Das erlebte Weltbild

Schauen wir uns das Zusammenspiel von Bewusstsein und Materie einmal an einem menschlichen Beispiel an. Viele Erwachsene im westlichen Kulturkreis haben als Kinder mit Bauklötzchen aus Holz gespielt und dabei wichtige Fähigkeiten spielerisch erworben und ausgebaut.

Wahrnehmung

Betrachten wir einen Würfel aus Holz mit unseren Sinnen. Wir fühlen den Würfel als etwas, was wir rundherum und überall fühlen können, weil es dem Druck unserer Finger einen Widerstand bietet. In unserem Bewusstsein wird er deshalb als etwas Festes erlebt. Durch das Betasten und Begreifen bekommen wir außerdem eine räumliche Vorstellung des Würfels in unserem Bewusstsein. Jedes unserer Augen sieht zwei verschiedene, zweidimensionale Abbildungen des Würfels. Diese beiden zweidimensionalen Bilder erscheinen in unserem Bewusstsein als ein dreidimensionales Gebilde  (Wer macht das? Wie passiert das?). Um uns zu vergewissern, drehen wir den Würfel und bekommen so unterschiedliche zweidimensionale Abbilder des Würfels.

Unsere erinnerte Erfahrung sagt unserem Bewusstsein, dass diese verschiedenen Bilder, kombiniert mit unseren Bewegungen der Arme, Finger und unseren Berührungsempfindungen, dem Bild eines dreidimensionalen Holzwürfels entsprechen. Wir bringen unser momentanes Sehen mit unserem momentanen Fühlen und unseren jahrelangen Erfahrungen in Einklang. Es wird uns unmittelbar bewusst, dass es ein Würfel ist. Der Prozess des Erkennens ist uns unbewusst. Unsere Erfahrung im Erkennen eines Würfels ist so groß, dass wir sogar ein Bild von einem dreidimensionalen Würfel, als Würfel akzeptieren, obwohl es nur ein zweidimensionales Bild ist. Hier kann es aber zu Täuschungen kommen, da das Betasten (Begreifen) fehlt. Unsere Erfahrung im Erkennen von Maserungen von bearbeiteten Holzoberflächen ist so groß, dass wir sofort das Erkennen eines Würfels aus Holz in unserem Bewusstsein haben.

Wir empfinden die Oberfläche des Würfels als eine geschlossene, kontinuierliche Oberfläche, ohne Lücken und Zwischenräume. Es gibt aber natürlich feine Zwischenräume in den Strukturen des Holzes. Die Auflösung unserer Tastsinne reicht nicht aus, um diese zu erkennen. Dieser gesamte Prozess des Erkennens des Würfels geschieht meist unbewusst, weil wir es als Kleinkind schon gelernt haben. Nur unsere Bewegungen und das Ergebnis dieses Erkennens sind uns bewusst.

Soweit würde es auch ein primitiver Urmensch erleben, wenn er die gleichen Erfahrungen in seinem bisherigen Leben mit Holzwürfel gemacht hätte.

Wissenschaft

Erst durch die Aussagen der Wissenschaften kommen wir auch zu anderen Interpretationen dieses Vorganges der Wahrnehmung. Mit modernen bildgebenden Verfahren können Wissenschaftler die Hirnregionen lokalisieren, die für den Prozess des Würfelerkennens benötigt werden. Nur das eigentliche, abschließende Bewusstwerden des Gegenstandes als Würfel in unserem Bewusstsein kann nicht als separate Aktivität in unserem Gehirn nachgewiesen werden oder einer bestimmten Region zugeordnet werden.

Unsere wissenschaftlichen Erkenntnisse sagen uns, dass der Würfel ringsherum kontinuierlich von weiterer Materie umgeben ist, nämlich von Luft. Die Luft fühlen wir aber mit unseren Händen nicht, da die einzelnen Luftbestandteile nicht fest miteinander verbunden sind und deshalb leicht bewegt werden können. Sie geben deshalb dem Druck unserer Hand so leicht nach, dass entweder unsere Druckrezeptoren in der Haut sie nicht bemerken oder unser Gehirn hat gelernt, dass das Wegschieben der Luft unbedeutend ist und es wird uns nicht bewusst gemacht. Deshalb fühlen wir langsam bewegte Luft nicht. Aus diesem Grund wurde in der Vergangenheit auch sehr lange die Existenz von Luft, selbst von der Wissenschaft nicht anerkannt.

