Warum kann Ich überhaupt etwas verstehen?

Im Laufe meines Lebens habe Ich viel Verständnis über meine Umwelt und meine individuelle Realität angesammelt. Ständig ziehe Ich dieses Verständnis aus meinem Gedächtnis heran, um  meine momentane Situation im Jetzt zu bewerten und um die kurzfristigen Ziele meiner nächsten Aktivitäten zu bestimmen. Das kann ich nur, weil ich schon einen immensen Schatz an Bewertungen von erlebten und erdachten Situationen mit mir herumschleppe, die ich soweit verstehe, wie ich sie in der Vergangenheit bewertet habe.

Das wir dem Geschehen um uns herum eine Bedeutung beimessen können ist doch das eigentliche Geheimnis unseres Seins. Bedeutung erkennen heißt, dass wir Objekte und Geschehnisse in unserer Umgebung verstehen und sie in Bezug zu uns selbst bewerten können.

Wir schätzen das Geschehen um uns herum ständig ein. Ist es für uns vielleicht gefährlich oder verspricht es sogar besonders erfüllend zu sein? Woher kommt unser Verstehen? Vieles davon lernen wir schon als Kleinkinder, bevor wir Sprache verstehen. Wer lehrt uns das?

Unsere Fähigkeit zu verstehen ist mit dem heutigen Standardmodell der Materie, welches die Physik als vollständig ansieht, nicht erklärbar. Es wird ein anderes Modell benötigt, um unser Verstehen zu erklären. Man kann dieses Modell natürlich auch den religiösen Organisationen (Kirchen, Sekten usw.) überlassen. Womit die Menschheit aber nicht weiter kommt.

Wenn dieses Verstehen etwas mit der Art und Weise zu tun haben könnte, wie unsere Neuronen (Nervenzellen) verknüpft sind, dann müssten ja schon unsere Neuronen die Intelligenz haben, das Geschehen um uns herum so zu bewerten, wie wir es tun, sonst könnten sich die Neuronen nicht entsprechen verknüpfen, um die momentane Erfahrung abzubilden.

Unser Körper mit seinen Milliarden Neuronen kann deshalb nur unser Gedächtnis sein. Die Kontrolle, wie diese Milliarden Neuronen verbunden werden und warum, muß also eine andere, eine übergeordnete Instanz entscheiden. Es muß unser ICH sein, unser Geist.

Die wissenschaftlichen Untersuchungen über unser Gehirn beweisen, dass wir Menschen für alle körperlichen und fast alle geistigen Aktivitäten die Aktivitäten unserer Neuronen benötigen. Wenn all unser Verstehen und unsere Handlungsmöglicheiten in den Verknüpfungen unserer Neuronen kodiert ist, dann muß unser verstehendes ICH außerhalb dieses Neuronennetzwerkes existieren, weil es ein übergeordnetes Verständis sein muß.

Ich betrachte mein ICH, meine Erlebnisentität als eine rein geistige Instanz mit dem Potential, alles verstehen zu können. Sie ist allerdings mit meinem Körper in einer unbekannten Art und Weise verschränkt. Ohne meinen Körper kann ICH am Leben im Universum nicht teilnehmen.

Es muß also einen Grund geben, warum meine Existenz im Universum mit meinem Körper nötig und möglich war.

Das Problem

Das Hauptproblem unseres derzeitigen wissenschaftlichen Denkmodells über die Wirklichkeit der Welt und der menschlichen Natur ist, dass es keines gibt. Wir haben so viele verschiedene, wie es Menschen gibt. Es gibt zur Zeit kein Denkmodell, das sowohl unseren unbestreitbaren Geist, wie auch die Erkenntnisse der Physik vereint.

Wir benötigen dringend ein allumfassendes Denkmodell, dass sowohl die Positionen der Materialisten, wie auch der Spiritualisten vereint. Es muß Spiritualität mit Wissenschaft vereinen. Dann vereint es auch alle Religionen.