nur sein, dass wir uns bei der Definition der Realität auf ein Vorstellungsmodell der Realität stützen, welches nur Wirkungen betrachtet. Alles was wir erleben sind sowieso nur Wirkungen auf unsere Erlebnisentität. Alles andere, was wir aus diesen Wirkungen ableiten, ist ein Vorstellungsmodell, ist nur die Vorstellung einer Idee, die dem Fluß der Wirkungen innewohnt.

Die Realität im Universum besteht nur aus Wirkungen. Eine Wirkung zwischen einer Entität und einer anderen Entität kann es aber nur geben, wenn es separate, diskrete Erlebnisentitäten im Universum sind. Außerdem kann eine Wirkung grundsätzlich nur festgestellt werden, wenn sie eine Veränderung bewirkt. Nur an Veränderungen erkennen wir, dass eine Wirkung gewirkt hat. Die Veränderungen (Wirkungen) in Erlebnisentitäten könnten natürlich auch durch Kommunikation, durch Austausch von Ideen, verursacht werden.

Das ist die fundamentale Annahme von Ursache und Wirkung. Eine Wirkung kann es nur geben, wenn es eine Ursache dazu gibt.

Der Strom der Signale meiner Körperrezeptoren berichtet ständig von den Veränderungen meiner äußeren Realität. Den Veränderungen von einem Realitätsmoment  zum Nächsten.

Das Erkennen einer Ur-Idee in dem Strom der Veränderungen der Signale meiner Körperrezeptoren ist eine fantastische Fähigkeit. Ich kann mich nicht daran erinnern, wann und wie ich das gelernt habe.

Ur-Ideen sind grundsätzlich nur an ihren Beziehungen zueinander zu erkennen. Wenn sie eine Beziehung zwischen zwei Erlebnisentitäten darstellen müssten, wie würden sie das tun? Sie haben zwei separate Existenzen, also würden sie sie als zwei Punkte darstellen. Nehmen wir an, ihre Beziehung ist so, dass sie sich abstoßen. Wie würden sie das darstellen, wenn sie die Ur-Idee des Raumes nicht dazu verwenden dürften? Mir fällt dazu keine andere Idee ein. Alle Beziehungen zwischen separaten Entitäten, lassen sich sehr einfach innerhalb der Ur-Idee des dreidimensionalen Raumes darstellen. Das Universum ist die Ur-Idee des Interaktionsraumes und deshalb auch Darstellungsraum für konkrete, diskrete Ausprägungen von Ideen.

Die Ur-Idee des dreidimensionalen Raumes ist Grundlage des Vorstellungsmodells von diskreten Entitäten, die miteinander in Beziehung stehen. Wenn eine Beziehung zwischen Ur-Ideen nur an den Wirkungen, an den Veränderungen zu erkennen ist, dann benötigt das Erkennen einer konkreten Ausprägung einer Ur-Idee immer eine große Anzahl an verschiedenen Veränderungen, um aus einer eventuell vorhandenen Gesetzmäßigkeit der Veränderungen auf die verursachende Entität schließen zu können, welche Ursprung dieser neuen Ausprägung dieser Ur-Idee ist. Realität ist also nur im Fluß erlebbar, erkennbar und verstehbar.

Wir sollten deshalb bei der Definition der Realität im Universum mit einem einfachen Vorstellungsmodell beginnen:
Das Universum besteht aus separaten, diskreten Erlebnisentitäten, die Informationen über Ideen austauschen und dadurch Wirkungen aufeinander haben, die im Vorstellungs- und Interaktionsraum Universum darstellbar sind. Die Realität besteht aus dem Fluß der Veränderungen aller Erlebnisentitäten.

Hierbei gilt trotzdem noch der universelle Zusammenhang von Ursache und Wirkung, der von einigen Naturwissenschaftler wegen der Erkenntnisse der Quantenphysik schon angezweifelt wird. Es gibt im Universum keine Wirkung ohne eine Ursache. Allerdings muß die Wirkung nicht für jede Erlebnisentität vorhersehbar sein. Sie wird besonders dann nicht vorhersehbar sein, wenn die Freiheitsgrade eines Individuums zwischen Ursache und Wirkung steht. Oder können sie immer exakt das Verhalten eines Menschens vorhersehen?

Es hat sicher seinen Grund, dass wir Menschen unsere Umwelt in unserer Erlebnisentität so Erleben, wie wir sie Erleben. So wie wir sie Wahrnehmen und Erleben ist die Ursache und unsere Reaktion darauf ist die Wirkung. Die wunderschöne Natur, die uns verzückt. Unseren Trieb zur Fortpflanzung und unseren Trieb zur Erkenntnis. Menschen zu denen wir uns hingezogen fühlen oder die wir ablehnen sowie Menschen die uns körperlich oder geistig angreifen.

All das sind Wirkungen auf uns und haben eine Ursache. All das sind Wirkungen auf unsere Erlebnisentität, die in unserem individuellen Vorstellungsmodell der Realität münden. Aufgrund unseres individuellen Vorstellungsmodell der Realität werden wir eine, für uns angemessenen Reaktion zeigen, die dann wiederum Wirkung auf andere bewirkt. Unsere Aktivitäten verändern die Realität ständig.

Die Realität der Triebe

Wenn alles im Universum auf der Basis von Ursache und Wirkung funktioniert, dann muß es auch für mein inneres Vorstellungsmodell der Realität eine Ursache geben. Diese Ursache muß schon in mir gewirkt haben, bevor ich auch nur ein rudimentäres Vorstellungsmodell der Realität meiner Existenz haben konnte. Es muß eine Startwirkung für das Entwickeln eines Vorstellungsmodell geben.