Zellen

Unsere wissenschaftlichen Erkenntnisse sagen uns weiterhin, dass die feste, für unsere Hände undurchdringliche Oberfläche des Würfels aus einer gewachsenen Struktur von abgestorbenen Zellen besteht, die früher zu einem vielzelligen Lebewesen, einem Baum gehört haben. Abhängig von der verwendeten Pflanze, können die Zellen sehr unterschiedliche Eigenschaften gehabt haben. Sie hatten in jedem Fall Stützfunktion und dienten auch dem Transport und der Speicherung von Wasser und Mineralien durch die Pflanze. Zu Lebzeiten der Pflanze hat sich die Pflanze durch Zellteilung und sinnvolle Differenzierung der Zellen aus einem einzigen Samenkorn entwickelt. So wurde von vielen einzelnen Zellen das Holzgerüst aneinandergefügt, um die Systemstabilität der Pflanze im Überlebenskampf in seiner spezifischen Umwelt zu gewährleisten und zu optimieren.

Jede pflanzliche Zelle besteht aus einer Zellwand aus Zellulose. Der Zellkern mit seinen Erbinformationen in der DNS (Desoxyribonukleinsäure) ist von einer separaten Membran umgeben. Innerhalb der Zelle können noch andere Strukturen existieren, die spezifische Aufgaben haben, wie zum Beispiel die der Photosynthese oder die der Herstellung von Proteinen zum Aufbau von weiteren Zellen oder zur Speicherung der Stoffwechselprodukte zur Ernährung der Zelle und zum  Abtransport der Stoffwechselprodukte, die nicht benötigt werden.

Das sind schon recht komplexe Aufgaben für eine kleine Zelle. Jede Zelle ist eine komplexe nanotechnische Fabrik mit sehr komplexen Abläufen, die einzelne, benötigte Makromoleküle aus kleineren Molekülen zusammen bauen kann, um dem Wohle der Pflanze im Ganzen zu dienen.

Jede einzelne Zelle von Einzellern und Vielzellern weiß mehr über die individuelle Reaktionsmöglichkeiten einzelner Moleküle, Atome und deren Komponenten als die gesamte menschliche Wissenschaft. Sie beherrscht die Kontrolle dieser Reaktionen zum Wohle der Zelle. Nur eine statistische Vorhersage der Reaktionen wäre hier nicht sehr hilfreich, da nur für wenige Moleküle Platz in der Zelle vorhanden ist. Jede Zelle ist in der Lage einzelne Moleküle im Inneren zusammen zu bauen, die sie zum Überleben braucht und anschließend an die notwendige Stelle in der Zelle oder im Körper des Vielzellers zu bringen wo sie eine gewünschte Reaktion oder Funktion bewirken soll. Abfallprodukte solcher Reaktionen, die nicht wiederverwendet werden können, werden aus der Zelle entfernt. Außerdem legt die Zelle für Zeiten des Nahrungsmangels Energiedepots an.

Alle Lebewesen bestehen aus solchen Zellen. Das Reich der Lebewesen wird heute nur noch in Abhängigkeit des Zelltyps in drei Domänen eingeteilt. Die Domäne der Archäen, der Bakterien und der Eukarioten.

Archäen werden auch Urbakterien genannt. Sie sind die einfachen Spezialisten, die zum Teil an sehr extreme Umweltbedingungen angepasst sind. Sie besitzen keine separaten Zellorganellen in ihrem Körper. Die Bakterien haben wie die Archäen keinen separaten Zellkern. Ihre DNS (Desoxyribonukleinsäure)  schwimmt frei im Zellplasma (Cytoplasma), sie können aber unterschiedliche Zellorganellen besitzen.

Die Eukarioten sind die am weitesten entwickelten Einzeller. Nur sie besitzen einen Zellkern, der die DNS (Desoxyribonukleinsäure) enthält und sie vom Zellplasma und anderen Zellorganellen trennt. Es sind die Generalisten unter den Einzeller mit dem größten Funktionsumfang in einer Zelle.
Alle Vielzeller wie Pflanzen, Tiere und wir Menschen bestehen aus eukariotischen Zellen. Die allererste Zelle jedes Vielzellers muss schon alle Funktionen enthalten, um den Bau des Körper des Vielzellers zu ermöglichen.

