Das Telepathie Experiment

Das Zentrum der russischen parapsychologischen Forschung ist das Institut für Bio-Information an der Universität Moskau. Dort wurden in der Vergangenheit, vornehmlich mit den hochbegabten Sensitiven Juri Kamenskij und Karl Nikolajew, Telepathieversuche unter wissenschaftlicher Kontrolle durchgeführt.

Seit Jahren hat Karl Nikolajew, ein bekannter Moskauer Journalist und Schauspieler, behauptet, dass zwei aufeinander abgestimmte Personen miteinander in telepathische Verbindung treten können, egal wie weit sie von einander entfernt sind.

Nun soll er seine Behauptungen unter kontrollierten Laborbedingungen unter Beweis stellen. Am 19. April 1966 trifft Karl Nikolajew, in Nowosibirsk ein. Sein Weg führt ihn wie schon viele vor ihm, die ihre telepathischen Fähigkeiten unter Beweis stellen wollten, auf die gegenüberliegende Seite des Flusses Ob, dorthin wo die legendäre Wissenschaftsstadt Akademgorodok liegt.

Das Experiment

Angeschlossen an eine Vielzahl von Messinstrumenten und unter den kritischen Augen von drei Wissenschaftlern versucht er sich völlig zu entspannen.

Im entfernten Moskau unterzieht sich sein Partner, der Biophysiker Juri Kamenskij, derselben Prozedur. Schließlich wird diesem ein versiegeltes Paket überreicht, dann schließen sich die Türen seines Isolierraums. “Ich wusste bis dahin nicht, was ich Nikolajew auf telepathischem Wege übermitteln sollte”, berichtet Kaminskij. “Ich wusste nur, dass mir das Komitee nacheinander sechs Gegenstände aushändigen würde.”

Die Transmissionszeit sollte pro Gegenstand zehn Minuten betragen. Kamenskijs intensive Konzentration richtet sich auf das erste Objekt, eine Metallspirale. Auch Nikolajew, in einer Entfernung von fast 3.000 Kilometern, sammelt seine inneren Kräfte; sein Körper strafft sich. Er schreibt: “rund metallisch … glänzend … gekerbt … sieht wie eine Rolle aus”. Als sich Kaminskij als nächstes auf einen Schraubenzieher mit schwarzen Plastikgriff konzentrieren soll, notiert Nikolajew: “Lang … dünn … Metall … Kunststoff … schwarzer Kunststoff.”

Das Ergebnis

Dr. Ipolit Kogan, Leiter der Popow-Gruppe für psychologische Forschung in Moskau, war auf die Idee gekommen, die Hirnströme von Nikolajew und Kamenskij während eines telepatischen Experiments zu messen. Bei diesem Versuch, der über eine Entfernung von 650 km ging, hatte man Nikolajew (Empfänger) weder gesagt, wann Kamenskij (Sender) beginnen, noch wann die Sitzung beendet sein würde.

Das Ergebnis war eine Überraschung. Nikolajews (Empfänger) Hirnströme zeigten zunächst das erwartete Bild: einen Alpha-Rhythmus, der dem entspannten Ruhezustand eines nicht schlafenden Menschen entspricht. Exakt in dem Augenblick, in dem Kamenskij (Sender) zu senden begann, änderten sich Nikolajews (Empfänger) Hirnstromkurven schlagartig – und zwar immer einige Sekunden bevor es Nikolajew (Empfänger) bewusst wurde, dass er eine telepathische Botschaft empfing.

Später sagt Kaminskij über seine Erfahrungen: “Mir scheint, dass jeder Mensch die Fähigkeit besitzt, telepathisch zu senden und zu empfangen. Aber wie bei jeder Tätigkeit ist es nötig, diese Gabe zu trainieren und zu entwickeln. Natürlich sind gewisse Menschen talentierter als andere.”

Das Problem

Diese Versuche, die die Existenz der Telepathie zweifelsfrei beweisen, schlossen ebenso zweifelsfrei die elektromagnetische Welle als Erklärung aus. Um gewaltige Distanzen zu überbrücken, müssen die Signale von außerordentlich starken Energiequellen ausgehen. Die Sendeleistung, die das menschliche Gehirn mit seinen Milliarden Neuronen zu erbringen vermag, ist jedoch nur gering. Sein Energieverbrauch beträgt gerade 25 Watt – die Kapazität einer trüben Glühlampe.

Weitere Versuche bewiesen ebenfalls, dass elektromagnetische Wellen nicht die Träger der telepathischen Botschaft sein können. Man setzte hierzu den Empfänger in einen Faradayschen Käfig, einen Behälter aus einfachem Drahtgeflecht. Durch ein solches Gitter kann keine elektromagnetische Welle dringen – selbst ein Millionenvolt-Blitzschlag könnte dem Insassen keinen Schaden zufügen.

Der Blitz ist eine elektromagnetische Welle. Wenn er den Faradayschen Käfig nicht durchdringen kann, so dürfte die Telepathie das ebenfalls nicht können – vorausgesetzt, auch sie ist eine elektromagnetische Welle. Telepathie-Versuche, so zeigte sich, funktionieren auch im Faradayschen Käfig reibungslos.

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