Dies können nur die Triebe sein. Ich führe jetzt zwei weitere Ideen in mein Vorstellungsmodell der Realität ein. Meine Körperentität hat den Trieb, das oberste Ziel, meinen Körper soweit zu entwickeln, dass ich damit zum Erhalt der Spezies Mensch beitragen kann. Meine Erlebnisentität hat den Trieb, das oberste Ziel, ständig zu lernen. Meine Körperentität entwickelt meinen Körper und übergibt die Kontrolle über seine Skelettmuskulatur nach und nach meiner Erlebnisentität. Meine Erlebnisentität wurde von ihr angelernt und unterstützt, bis mein inneres Vorstellungsmodell die Ziele meiner Körperentität ausreichend unterstützt.

Meine Erlebnisentität hat nun innerhalb meiner individuellen Umwelt ein Vorstellungsmodell der Realität und seiner möglichen Veränderungen in Zusammenarbeit mit meiner Körperentität entwickelt, dass im Wesentlichen die Ziele meiner Körperentität enthält. Das Vorstellungsmodell ist damit nicht nur ein Vorstellungsmodell über die äußere Realität meiner Erlebnisentität, sondern es enthält auch ein großes Zielenetzwerk, das sicherstellen soll, dass Ich in dem Strom der Realitätsmomente immer rechtzeitig Aktivitäten ausführen kann, die gewollte Wirkung auf den Fluß der Realität haben.

Die gewollten Aktivitäten haben fast immer kurzfristige Ziele im Auge, die mittelfristigen Zielen dienen, die wiederum langfristigen Zielen dienen, die den obersten Zielen dienen, nämlich den Trieben. Das bedeutet, dass an jeder Zielvorstellung in unserem Neuronengeflecht immer eine ganze Kaskade von Muskelaktivitäten angeschlossen sind, die, wenn sie ausgeführt werden, die vorgestellte Zielsituation erreichen sollen.

Bei kurzfristigen Zielen sind das vielleicht automatisierte Bewegungen der Hand. Bei mittelfristigen Zielen kann das eine Autofahrt nach Frankfurt sein. Bei langfristigen Zielen ist es vielleicht das Erreichen eines Doktorgrades. Wir schleppen eine riesiges Netzwerk an Vorstellungen über Ideen mit uns herum, an die muskuläre und innere Aktivitäten angeschlossen sind, wie wir diese Vorstellung Realität werden lassen können.

Meine Erlebnisentität hat seinen eigenen Trieb. Sie hat den Trieb zur Erkenntnis. Zu Beginn meiner Existenz hatte ich genügend zu tun, die Realität meines Körpers zu begreifen und verstehen zu lernen, wie ich ihn kontrollieren konnte. All das, was ich da gelernt hatte, hat meine Körperentität in mein Vorstellungsmodell meiner Realität integriert.

Nachdem ich die notwendigen Verhaltensweisen für den Sexualtrieb für meine individuelle Umwelt in mein individuelles Vorstellungsmodell der Realität integriert hatte, war ich so etwas, wie ein selbständiger Mensch. Zumindest wurde ich jetzt von meiner Umwelt so behandelt. Solange meine Ziele, die eigentlich die Ziele meiner Körperentität sind, die größte Priorität besitzen, so lange werde ich denen nachstreben und werde keine Zeit finden, mir auch andere Ziele zu suchen.

Es sei denn, dass die Gemeinschaft, in der ich lebe, auch anderen Zielen eine hohe Priorität zugesteht. Dadurch kann ich das oberste Ziel der Arterhaltung meiner Körperentität mit den anderen hohen Zielen meiner Gemeinschaft verbinden. Denn, wenn ich die hohen Ziele meiner Gemeinschaft sichtbar erfolgreich verfolge, dann werde ich in meiner Gemeinschaft als kompetente Person angesehen. Dann habe ich als Person viele größere Chancen beim anderen Geschlecht und kann deshalb die Ziele meiner Körperentität besser verfolgen. So wird mein inneres Vorstellungsmodell meiner Realität immer komplexer und erfolgreicher.

Die Realität meiner Person

Ich habe jetzt ein Vorstellungsmodell der Realität meiner Person. Sie besteht aus meiner Körperentität und meiner Erlebnisentität. Sie besitzt ein Vorstellungsmodell, wie sie kurzfristig auf Veränderungen der Realität reagieren muß, um ihre langfristigen Ziele weiter verfolgen zu können. Dieses Vorstellungsmodell wird dabei immer weiter optimiert. Die Summe meiner gezeigten Reaktionen auf die Realitätsveränderungen werden von anderen Menschen als meine Persönlichkeit erlebt und so in deren Vorstellungsmodell integriert.

Ich werde für andere Menschen berechenbar, wenn sie mich länger kennen. Es ist jetzt auch leicht verständlich, dass alles Unbekannte zuerst Angst erzeugt. Alles, was nicht in unserem Vorstellungsmodell vorhanden ist, muß wegen der Ziele der Körperentität zuerst als gefährlich eingestuft werden. Die passende Emotion dazu ist Angst. Erst wenn wir Erleben, dass das Neue keine Gefahr darstellt, was erst nach vielen Erfahrungen mit dem Neuen möglich ist, wird es entsprechend den gemachten Erfahrungen an der entsprechenden Stelle unseres Vorstellungsmodells eingepasst.