Es muss etwas geben, was den Gesamtplan des höheren Lebewesen und die Fähigkeit zur dessen Realisierung kennt. Die Wissenschaft geht davon aus, dass alle Prozesse in jeder Zelle durch das Riesenmolekül im inneren des Zellkerns, das die Wissenschaft als DNS bezeichnet, zwar gesteuert wird, der Auslösemechanismus für die einzelnen Prozesse aber noch unklar ist.

Ohne Vergrößerung sehen wir die einzelnen Zellen unseres Würfels nicht mehr. Wir sehen nur die faserige Struktur des Holzes. Die hervorragenden Leistungen der materialistischen Naturwissenschaften haben uns diese Erkenntnisse über die Zellen erbracht.

Moleküle

Wenn wir uns eine Zelle mit wissenschaftlichen Methoden noch genauer ansehen, dann sehen wir, dass die Strukturen der Zellen aus Materialien bestehen, die wir als chemische Substanzen bezeichnen. Die Inhalte und Strukturkomponenten lebender Zellen bestehen aus Ansammlungen von chemischen Stoffen wie Wasser, Proteinen, Lipiden, Polysacchariden, Enzymen und anderen organischen und anorganischen Molekülen.

Die Wissenschaft sagt uns auch, dass alle chemischen Stoffe aus einer spezifischen Anordnung von Molekülen bestehen, welche die chemischen und physikalischen Eigenschaften dieses Stoffes bestimmen. Jede Zelle hat die Fähigkeit Atome, Ionen und Moleküle aus seiner Umgebung aufzunehmen, sie so zu verarbeiten, dass Beschädigungen der Zelle repariert werden und dass die spezifischen Aufgaben nach Anforderung von Außen in der Zelle ausgeführt werden.

Atome

Weiterhin sagt uns die Wissenschaft, dass die einzelnen Moleküle wiederum aus einer sehr spezifischen räumlichen Anordnung von Atomen bestehen. Jede Zelle beherrscht die Kunst der Anordnung von Atomen im Raum, um benötigte Moleküle herzustellen. Wenn ein kritisches Molekül einer Zelle zerfällt, kann die Zelle sterben. Entweder der Defekt wird von der Zelle selbst repariert oder die Zelle wird durch den programmierten Zelltod gezielt abgebaut und eventuell anschließend durch eine neue Zelle des gleichen Typs ersetzt. Die neue Zelle wird von entsprechenden Stammzellen durch Zellteilung und Zelldifferenzierung erzeugt.

Bis jetzt sieht es noch so aus, als ob der Würfel aus einem sehr großen Haufen von sinnvoll angeordneten Materiepartikeln besteht, die wir Atome nennen. Wir nennen sie Atome, weil die Wissenschaft früher geglaubt hat, dass diese Strukturen nicht weiter zerteilt werden können und dass sie ohne einen Zwischenraum, den ganzen Raum eines Festkörpers ausmachen. Diese Vorstellung entspricht unserer sinnlichen Erfahrung von der Materie.

Elektronen

Die materialistische Wissenschaft ist aber schon wieder weiter und sagt uns, dass die Hauptmasse eines Atoms in seinem Zentrum dem Atomkern enthalten ist und dass dort auch die elektrisch positiv geladenen Ladungsträger vorhanden sind. Als Gegenpol zur positiven Kernladung befinden sich entsprechend viele elektrisch negativ geladene Ladungsträger auf weit vom Kern entfernten, unterschiedlichen Orbitalen (Kernumhüllungen) des Atoms. Das Verhältnis des Durchmessers des Atomkerns zum Durchmesser der äußeren Elektronenorbitale wird mit 1:10000 angegeben. Die Orbitale entsprechen räumlichen Abständen vom Zentrum des Atoms.

Je nach Art des Atoms (Elements) hat es verschiedene Orbitale. Einzelne Atome können sich unter normalen Bedingungen, wie sie auf der Erde vorkommen, nicht näher kommen, als es die Elektronen des äußersten Orbitals erlauben.

Kommt es zu einer Elektronenverbindung von Atomen zu einem Molekül, dann bilden Diese Atome eine gemeinsames Orbital, welches durch die Elektronen der beteiligten Atome erzeugt wird. Durch diese Verbindung von Atomen weichen die Orbitale der Moleküle von einer Kugelform ab und weisen deshalb nicht mehr in alle Raumrichtungen gleiche Eigenschaften aus.