Als Erwachsener hat die Erlebnisentität die Kontrolle über die gewollten Realitätsveränderungen der Person. Dies kann man daran erkennen, das Menschen ihre Vorstellungsmodelle der Realität so entwickeln können, dass sie sich gegen die Ziele der Körperentität entscheiden können und sich selbst töten.

Ich habe bisher eine weitere wichtige Komponente im Zusammenwirken zwischen Körperentität und Erlebnisentität nicht ausreichend gewürdigt. Sie ist aber fundamentaler Bestandteil der Realität meines Seins. Es sind meine Emotionen.

Meine Emotionen sind Mitteilungen meiner Körperentität an mich, an die Erlebnisentität meiner Person. Emotionen sind der Anfang allen Verstehens. Jede Beziehung zwischen Ur-Ideen ist mit einer Emotion assoziiert. Für mich als Mensch sind besonders alle Beziehungen zu mir, zu meiner Erlebnisentität oder zu meiner Körperentität von besonderer Bedeutung. Deshalb werden diese erlebten Beziehungen mit solchen Emotionen verbunden, die den Zielen meiner Körperentität und den Zielen meiner Erlebnisentität dienen.

Eine neue Emotion ist immer ein möglicher Beginn zur Erkenntnis einer neuen Ur-Idee oder einer neuen Beziehung zwischen schon bekannten Ur-Ideen. Unsere Emotionen leiten uns durch unser Leben. Wir alle sind triebgesteuerte, emotionale Wesen. Wer dies nicht in seinem Vorstellungsmodell über seine eigene Person hat, hat ein psychisches Problem.

Ein psychisches Problem hat ein Mensch, wenn er aufgrund eines Erlebnisses und der zugehörigen Emotion nicht mehr in der Lage ist, sein Vorstellungsmodell dieser erlebten Realität anzupassen.

Dies passiert dann, wenn er schon irgendwo in seinem Vorstellungsmodell einen falschen Eintrag hat, den er als unumstößliche Wahrheit ansieht. Vielleicht weil er dann denkt, dass er für alle Zeiten in der Hölle schmoren muß, wenn er etwas als richtig ansieht, obwohl sein Kirchenfunktionär ihm sagt, dass es falsch ist.

Die Fähigkeiten und Möglichkeiten unserer Körperentität sind noch lange nicht erkannt und ausgeschöpft. Es wird noch viel möglich werden, wenn wir uns alle auf mein Vorstellungsmodell der Realität einlassen würden.

Die naturwissenschaftliche Realität

Was als Realität erlebt wird oder als solche definiert wird, ist sehr stark davon abhängig, welches Vorstellungsmodell zur Definition der Realität herangezogen wird. Versuchen wir mal uns der Realität mit dem naturwissenschaftlichen Vorstellungsmodell der Materie zu nähern.

Alle materiellen Entitäten im Universum sind ständig in Bewegung oder zumindest ständigen zeitlichen Veränderungen unterworfen. Eine stabile Realität gibt es deshalb nur im Jetzt. Im nächsten Moment sieht die stabile Realität wieder etwas anders aus. Es kann deshalb immer nur die Realität des Momentes erfasst und erlebt werden.

In diesem ständigen Fluß von unterschiedlichen Realitätsmomenten ist wohl noch eine wichtigere Art der Realität verborgen. Die Realität, die in den Veränderungen wohnt, kann nur durch das Verstehen der Ursache der Veränderungen erfasst werden. Wer oder was verursacht diese Veränderungen und warum?

Nach den heutigen Überzeugungen der Wissenschaftler gibt es zwei große Gruppen von materiellen Entitäten im Universum, die Einfluss auf die ständigen Veränderungen der Realität im Universum haben. Der eine Bereich enthält die materiellen Entitäten. Um das Thema zu vereinfachen betrachte ich alle Energieentitäten auch zu den materiellen Entitäten zugehörig. Die artspezifischen Wirkungen der materiellen Entitäten aufeinander haben den größten Einfluss auf die Veränderungen der Realität im Universum.

Die Wissenschaftler glaubten bisher, die zukünftige Realität der materiellen Entitäten vorhersagen zu können, weil sie glaubten eine Gesetzmäßigkeit für deren Veränderungen aufgrund bekannter Ursachen gefunden zu haben. Allerdings kamen sie zu dieser falschen Schlussfolgerung, weil sie immer nur Vielteilchensysteme betrachtet haben.

Betrachten sie ein System mit nur sehr wenigen Materieteilchen, dann können sie deren zukünftige Realität nur noch mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit vorhersagen. Ist hier auch Individualität mit einem Freiheitsgrad im Spiel? Betrachtet man viele Vielteilchensysteme, dann ergeben die Überlagerungen der vielen Einzelwahrscheinlichkeiten immer einen gleichen artspezifischen Durchschnittswert, der exakt ermittelt werden kann.

Die zweite Gruppe an Entitäten im Universum, die Einfluss auf die Veränderungen der momentanen materiellen Realität haben, sind die Lebewesen. Ihre Aktivitäten haben sehr starken Einfluss auf die materielle Realität der Biosphäre. Der Mensch nimmt starken Einfluss durch Gebäude, Straßen, Bergbau, Staudämme und Kanäle auf viele Bereiche der materiellen Realität auf der Erde.

Die Aktivitäten der Lebewesen werden aber durch deren inneren, geistigen Aktivitäten gesteuert. Sie orientieren sich sicher auch an ihrem individuellen Vorstellungsbild ihrer Realität. Die individuelle Realitätserfahrung der einzelnen Lebewesen beeinflusst ihr Verhalten. Verhalten bedeutet immer, sein materiellen Körper in gewollter Weise relativ zu anderen materiellen Körper zu bewegen. Durch ihr Verhalten verändern sie ständig ihre eigene Realität und die materielle Realität anderer Lebewesen.

Nun ist klar, das es auch in einem materiellen Vorstellungsmodell eine geistige Komponente geben muß. Der Wille der einzelnen individuellen Lebewesen und ihr angestrebtes Ziel verändern nicht nur die materielle Realität sondern auch die geistige Realität der Lebewesen, die auf die Veränderungen der materiellen Realität reagieren müssen.

Auch die Realität im materiellen Universum hat eine materielle und eine geistige Komponente.

All dies bedeutet, dass ich nur die Realität des Jetzt, des Momentes erleben kann. Realität gibt es nur als Folge von Momenten, die ich mit den beschränkten Freiheitsgraden meines Seins nie komplett erfassen kann, noch kann ich den nächsten Moment meiner persönlichen Realität exakt vorhersagen.

Ich bin also ständig einer Realität ausgesetzt, die ich nur mit meinem momentanen Vorstellungsmodell der Realität interpretieren kann. Außerdem kann ich nur anhand meines momentanen Vorstellungsmodells und Denkmodells versuchen, die zukünftige Realität so zu beeinflussen, dass ich darin meine eigenen Ziele besser verfolgen kann. Mein ganzes Leben besteht aus dem Bestreben, mein inneres Vorstellungsmodell der Realität möglichst exakt an die Veränderungen der äußeren Realität anzupassen, um meine individuellen Ziele besser verfolgen zu können indem ich meine zukünftige Realität einigermaßen sicher vorhersagen kann.

Diese Realität erfüllt aber nicht mehr die Anforderungen, dass sie unabhängig von Wünschen und Vorstellungen existiert. Denn meine Wünsche und meine Vorstellungen oder Überzeugungen über die Realität verändern meine Aktivitäten mit meinem Körper. Ich beeinflusse die materielle Realität. Ich beeinflusse zu einem großen Teil, wie meine nächste individuelle Realität aussehen wird. Ich hoffe, ich mache da keine all zu großen Fehler, dass meine zukünftige individuelle Realität nicht zu stark von dem abweicht, was ich mir vorgestellt hatte. Wenn doch, dann muß ich mein Vorstellungsmodell über den Fluß der Realitätsmomente weiter optimieren.

Die absolute Realität zu erfassen, die Wirklichkeit wirklich komplett so zu erfassen, wie sie wirklich ist, würde bedeuten, dass ich den gesamten Fluss der Realität, alle Entitäten im Universum, bis hinunter zu den Quarks, Elektronen und Photonen in allen Einzelheiten erfassen können müsste.

Selbst wenn ich dies alles in meinem Bewusstsein erfassen könnte, hätte ich die absolute Realität immer noch nicht erfasst. Ich hätte nur die Realität der Materie. Ich hätte nur das Bild der eingeschränkten Realität der Naturwissenschaften. Naturwissenschaftler beschränken ihre Sicht auf die Realität, weil sie sich selbst ein Denkverbot auferlegt haben.

Das Denkverbot kommt durch die Beschränkung ihres Geistes auf das, was messbar ist. Und messbar ist für sie nur die Realität, die sich aufgrund von Wirkungen zwischen Materieentitäten darstellen läßt. Dies hat sich im Denken der Wissenschaftler eingegraben, weil sie davon überzeugt sind, dass diese Wirkgrößen der Materieentitäten konstante, diskrete Größen sind, die man sinnvoller Weise abzählen kann, um die Realität einer anderen Materientität damit zu beschreiben.

Geistige Fähigkeiten und deren Wirkgrößen können nicht in konstante und diskrete Größen eingeteilt und abgezählt werden. Sie eigenen sich deshalb nicht zum Messen für die Wissenschaft, die doch so gerne eine stabile, robuste Realität beweisen will.

Sie stellen aber immer wieder selbst fest, dass auch ihre eigenes Modell zur Beschreibung der materiellen Realität sich immer wieder nur als ein Spezialfall eines viel allgemeingültigeren Vorstellungsmodells herausstellt. Die Erkenntnisse der Quantenphysik werden irgendwann dazu führen, dass auch deren betrachteten Quanten keine exakt konstanten Wirkungen besitzen, sondern individuelle Wirkungen haben können, die Abhängig von deren momentanen Situation sind.

Die absolute Realität ihres eigenen Geistes ignorieren sie einfach. Oder sie sagen, dass er sich doch noch irgendwann mit Hilfe des Standardmodells der Materieeigenschaften erklären lassen wird. Sie hoffen deshalb so stark darauf, weil unser Vorstellungsmodell der Realität in der Struktur unseres Neuronengeflechts enthalten ist.

Das Dogma der Materie als Urgrund allen Seins ist unumstößliche Wahrheit in dem Vorstellungsmodell der Realität der Gemeinschaft der Naturwissenschaftler. Deshalb haben alle Naturwissenschaftler nicht die intellektuelle Kraft, ihr eigenes Bewusstsein und ihr eigenes emotionale Erleben entweder in einer, vom Körper unabhängigen geistigen Entität unterzubringen oder zumindest den intellektuellen Mut aufzubringen, der Materie generell eine geistige Komponente zuzugestehen, auch wenn die nicht abzählbar ist.