Die Elektronen werden als Punktladungen angesehen, was bedeutet, dass sie selbst keine räumliche Ausdehnung haben. Nur ihre Wirkung hat räumliche Ausdehnung. Dies bedeutet, dass Materie, bezogen auf sein Volumen, im Verhältnis von 1:1.000.000.000.000 aus leerem Raum besteht, wenn wir annehmen, dass wenigstens der Kern aus einer festen Masse besteht. Masse ist das, was Schwere und Trägheit bedeutet. Aber nur die Elektronenorbitale verhindern, dass wir nicht mit unseren Fingern in den Holzwürfel eindringen können.

Kernteilchen

Doch inzwischen hat die Wissenschaft uns weiter gelehrt, dass auch die Neutronen und Positronen des Atomkerns keine unteilbaren Entitäten sind, sondern dass sie zu der Gruppe von Hadronen gehören, die jeweils den Atomkern darstellen. Die Hadronen wiederum sollen jeweils aus Quarks bestehen, die bisher noch keiner nachgewiesen hat, aber berechnet werden konnten. Alle Elementarteilchen der Atome werden als Punktladungen ohne einen festen Kern angesehen.

In der Summe bedeutet das, dass es keine festen Teilchen gibt, die einen Raum mit einem festen Stoff ausfüllen.

Die Elementarteilchen haben Eigenschaften wie den Spin (magnetische Eigenschaft), die elektrisch positive oder negative Ladung und Masse. Sie werden durch ihre Eigenschaften und Wechselwirkungen mit den drei Grundkräften der Physik definiert. Diese Kräfte sind die starke Wechselwirkung, die schwache Wechselwirkung und die elektromagnetische Wechselwirkung. Diese Kräfte und Wechselwirkungen wirken sich aber nur auf andere Punktladungen aus. Mit diesen Kräften, die in der Quantenphysik beschrieben sind, werden die Atome,  Moleküle und Stoffe zusammengehalten und zerfallen auch wieder nach statistischer Gesetzmäßigkeit. Ihre scheinbare räumliche Ausdehnung ergibt sich nur aus ihrer räumlichen Wirkung auf andere Teilchen.

Man spricht zwar von Teilchen, meint aber damit nicht eine begrenzte räumliche Ausdehnung, sondern stellt sich punktförmige Gebilde vor, die bestimmte, diskrete Werte ihrer spezifischen Fähigkeiten annehmen können. Nicht alle Werte sind möglich. Unendlichkeiten und kontinuierliche Werte sind wohl nicht möglich.

Verschränkung

Falls sie denken, dass diese Elementarteilchen feste Eigenschaften haben, dann irren Sie sich. Im atomaren und subatomaren Bereich gilt heute die Quantenphysik als das Maß der Dinge. Hier haben Elementarteilchen nicht immer feste Eigenschaften. Den Ort eines Elektrons im Atom kann nur mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit lokalisiert werden. Der Weg eines einzelnen Lichteilchens (Photon) kann nicht mit Sicherheit festgestellt werden.

Es gibt auch Teilchen, die irgendwie zusammen gehören, die verschränkt sind. Erst wenn man eine Eigenschaften eines dieser verschränkten Teilchen durch Messung bestimmt, wird gleichzeitig in diesem Moment die Eigenschaft des anderen Teilchens festgelegt. Versucht man bei der Messung andere Eigenschaften festzulegen, dann haben plötzlich beide Teilchen andere Eigenschaften. Die Messung selbst beeinflusst immer stärker die Eigenschaften der Teilchen, je kleiner die untersuchten Teilchen sind.

Was sagt uns das?

Sie sind in bester Gesellschaft, wenn Sie bis jetzt nicht alles verstanden haben. Die heutigen Erkenntnisse der Quantenphysik sind nicht mit den Erfahrungen unserer körperlichen Sinne zu beschreiben und können bisher auch nicht durch unseren Intellekt modellhaft erfasst werden. Deshalb gibt es kein Vorstellungsmodell, das die Erkenntnisse der Quantenphysik beschreiben kann. Deshalb versteht sie kein Mensch wirklich.

Die Quantenphysik besteht nur aus Mathematik. Nur mit Hilfe der Mathematik können Wirkungen zwischen Elementarteilchen beschrieben werden, mit denen sich statistische Vorhersagen machen lassen, wie sich die Mehrzahl der Teilchen im Versuch verhalten werden, wenn die Anfangszustände dieser Standardteilchen hinreichend eingegrenzt werden können.