Geist ist absolute Realität im Universum. Zur absoluten Realität gehören auch die geistigen Wirkungen auf die Realität. Geist macht sich auf die Realität bemerkbar, dass er Ideen, dass er Ziele, Wünsche und Vorstellungen von Ideen hat, die ihn motivieren seine individuellen Ziele zu verfolgen. Die Realität eines Geistwesen zu erfassen würde bedeuten, seinen ganzen Bewusstseinsraum mit all seinen enthaltenen Ideen, Wünschen und Zielen mit seinen individuellen Freiheitsgraden zu kennen. Dann kenne ich seine momentane geistige Realität.

Zum Erfassen des Flußes der absoluten Realität ist es demnach notwendig, die Veränderungen aller geistigen Lebewesen und die ständigen Veränderungen ihrer inneren Realität zu erfassen, um einigermaßen sicher sagen zu können, wie sich die Realität im nächsten Moment durch deren Aktivitäten zeigen wird.

Die menschliche Realität

Ich denke, es ist jedem Leser klar geworden, dass wir Menschen nicht die Fähigkeiten und die notwendigen Kapazitäten haben, um die Realität komplett zu erfassen. Noch nicht einmal den Teil der  Realität, der sich unmittelbar im Empfangsbereich unserer Sinne befindet, können wir komplett erfassen. Und die Aktivitäten von Entitäten außerhalb unseres Empfangsbereichs verändern auch noch die Realität in unserem Empfangsbereich.

Wir Menschen können froh sein, wenn unser individuelles Vorstellungsmodell den zukünftigen Strom an Realitätsmomenten in unserem individuellen Umfeld mit einer ausreichenden Sicherheit vorhersagen kann. Besonders hilfreich ist hier, wenn unser individuelles Vorstellungsmodell immer eine schnelle Anpassung dieses Modells an unvorhergesehene Veränderungen vorsieht.  Dies wäre schon ein enormer Zugewinn, um das Verfolgen der eigenen Ziele im momentanen Umfeld sicherzustellen.

Zuviel Konservatismus ist schädlich und ein zu schnelles Anpassen an kurzfristige Veränderung könnte auch schädlich sein. Machmal ist einfach Abwarten auch eine gute Strategie. Das ganze, sich ständige Verändern der Realität, nennt sich Leben. Leben ist der Versuch, die Realität immer besser zu erfassen, um dadurch zu weiteren Erkenntnissen zu kommen.

Besonders die Menschen, die sich gerne als Wissenschaftler bezeichnen lassen, sind bemüht, die erlebte Realität in ein Vorstellungsmodell zu packen, welches ihnen ermöglicht die Realität des nächsten Momentes vorherzusagen. Leider versuchen sie nur den Ausschnitt der Realität zu erfassen, der sich mit einem standardisierten Modell der Materieteilchen erklären lässt.

Der klägliche Versuch der Hirnforscher, unsere geistigen Fähigkeiten zum Erleben und Verstehen unserer individuellen Realität allein in der Verschaltung unserer Neuronen zu finden, zeigt, wie stark das Dogma der Materie das Denken der Wissenschaftler einschränkt. Schon eine einfache Überlegung zeigt uns, dass die Realität unserer geistigen Fähigkeiten zum Erleben und Verstehen unsere individuelle Realität, nicht innerhalb der Kodierung unseres Neuronennetzwerks liegen kann.

Viele Menschen haben ein Verständnis für die Unendlichkeiten der reellen Zahlen. Wir alle erleben überall Kontinuität. Alle Bewegungen erleben wir als kontinuierliche Transformation von einem Ort zu einem anderen Ort. Unser Sichtfeld hat kein Raster, alles ist komplett gefüllt, ohne Lücken. Unser Netzwerk an Neuronen in unserem Körper besitzt aber nur eine endliche Anzahl von Neuronen, mit einer endlichen Anzahl von Dendriten und Axonen, die nur eine endliche Anzahl von Synapsen haben können, welche wiederum nur eine endliche Anzahl von zeitlich getrennten Impulsen weitergeben können.

Wie also kann der Sitz unseres Verständnis für Unendlichkeit und Kontinuität darin kodiert sein? Das ist unmöglich! Natürlich benötigen wir unsere Neuronen, keine Frage. Aber unsere erlebte Realität ist höchstens darin verschlüsselt enthalten. Unser Netzwerk an Neuronen ist unser Gedächtnis, unser momentanes Vorstellungsmodell der Realität. Aber die Instanz, welche diese Verschlüsselung des Neuronennetzwerkes in unser erlebtes Verständnis umsetzt, kann niemals darin enthalten sein, sie muß dem Neuronennetzwerk übergeordnet sein oder außerhalb davon sein.

In meinem persönlichen Vorstellungsmodell meiner individuellen Realität ist mein Körper ständigen materiellen Interaktionen ausgesetzt, die einen ständigen Strom von Impulsen erzeugt, der durch mein Netzwerk an Neuronen immer in einigen höchsten Bedeutungen des Momentes meines Vorstellungsmodells enden, die wahrscheinlich nur duch wenige Neuronen repräsentiert werden. Jetzt bekommt meine Erlebnisentität von meinem Körper diese höchsten Bedeutungen mitgeteilt, bewusst gemacht.

Jetzt erst verstehe ich den Moment so, wie ich meine Realität anhand der Signalfolge meiner körperlichen Rezeptoren und der Verschaltung meiner Neuronen zu meinem individuellen Vorstellungsmodell, Bedeutungsmodell der Realität nur verstehen kann.

Meine Erlebnisentität ist ständig einem Strom an höchsten Bedeutungen meiner individuellen Realität ausgesetzt. Es können nur sieben plus/minus zwei Varianten an höchsten Bedeutungen meiner momentanen Realität gleichzeitig in meiner Erlebnisentität vorhanden sein, sagt die Wissenschaft. Ich kann in jedem Moment immer nur eine davon wollen. Eine davon sollte möglichst auch immer Abwarten bedeuten. Diese ausgewählte höchste Bedeutung in meinem Neuronengeflecht besteht vielleicht nur aus einem Neuron.

An diesem Neuron der höchsten Bedeutung ist ein ganzes Netzwerk an Muskelaktivitäten angeschlossen, die ich mit meinem Wollen aktiviere. Auch dieses Netzwerk an komplexen Muskelaktivitäten habe ich mir in meinem bisherigen Leben mit meinem Körper erarbeitet. Mein Körper führt diese selbständig aus. Er führt dabei immer meinen Willen aus, weil mein Körper und Ich sich schon viel früher auf diese möglichen Alternativen geeinigt haben, bevor mir die jetzige Auswahl an Optionen bewusst gemacht wurde (Siehe: Libet Experiment).

Jetzt verändert mein Körper seine materielle Realität, relativ zu den anderen materiellen Entitäten in seinem direkten Umfeld.

Es wird Zeit, dass sich die Wissenschaft ihrer eigenen geschaffenen Realität, ihren eigenen Fakten stellt und darüber nachdenkt, mit welchem neuen Vorstellungsmodell sie die gesamte Realität, die materielle und die geistige Realität abbilden kann.

Geht es der Wissenschaft noch um die Erforschung der Wirklichkeit? Oder geht es nur noch um die nächsten Forschungsgelder, die nur noch Ergebnisse produzieren sollen, die direkt zu einem neuen Produkt und zu weiterem Gewinn der Geldgeber führen?

Leider hat die Wissenschaft jahrhundertelang das Denkmodell über die geistige Realität den verschiedenen Kirchen überlassen. Wir wissen alle, dass sich die Denkmodelle der Kirchen in den letzten 2000 Jahren nur auf Druck der Mehrheit der Menschen der Realität leicht angepasst haben. Wirkt die Inquisition der katholischen Kirche noch heute in den Köpfen der Wissenschaftler? Oder gibt es ein geheimes Abkommen, die kirchliche Meinungsführerschaft über die Realität des Geistigen nicht zu verändern?

Das größte Verbrechen der katholischen Kirche ist doch die Verunsicherung der Menschen über die vermeintliche geistige Realität der ewigen Verdammnis für Menschen, die ihr Verhalten nicht den Regeln der Kirchenfürsten unterordnen. Das Ganze soll auch noch im Sinne eines von Liebe geprägten, allmächtigen und allwissenden Gottes geschehen. Als wenn ein allmächtiger Gott nicht selbst dafür sorgen könnte, dass wir nur gewünschtes Verhalten zeigen können.

Wir brauchen ein einziges, optimiertes Denkmodell, dass die Realität des Materiellen und die Realität des Geistigen vereint.

Für mich steht es fest, dass für uns Menschen nicht mehr drin ist als eine individuelle Realität. Allerdings bin ich trotzdem davon überzeugt, dass es diese eine, bessere Denkmodell über die ganze Realität unserer materiellen und geistigen Realität gibt. Selbst wenn jeder Mensch dieses eine optimale Vorstellungsmodell der Realität des Seins schon bei Geburt verinnerlicht hätte, ist seine Realität trotzdem nur eine individuelle Realität, weil jedes Individuum nur mit einem individuellen Genom in einem individuellen Umfeld aufwächst.

Ein indivueller Körper mit individuellen Freiheitsgraden, in einem Umfeld, dass immer nur individuell erlebt werden kann, kann nur zu einer individuellen Realität führen. Denn auch das optimierte Vorstellungsmodell kann nur ein Rahmenwerk an Ur-Ideen sein, das durch die Ziele und Aktivitäten des Indiviuums ständig verändert wird.

Alle Individuen arbeiten an ihrem individuellen Verständnis ihrer Realität und verändern dabei ständig die Realität. Dies hält die Vielfalt im Universum hoch. Eine hohe Vielfalt ist Voraussetzung für weitere Erkenntnisse. Neue Erkenntnisse und Erlebnisse verfeinern und optimieren das Vorstellungsmodell des Individuums über die Realität.

Noch nicht einmal der Schöpfer des Universums kann wissen, wie sich ein einzelnes Individuum im nächsten Moment entscheiden wird, wenn es Freiheitsgrade hat. Er wird dies allerdings mit einer recht guten Wahrscheinlichkeit vorhersagen können. Aber nicht exakt.

Dies ist auch der Grund für die Quantenphysiker, dass sie nicht exakt vorhersagen können, wie die nächste Realität eines Teilchens genau aussehen wird. Die Wissenschaftler haben es natürlich etwas schwerer, als der Schöpfer des Universums, weil sie immer nur ganz wenige Teilchen betrachten können. Das komplette Erfassen der momentanen individuellen Realität eines Teilchens, nämlich seine Rahmenbedingungen im Experiment, entziehen sich noch den menschlichen technischen Möglichkeiten. Sie operieren mit Näherungen und Wahrscheinlichkeiten.