Bitte beachten Sie, dass die oben genannten mathematischen Beschreibungen der Materie von unserem menschlichen Bewusstsein mit wissenschaftlichen Methoden erarbeitet wurden, obwohl der Sitz unseres Bewusstseins in unserem materiellen Gehirn nicht zu finden ist.

Wichtig ist ebenfalls die Erkenntnis, dass es keine Entität der Materieteilchen gibt, die einen begrenzten Raum komplett ausfüllt. Diese Entitäten werden nur als Raumpunkte angesehen, die über die räumliche Ausdehnung ihrer Wirkung auf andere Entitäten definiert sind. Ein Punkt hat keine räumliche Ausdehnung, auch keine ganz kleine. Selbst dieses punktuelle Zentrum kann nur mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit als Ort einer Entität bestimmt werden.

In der Makrowelt unserer Sinne erleben wir die Wirkungen dieser Entitäten in unserem Bewusstsein als Licht, als schwere Masse, die jeder Veränderung im Raum Widerstand entgegen bringt. Wir erleben sie als Materie, die einen bestimmten Raum einnimmt und bestimmte Wirkungen auf benachbarte Entitäten ausübt. Wir kennen sie als elektrische Anziehung oder Abstoßung, als magnetische Anziehung oder Abstoßung.

Die Anziehungskräfte ermöglichen feste zusammenhängende Körper. Die Abstoßungskräfte stellen sicher, das nicht alle Materie in einem Punkt verschwindet und wir erleben sie im Alltag dadurch, dass ein Körper nicht den gleichen Platz eines anderen Körpers einnehmen kann. Die Größe der Anziehung und Abstoßung legt auch fest, ob wir Materie als feste, flüssige oder gasförmige Stoffe erleben.

Einzelne Atome, Moleküle oder auch einzelne Lichtquanten (Photonen) können wir mit unseren Sinnen nicht wahrnehmen. Wir können immer nur eine minimale Anzahl davon wahrnehmen.

Unser Holzwürfel besteht nach wissenschaftlicher Meinung also nur aus leerem Raum, in dem es eine Struktur von verschiedenen Entitäten gibt, die eine Struktur von Beziehungskräften im Raum erzeugen. Wobei die Namen dieser Entitäten den prinzipiell nur unscharf messbaren Ursprung des Ortes der verschiedenen Beziehungskräfte und deren räumliche Wirkung bezeichnen. Diese Entitäten nehmen selbst keinen Raum ein, sie werden nicht als solide, feste Körperchen gesehen. Nur ihre Wirkungen zeigen eine räumliche Ausdehnung.

Man kann sagen, sie machen den Raum erst erfahrbar durch ihre Wirkungen. Man kann die Wirkung nachweisen, die zum Beispiel verhindert, dass eine ähnliche Entität den gleichen Ort einnehmen kann. Gesehen hat sie noch kein Mensch.

Denn sehen können wir nur solche Stoffe, die ständig Lichtquanten (Photonen) aufnehmen und wieder aussenden. Diese Photonen verursachen in den Photorezeptoren unserer Augen einen Reiz, der an das Gehirn gemeldet wird. Die große Anzahl solcher Reize erzeugt ein Abbild unserer Umwelt, das anschließend irgendwie an unser Bewusstsein weitergeleitet wird.

Es gibt nur Wirkungen

Es gibt keine feste Materie, die einen gewissen Raum ausfüllt. Es gibt nur Wirkungen zwischen Entitäten, die in uns Menschen das Bewusstsein erzeugen, dass der Würfel uns so erscheint, als ob er einen definierten Raum ausfüllt und eine definierte Oberfläche besitzt, und dass er nur von unserer Hand umgeben ist.

In Wirklichkeit fühlen wir mit unserer Hand nur einen Phasenübergang zwischen den Wirkungen der Holzmoleküle untereinander und den Wirkungen der Luftmoleküle untereinander. Wir können mit den starken Wirkungen unserer Handmoleküle sehr leicht die schwachen Wirkungen der Luftmoleküle überwinden. Die Wirkungen der Moleküle unserer Hand und unsere Muskelkräfte sind aber nicht stark genug, um die Wirkungen der Holzmoleküle zu verändern. Die Gesamtheit der Informationen, die wir durch unsere Rezeptoren im Körper beim Befühlen und Betrachten des Holzwürfels bekommen, wird unbewusst (automatisch) mit unseren Erfahrungen verglichen. Das Ergebnis dieses Vergleichs erzeugt in unserem Bewusstsein die Vorstellung oder Illusion eines festen Würfels, der aus Holz gefertigt wurde.