Das Geistuniversum

Dieses optimalere Denkmodell kann meiner Vorstellung nach nur ein Geistuniversum sein. Es ist egal, ob wir das Erleben unserer menschlichen Realität in eine, von unserem Gehirn separte geistige Entität auslagern, oder ob wir die Materieteilchen der Neuronen mit geistigen Fähigkeiten ausstatten, die dann unsere erlebte geistige Realität widerspiegeln. Beides führt zu einem Geistuniversum.

Nach den Erkenntnissen der Wissenschaft gibt es keine festen Teilchen. Die Wissenschaft beschreibt die Realität der Materieteilchen  nur als Wirkungen von Materieteilchen auf andere Materieteilchen. Wir erleben Materie nur durch ihre Wirkungen aufeinander. Diese Wirkungen können ohne Schwierigkeiten auch als Wirkungen zwischen rein geistigen Entitäten dargestellt werden.

Das optimalere Denkmodell für Geist und Materie ist ein Geistuniversum mit nur geistigen Entitäten, die so aufeinander einwirken, wie es unsere Erlebte Realität aufzeigt.

Wir kommen in jeden Fall nur zu einem optimaleren Denkmodell, wenn wir ein reines Geistuniversum postulieren, was ich hiermit auch tue.

Ich empfinde mich als ein geistiges Wesen. Ich bin mir sicher, dass mein Geist real existiert. Ich bin mir auch sicher, dass mein Körper real existiert. Ich bin sicher, dass Materie real existiert. Ich bin aber auch sicher, dass alle Materie auch aus rein geistigen Entitäten zusammengesetzt ist.

Meine Erlebnisentität, in der ich alles Erlebe, die ich als mein Ich empfinde, erlebe ich nicht so, als ob sie in meinem Körper existiert. Ich bin nicht mein Körper. Ich bin das, was ich durch den Fluß des Stromes meiner sich ständig verändernten Realität während meines ganzen Lebens von meinem Körper mitgeteilt bekommen habe und deshalb so erlebt und verstanden habe. Ich bin mein individuelles Vorstellungsmodell. Ich bin meine individuelle Realität und Ich bin Teil eines geistigen Universum.

Ich bin ein Geistwesen, das von seinen Trieben angetrieben wird. Meine Triebe sind göttliche Ziele, die ich nicht ablegen kann. ich kann sie nur zeitweise befriedigen, bevor sie sich wieder aufladen und mich antreiben, ihnen zu folgen.

Das Universum besteht nur aus geistigen Entitäten, die mit individuellen Freiheitsgraden ausgestattet sind. Diese können sie mit freiem Willen zum Erreichen ihrer artspezifischen Ziele, entsprechend ihrem individuellen Vorstellungsmodell der Realität nutzen.

Realität und Wirklichkeit

In der TDS wird zwischen Realität und Wirklichkeit unterschieden. Die Wirklichkeit verstehen bedeutet das Universum so zu erstehen, wie es der Schöpfer des Universums versteht. Realität ist immer nur eine Annäherung an die Wirklichkeit. Jede Entität hat ihre eigene individuelle Realität, die durch die Beschränkung der Art und des Individuums und dessen individuellen Interpretation seiner Ziele und des Momentes verursacht wird.

Im besten Falle ist die erlebte Realität eine echte Untermenge der Wirklichkeit.

Die Realität eines Schöpfers des Universums

Wenn wir von der Realität eines rein geistigen Universums ausgehen, stellt sich natürlich die Frage: Woher kommen all dies unterschiedlichen geistigen Entitäten? Und welchem Zweck dienen sie?

Die einzig sinnvolle Erklärung für diese Realität, die mit meinem individuellen Vorstellungsmodell der Realität kompatibel ist, ist die Vorstellung, dass jede Erlebnisentität im Universum ein individueller Erkenntnisprozess mit einem Vorstellungsmodell seiner Realität ist, der ein artspezifisches Erkenntnisziel in einem individuellen Umfeld mit artspezifischen Freiheitsgraden anstrebt.

Diese Überlegung führt unweigerlich zu einem Universum, das ein einziger komplexer Erkenntnisprozess ist. Das wiederum macht nur Sinn, wenn der Schöpfer des Universum nicht allwissend ist, aber einen Trieb zur Erkenntnis besitzt, der ihn ständig antreibt, zu weiteren Erkenntnissen zu gelangen.

Hierzu benötigt der Schöpfer des Universums die Fähigkeit diskrete individuelle Erlebnisentitäten aus sich heraus dissoziieren zu können, sie mit einem artspezifischen Erkenntnisziel als Trieb auszustatten und ihnen alle notwendigen und hinreichenden Freiheitsgrade und Fähigkeiten mitzugeben, um diesem Trieb folgen zu können

Als Indiz für diese reale Möglichkeit möchte ich die Fähigkeit von Kleinkindern anführen, welche früh intensiven Misshandlungen und wiederholten Vergewaltigungen ausgesetzt sind. Sie können sich in ihrem Inneren in mehrere Teilpersönlichkeiten dissoziieren.

Es bekommt immer nur eine Teilpersönlichkeit Kontrolle über den Körper. Es bekommt die Teilpersönlichkeit die Kontrolle, welche in der momentanen individuellen Realität des Kindes am Besten das Überleben sichert, weil nur ein Minimum an Leid ertragen werden muß.

Es ist das Krankheitsbild der Dissoziativen Identitätsstörung. Es wird zwar als Krankheitsbild geführt, weil es weit weg vom Durchschnittsverhalten ist. Es zeigt aber das Potential auf, das in unserem Geist wohnt.