Bewusstsein

Unsere Rezeptoren, mit denen wir Sehen und Fühlen, sind spezialisierte Körperzellen, die auf Licht oder auf mechanischen Druck reagieren. An allen Rezeptoren sind Neuronen angeschlossen, welche die Signale erkennen und eventuell weiterleiten. Eine Zelle, die Druck erkennt, feuert ein Signal in Richtung Gehirn. An der nächsten Verzweigung (Synapse) übernimmt eine andere Nervenzelle das Signal und entscheidet, wie das Signal an andere Nervenzellen weiter gegeben wird, mit denen sie verbunden ist. Auch die Nervenzellen bestehen, wie wir gesehen haben, nur aus leerem Raum, in dem ein Geflecht von Beziehungen (Wirkungen) im Raum vorhanden ist.

Der Mensch ist eine Entität der Makrowelt der Stoffe und Lebewesen. Unsere Sinne sind zum Überleben in der Makrowelt der Stoffe und der Lebewesen gemacht. Die Welt der Entitäten, die nicht mit unseren Sinnen zu erfahren sind, wie Atome und Moleküle, können wir nur in einem theoretischen Weltmodell erfassen.

Unser Weltmodell erweitern wir ständig aufgrund von Erfahrungen mit unserer individuellen physischen und psychischen Umwelt, die wir durch unserer sinnlichen Eindrücke machen. Wir erkennen und erleben die Wirkungen von anderen Entitäten auf uns und auf andere und ziehen unsere Schlussfolgerungen aus diesem Erleben.

Wir können aber auch durch Nachdenken neue, noch nicht erlebte Schlussfolgerungen, für noch nicht erlebte Interaktionen (Wirkungen) mit anderen Entitäten, in unser Weltbild integrieren, die wir später durch gezielte Experimente oder bei relevanten Gelegenheiten ausprobieren, um ihre Richtigkeit zu bestätigen oder zu verwerfen. Jeder Mensch arbeitet sein Leben lang an seinem individuellen Weltmodell.

Was ist nun Ihrer Meinung nach die richtigere Weltanschauung, die Philosophie des Materialismus oder die Philosophie des Geistes? Nach unserem kurzen Ausflug in die Niederungen der Materie, ist diese Unterscheidung schon nicht mehr so eindeutig, wie sie vielleicht noch am Anfang war. Die Materie ist auf ein reines Wirkfeld (Beziehungsfeld) reduziert, welches man auch in einem Computerprogramm simulieren kann.

Die Materie ist schon ziemlich vergeistigt worden. Sie ist reduziert worden auf die Information ihrer Eigenschaften, die von anderen Materieentitäten erkannt und berücksichtigt werden. Auch Kraftfelder kann man nicht sehen. Nur die räumliche Verteilung der Wirkungen von Entitäten auf andere Entitäten kann man nachweisen.

Diese räumliche Verteilung nennen wir dann Feld. Man könnte auch sagen, die Materie ist auf ihre Grundidee als eine Struktur von Wirkungen reduziert worden die Materie im Raum erlebbar macht. Wir haben die Vorstellung, dass Materie den Raum besetzt und diesen nicht freiwillig räumt. Ich denke, nur die Wirkungen zwischen den einzelnen Materieentitäten erzeugen die Vorstellung von Materie im Raum. Es gibt keinen Raum ohne Materie.

Unser Ausflug in die Niederungen der Materie war auch gleichzeitig ein Spaziergang auf dem Weg, den die Evolution des Universums genommen hat, nur in umgekehrter Richtung. Wir haben den Ausflug kurz vor der Entstehung der Elementarteilchen beendet. Evolution ist die Entwicklung vom Einfachen hin zum Komplexen. Unser kleiner Ausflug in das innere Wesen des Holzwürfels hat das deutlich gezeigt.

Den Würfel können wir nur in unserem Bewusstsein erleben. Der Würfel selbst besteht aus dem, was wir als Materie bezeichnen und erleben. Die Materie des Würfels können wir nur mit Hilfe unseres materiellen Körpers erfahren. Der Sitz unseres Bewusstseins kann allerdings nicht in unserem Körper lokalisiert werden, wie wir noch öfters sehen werden.