Das Universum ist in meinem Vorstellungsmodell der Realität ein separater Erkenntnisraum eines Geistwesens, das mit einem leerem Erkenntnisraum beginnt und in einem langen Erkenntnisprozess nach dem Erkenntniskontinuum strebt.

Das Endziel aller Erkenntnis kann nur das Erkenntniskontinuum sein, in dem alle Ur-Ideen mit all ihren konkreten und diskreten Ausprägungen enthalten sind. Alles ist darin enthalten, was gedacht werden kann, was sein kann. Es ist der göttliche Erkenntnisraum eines göttlichen Bewusstseins.

Das ist das Ziel des Schöpfers des Universums. Deshalb ist auch für ihn nur die momentane Realität erlebbar. Die zukünftige Realität des nächsten Momentes seines Universum ist auch für ihn nicht exakt vorhersehbar. Allerdings enthält sein momentanes Bewusstsein alle jemals dagewesenen Realitätsmomente des Universums. Er benötigt kein externes Gedächtnis. Er kann nichts vergessen. Für ihn gibt es nur ein Jetzt, das immer komplexer wird.

Es gibt viele Wissenschaftler und andere Menschen, die sich als Atheisten bezeichnen uns stolz darauf sind. Ich vermute, dass sie diese Überzeugung aufgrund ihres individuellen Vorstellungsmodell über die Realität ihrer Existenz haben. Ein wirklich denkender Mensch kann dies vordergründig aber nur tun, wenn er der Überzeugung ist, dass alles mit den Eigenschaften der verschiedenen Materieentitäten zu erklären ist und dass die Existenz der Materie durch irgend etwas anderes erklärt werden kann, das keinen Geist benötigt, wie etwa durch den Zufall.

Selbst wenn dies möglich wäre, dann verdrängt er immer noch die Frage nach der Notwendigkeit der stabilen Eigenschaften der Materieteilchen, die ein zuverlässiges Zusammenspiel der einzelnen Materieteilchen ermöglichen, damit unsere wunderbare Welt der Vielfalt entstehen konnte.

Außerdem soll die ganze Materie des ganzen Universums auf einen Schlag aus einem unendlich kleinen Raum entstanden sein, wo doch schon ein kleines Masseteilchen nicht gestattet, dass am gleichen Ort noch ein anderes Teilchen existieren darf.

Warum soll es überhaupt Materie geben, die sich entsprechend der Naturgesetze verhält? Und das alles soll dann auch noch rein zufällig passiert sein. Eine Gesetzmäßigkeit aus Zufall? Was für ein kompletter Unsinn ist das denn?

Gesetzmäßigkeiten sind Wirkungen von geistigen Ursachen. Gesetzmäßigkeit ist eine Ur-Idee. Ideen können nur Geistwesen produzieren, erkennen, erleben und verstehen.

Ich habe die Befürchtung, dass die Atheisten Angst haben vor der Realität eines Geistuniversum. Die Realität eines Geistuniversum erfordert zwingend die Realität eines Geistwesens als Schöpfer des Universums. Dieses Geistwesen kennt natürlich jeden einzelnen Gedanken von allen Entitäten im Universum.

Ist es das Verbrechen der katholischen Kirche, dass die mögliche Realität einer ewigen Verdammnis geschaffen hat, um sich die Menschen gefügig zu machen. Ist es diese mögliche Realität, die in den Vorstellungsmodellen der Menschen vorhanden ist, vor der sich Menschen fürchten und deshalb lieber die Möglichkeit eines höheren Geistwesens verdrängen, als diese schreckliche Realität anzunehmen? Ein Vorstellungsmodell, das nur berechenbare Komponenten enthält, bietet einigen geistigen Schutz vor ewiger Verdammnis.

In meiner Realität des Geistuniversums ist der Schöpfer ein Geistwesen, das nicht allwissend ist, aber einen Trieb zur Erkenntnis besitzt. Deshalb hat er sich einen dynamischen, inneren Erkenntnisraum geschaffen, den wir Universum nennen, in dem er seine möglichen Erkenntnisse überprüft.  Wir Menschen sind ein Ergebnis seines Stroms an Erkenntnissen seiner Erlebnisentität und wir existieren als reine Geistwesen in diesem Erkenntnisraum Universum.

Jeder Mensch kann und darf alles tun, was er will. Er kann dies sowieso nur tun, innerhalb der Freiheitsgrade, die ihm als Individuum der Spezies Mensch zur Verfügung stehen. Kein Mensch kann entgegen den Interessen des Schöpfers des Universums handeln oder denken. Er kann es einfach nicht. Er kann nur das tun, was er wirklich auch darf. Allerdings hat alles, was er tut oder auch nicht tut, irgendwelche Konsequenzen auf den Strom der Realitätsmomente in seinem Umfeld und damit auf andere Entitäten im Universum.

Meine Realität besteht aus einem Geistuniversum. Geist erschafft Realität. Wie sieht ihre aus?

Hat sich ihr Vorstellungsmodell über die Realität durch das Lesen dieses Essays verändert? Sicher nicht. Das Selbstverständnis der Welt von Erwachsenen Menschen läßt sich nicht so einfach verändern. Mit dem Vorhandenen haben wir eine gewisse Erfahrung, eine vermeintliche Sicherheit in der Welt. Bleiben sie skeptisch, nicht nur gegenüber Neuem sondern auch gegenüber ihren alten Erkenntnissen.